Nichts zu verlieren!
architectural tuesday im Wintersemester 2025/26
Vortragsreihe der Fakultät der Architektur, TH Köln
Unsere Städte und die Gebäude, aus denen sie gemacht sind, stellen Speicher von Wissen, Energie und Geschichte dar. Dennoch wird diese Ressource vielerorts aufgegeben, Bestehendes wird durch Neues ersetzt.
Das Ingenieurwissenschaftliche Zentrum (IWZ) auf dem Campus Deutz der TH Köln, in den Jahren 1974 bis 1978 vom Land Nordrhein-Westfalen als modernes Lehr- und Forschungsgebäude errichtet, soll abgerissen werden. Es ist ein typisches Bauwerk aus der Mitte der 1970er Jahre – zeichenhaft, funktional, im System gedacht und gebaut. Zugleich ist es Teil einer aktuellen Debatte: Seine Unterschutzstellung als Baudenkmal und die gleichzeitig erfolgte Entscheidung zum Abbruch des Gebäudes im Rahmen der Campusplanung der TH Köln machen auf unterschiedliche Prioritäten und Wertevorstellungen offenkundig: Auf der einen Seite stehen der Erhalt und die Adaption unseres Baubestands an die aktuellen Bedürfnisse einer Hochschule. Auf der anderen Seite steht der Totalersatz zugunsten von Neubauten, die der Hochschule ein zukunftsweisendes Antlitz geben sollen – ganz genau so, wie es die Aufgabe des IWZ vor einem halben Jahrhundert gewesen war.
Dies wirft grundlegende Fragen auf:
. Warum alles abreißen, wenn schon etwas da ist?
. Warum neu bauen, wenn der Bestand noch trägt?
. Warum Abriss, wenn Klima, Ressourcen und Stadtgesellschaft längst anderes fordern?
. Wie kann aus dem „weg damit“ ein „was wird daraus“ werden?
. Wie machen wir den Umgang mit dem Baubestand der öffentlichen Hand zukunftsfähig und verhandelbar?
Die Fakultät für Architektur ruft ab dem kommenden Semester das Studio für konstruktive Kritik ins Leben: ein offenes Entwurfsformat, in dem Masterstudierende aus allen sechs Vertiefungsrichtungen Alternativen zum Komplettabriss ihres eigenen Campus entwickeln. Für die Hochschule, für die Stadt und für alle, die dort leben, lehren, lernen und arbeiten.

Im Rahmen des architectural tuesday befragen wir gemeinsam unser Verhältnis zum Baubestand: mit Architekt*innen, Soziolog*innen, Denkmalpfleger*innen, Vertreter*innen der Stadt- und Landesverwaltungen, Urheber*innen, Projektentwickler*innen und vielen mehr. Ausgangspunkt jedes Abends ist ein Vortrag externer Expert*innen. Danach öffnen wir die Diskussion mit Studierenden, Lehrenden und Gästen. Gemeinsam suchen wir nach konstruktiven Lösungen zum Weiterbauen und Weiterdenken dessen, was wir haben. Denn wir haben nichts zu verlieren!
Der ‚architectural tuesday‘ der Fakultät für Architektur
Bereits seit 2009 bildet die Veranstaltungsreihe ‚architectural tuesday‘ einen festen Bestandteil im Semesterprogramm unserer Fakultät. Sie ist für uns gleichermaßen Inspiration und Herausforderung. Dabei versuchen wir Themen aufzugreifen und Menschen einzuladen, die uns bewegen, faszinieren und von denen wir lernen können. Initiiert wird die Vortragsreihe immer von Personen aus unserer Fakultät. Mit dem architectural tuesday fördern wir die exzellente Lehre an der Architekturfakultät. Wir wollen Studierende, Lehrende und die breite Öffentlichkeit informieren und motivieren.
AKNW Fortbildungsveranstaltung
Die Vorträge des architectural tuesday werden in der Regel in den Bereichen Stadtplanung, Landschaftsplanung, Architektur und Innenarchitektur mit 2 Unterrichtsstunden als Fortbildung anerkannt.
Gegen eine Gebühr von 15 EUR erhalten Sie die Bestätigung am Abend des Vortrags.
Förderung
Der architecturaal Tuesday wird unterstützt durch Gesellschaft zur Förderung der Architektur, des Bauingenieurwesens und der Gebäudetechnik, www.th-koeln.de/GFABG
Medienkooperation
In der Vergangenheit wurde der architectural tuesday ermöglicht durch freundliche Unterstützung von:
Medienkooperation
In der Vergangenheit wurde der architectural tuesday ermöglicht durch freundliche Unterstützung von:

Rückblicke

