Architectural tuesday | Francesca Torzo | Nachbericht

Im Rahmen des Architectural tuesdays und dem Mies van der Rohe Award 2022 begrüßten wir am 21. Juni 2022 die Architektin Francesca Torzo bei uns an der Fakultät.
Die im italienischen Padova geborene Francesca Torzo studierte Architektur an der TU Delft, der ETSAB Barcelona, an der Schweizer Architektur Akademie AAM in Mendrisio und an der IUAV in Venedig und stellte in ihrem Vortrag das Projekt ´Z33´, ein Kunstmuseum in Hasselt, vor.

Danach arbeitete sie in renommierten Büros etwa bei Peter Zumthor und Bosshard Vaquer Architekten in Zürich. Außerdem unterrichtete sie 2009-2017 an der Akademie für Architektur in Mendrisio als Lehrassistentin für das Atelier Bearth, bis sie 2017 eine Professur an der Architektur Hochschule in Bergen Norwegen erhielt. 2018-2019 war sie Vorsitzenden der Maarten Van Severen Foundation in Gent.

Seit 2008 betriebt sie ein kleines engagiertes Büro in Genua mit einem jungen Team, das projektbasiert mit internationalen Mitarbeiter*innen vergrößert wird.

Ihre ganzheitliche Auffassung von Architektur führt dazu, dass dort nicht nur an Bauprojekten in ganz Europa und China gearbeitet wird, sondern auch Kunstinstallationen, Möbel und Gebrauchsgegenstände teilweise eigens für die jeweiligen Bauprojekte entworfen werden. Sogar Mode und eine eigens gestaltete Schriftart wurden bereits designt.
Ein Projektangewandtes Beispiel für die gründliche Gestaltung sind die Türgriffe und die rautenförmigen Ziegel, die eigens für den Neubau des Kunstzentrums Z33 in Hasselt entwickelt wurden.

Die Lehre und akademische Forschung, aber auch enge Zusammenarbeit mit Bauhandwerkern sind wichtige Bestandteile in ihrer Arbeit. 

Sie beschäftigt sich zuerst ausgiebig mit dem Ort, seiner Atmosphäre, seiner Geschichte und nähert sich so dem Entwurf Stück für Stück an, um ihn dann bis ins Detail auszuformulieren.

So entstehen „mit Samthandschuhen perfektionierte Architektur“, die alle Sinne anspricht und auch die Funktionalität der Räume nicht außeracht lässt.

Die aktuellen Arbeiten des Büros sind ein Studentenwohnheimheim in Italien, ein skulptural anmutender Aussichtspavillon in Yangshuo/China und eine Modeboutique in Paris.

Mit ihrem Erweiterungsbau der Kunsthalle Z33 im belgischen Hasselt nahm sie an der 16ten Architektur Biennale 201 in Venedig teil, erhielt im gleichen Jahr den „International Piranesi Award“, 2020 den italischen Architekturpreis und wurde für den Mies van der Rohe Award 2022 nominiert.

Fotografien: francescatorzo.it
Text: Jenna Drug