Denkmalpflege | Planen im Bestand

Die Erhaltung und Pflege der bestehenden Bausubstanz macht wirtschaftlich und ökologisch Sinn. Mehr als jedes zweite Bauprojekt befasst sich heute bereits mit der Erhaltung und Nutzung von Altbauten. Diese sind den heutigen Anforderungen häufig technisch und energetisch anzupassen. Besonders spannend und anspruchsvoll wird die Aufgabe, wenn historische Gebäude als Zeugnisse der Geschichte für kommende Generationen bewahrt werden sollen. Kirchen und Burgen, Fabrikhallen und Tagelöhnerhäuser, Siedlungen und Dorfkerne dokumentieren die Geschichte und geben unseren Städten und Dörfern ein unverwechselbares Gesicht und schaffen Identität. Der Denkmalschutz benennt die denkmalwerten Gebäude und Anlage und sichert rechtlich den Bestand durch die Eintragung in die Denkmalliste. Maßnahmen der Denkmalpflege helfen, diese Gebäude zu bewahren. So benötigen die meisten Denkmäler eine sinnvolle Nutzung, damit die regelmäßige Pflege gewährleistet ist.

Die Vertiefungsrichtung qualifiziert Architektinnen und Architekten für die Arbeitsbereiche „Denkmalpflege“ und „Planen im Bestand“.

Die Lehrinhalte der Vertiefungsfächer reichen dabei von der Gebäudevermessung über Denkmalrecht und Archäologie bis hin zur Restaurierungstechnik und Tragwerksicherung. Die Tätigkeiten in der Denkmalpflege erweisen sich als praxisorientierte Verbindung von Geistes- und Ingenieurwissenschaften. Zur qualifizierten Wahrnehmung denkmalpflegerischer Aufgaben werden vertiefte Kenntnisse in der Architektur- und Kunstgeschichte vermittelt. Die Auswertung historischer Quellen und Literaturrecherchen gehören zum Aufgabenfeld. Im Zentrum der Untersuchungen steht dabei stets das Baudenkmal. Durch umfangreiche Dokumentationen und Untersuchungen gilt es, die Baugeschichte zu erarbeiten und die denkmalwerte Substanz zu ermitteln. Heute werden hierzu an der Fakultät für Architektur modernste Techniken, wie die Photogrammetrie und das 3D-Laserscanning eingesetzt.

Neue Technologie für alten Bestand
Die Analyse der Baukonstruktion, die Erfassung von Bauschäden und Nutzungsmängeln sowie die Erarbeitung von Restaurierungskonzepten bilden den praktischen Teil des Studiums. Schließlich gilt es, auf der Grundlage der umfassenden Untersuchungen geeignete Nutzungskonzepte zu entwickeln. Von den zukünftigen Architektinnen und Architekten wird dabei eine hohe Sensibilität für die Qualität und den Denkmalwert der Objekte erwartet.