Mies im Westen – ESSEN | Ausstellungseröffnung
Am 22. Mai 2019 wurde die dritte Ausstellung der Reihe „Mies im Westen“ AACHEN – KREFELD – ESSEN in Essen eröffnet. Die Ausstellung befindet sich in der NEUEN GALERIE der Volkshochschule Essen und ist vom 23. Mai – 5. Juli 2019 zu sehen. „Mies im Westen“ ist ein Projekt der TH Köln, der TH Mittelhessen und der Alanus Hochschule in Kooperation mit dem Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW (M:AI NRW).
Die Ausstellung wurde von Rudolf Jelinek, dem Bürgermeister der Stadt Essen, feierlich eröffnet.Die Kuratoren Prof. Dr. Daniel Lohmann vom Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege unserer Fakultät und Prof. Norbert Hanenberg stellten im Anschluss gemeinsam mit dem Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW (M:AI NRW) das Ausstellungsprojekt „Mies im Westen“ vor. Zusammen mit den Studierenden der Mastervertiefung „Denkmalpflege und Planen im Bestand“ und Studierenden der TH Mittelhessen haben sie die Ausstellung entwickelt.
Die Ausstellungsreihe ist das Ergebnis einer langjährigen Forschungsarbeit. „Mies im Westen“ zeigt Spuren, die Mies van der Rohe in NRW hinterlassen hat. Anhand der teilweise noch unbekannten Projekte, wird der Lebensweg des Architekten deutlich, sowie seine Heimatverbundenheit, die sich wie ein roter Faden durch sein Lebenswerk zieht.
Die zwei ausgestellten mies’schen Projekte in Essen könnten unterschiedlicher nicht sein. Gezeigt wird Haus Henke und der Entwurf der Krupp-Zentrale, die das kleinste und das größte Projekt innerhalb von „Mies im Westen“ darstellen. Zusammen stehen sie exemplarisch für die beiden großen Schaffensphasen Ludwig Mies van der Rohes und verdeutlichen wichtige mies’sche Entwurfsprinzipien.
1961 erhielt Ludwig Mies van der Rohe den Auftrag ein Verwaltungsgebäude für die Friedrich Krupp AG in Essen zu entwerfen. Zu dieser Zeit lebte er in Chicago und war bereits ein erfolgreicher Weltarchitekt.
Der Entwurf kennzeichnet sich durch eine große strukturelle Klarheit aus. Der 140 mal 64 Meter gr0ße, symmetrische Bau sollte in Essen-Bredeney auf der höchsten Stelle eines Hügels stehen. Das Projekt wurde nie realisiert.
1930 entwarf Mies van der Rohe auf Wunsch des RWE-Vorstands Ernst Henke einen Gartenanbau für das private Wohnhaus Henkes. Bei dem Haus handelt es sich um ein neoklassizistische Villa, die sich im Essener Humannviertel befindet. Das Haus samt Anbau wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf den Keller zerstört. Es wurde nach Kriegsende komplett verändert wiederaufgebaut.
Der eingeschossige, L-förmige Anbau öffnete sich zum Garten hin mit einer 7 Meter langen, durchgängigen Glasfront. Die Glasscheibe konnte vollständig in einem unter dem Anbau befindlichen Raum versenkt werden. Der komplexe Mechanismus ermöglichte somit eine Verschmelzung von Innen- und Außenraum.
Die Studierenden unserer Fakultät und der TH Mittelhessen haben sich intensiv mit Haus Henke vor Ort beschäftigt. Die Forschungsergebnisse, wie beispielsweise aufwendige Rekonstruktionszeichnungen oder Detailmodelle, sind in der Ausstellung zu sehen.
Drei Wirkungsstätten – drei Ausstellungen
AACHEN // 12. Mai – 16. Juni 2019
NAK Neuer Aachener Kunstverein, Passstraße 29, 52070 Aachen
Öffnungszeiten: Di – So, 14 – 18 Uhr
KREFELD // 16. Mai – 30. Juni 2019
Mies van der Rohe Business Park, Girmesgath 5, 47803 Krefeld
Öffnungszeiten: Di – Fr, 10 – 18 Uhr; Sa – So, 12 – 18 Uhr
ESSEN // 23. Mai – 5. Juli 2019
NEUE GALERIE der VHS Essen, Burgplatz 1, 45127 Essen
Öffnungszeiten: Mo – Fr, 9 – 21 Uhr; Sa, So und Feiertage geschlossen
Gesonderte Öffnungszeiten: Sa + So, 15. + 16. Juni: 9 – 17 Uhr
weitere Informationen:
Text und Bilder: Janina Hofius