architectural tuesday | Nanne De Ru | Nachbericht

Ein Nachbericht von Rojin Kirmizicicek

Als vierten Gast der Vortragsreihe „architectural tuesday – Urbane Konversion“ begrüßten wir am 12. Dezember 2023 den niederländischen Architekten, Stadtplaner und Hochschulprofessor Nanne De Ru.

De Ru begann seine architektonische Karriere mit dem Studium am „Berlage Institute“ in Amsterdam und Rotterdam. Seine frühen beruflichen Jahre waren geprägt von einer inspirierenden Phase im Büro für „Metropolian Arcitecture“ unter der Leitung von Rem Koolhaas. 
Nanne De Ru ist nicht nur Mitbegründer des Rotterdamer Architekturbüros „Powerhouse Company“, sondern auch Partner und Wegbereiter bei der Entwicklung von „RED Company“, einem Unternehmen, das sich sowohl der Architektur als auch der Immobilienentwicklung widmet. Dies macht ihn zu einem der Vorreiter unter den niederländischen Architekten, die gleichzeitig als Projektentwickler agieren.

Foto: Felix Beuter

Der Architekt eröffnete seinen Vortrag „NO WORDS BUT DEEDS – Rotterdams Projects”, mit dem Masterplan des Rotterdamer Rijnhavens, an dem er seit 2018 mit seinem Architekturbüro arbeitet. Der Rijnhavens ist, mit einem Alter von circa 110 Jahren, einer der ältesten Häfen am Südufer der Nieuwe Maas. 
De Ru berichtete von den architektonischen Entwicklungen, die der Haven seit den neunziger Jahren durchlebte. Einer dieser Entwicklungen war zum Beispiel die Verbindung der zwei Halbinseln durch die Rijnhaven Brücke und die Erasmus Brücke, gekoppelt mit den jeweiligen Architekturen der Brücken. Dadurch sei eine sozioökonomische Aufwertung des Gebiets angekurbelt worden. Gebiete die vor zehn Jahren noch als nicht lebenswert beschrieben wurden, seien heutzutage eine der begehrtesten Wohnviertel Rotterdams.

Foto: Powerhouse Company

Darüber hinaus erläuterte Nanne de Ru von dem im Rotterdamer Rijnhaven entstandenen Projekt namens „The floating Office“. Das Bürogebäude, das sich auf der Maas befindet, wurde in der kurzen Zeitspanne von eineinhalb Jahren fertiggestellt. Das Fundament des Gebäudes bezeichnete er als „auf dem Wasser schwimmende Betonboxen“. 
Das Besondere bei diesem Projekt ist, dass die “Powerhouse Company” zum ersten Mal alle Bauaufgaben selber übernahm: „This was also the first building where we were not using a main contractor, so we were designing, developing, building and financing it.”

Foto: Powerhouse Company

Wir danken Nanne De Ru für den interessanten Abend!

Text: Rojin Kirmizicicek
Fotos: Felix Beuter, Powerhouse Company