Planen und Bauen im ländlichen Raum

Vortragsreihe der Fakultät für Architektur der TH Köln im Wintersemester 2022/23

Alle Welt beschäftigt sich mit Urbanen Strukturen. Wie können wir Arbeiten und Wohnen miteinander versöhnen, wie sollen die Städte, die in ihrer Breite und Höhe immer weiterwachsen wollen, zukunftsfähig verdichten? Welche Lösungen bieten wir für den Verkehr, der zunehmend zu einer Belastung und damit zu einem ökologischen Problem wird? Bei diesen Überlegungen bleibt der ländliche Raum mit seinen Strukturen außer Acht obwohl er mit seinen Abwanderungstendenzen zurück in die Stadt Teil des Problems ist.

Diesem Missstand will der architectural tuesday der Fakultät für Architektur der TH Köln in diesem Wintersemester 2022-23 begegnen, indem wir uns dem Thema Bauen im ländlichen Raum widmen. Dazu hat sich insbesondere das Gebiet Vorarlberg/Österreich in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen gemacht.

Sicherlich gibt es auch im Vorarlberg die Phänomene von Zersiedelung der Landschaft, den manchmal schleichenden, oftmals rapide fortschreitenden Verlust von Charakter und Geschlossenheit der Ortschaften. Allerdings gibt es hier einige engagierte Architektinnen und Architekten sowie  Bauherren, die den jeweiligen Charakteren der Orte und Landschaften nachspüren und diese mit ihren baulichen Interventionen zu heilen und zu ergänzen suchen. Dabei spüren sie einerseits dem Genius Loci und den Typologien der örtlichen Strukturen und Bauten nach und suchen andererseits nach zeitgenössischen Antworten, die diese Ortschaften nicht weiter dem Gesichtsverlust preisgeben.

Im Karl-Schüssler-Saal in Deutz kommen an fünf Dienstagsabenden Persönlichkeiten der Vorarlberger Szene zu Wort, die unterschiedlichen Generationen angehören und unterschiedliche Arbeitsgebiete abdecken: In der Zusammenschau der Vorträge wird sich nicht nur ein Überblick über die Tendenzen neuer Vorarlberger Architektur ergeben, sondern auch ein Einblick in die verschiedenen regionalen Tendenzen, die im günstigsten Fall auch Beispiel und Ansporn sein können über das Bauen in unseren Regionen neu zu denken.

Text: Prof. Paul Böhm