DenkmalDienstag | Jost Broser | 14. Januar 2020

Das Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege der Fakultät für Architektur an der TH Köln lädt alle Studierenden, Lehrenden und Freunde der Fakultät herzlich zur Veranstaltungsreihe ‚DenkmalDienstag‘ ein. Diese Reihe ist eine Serie von Werkberichten, in denen Architekten, Unternehmen und Wissenschaftler Einblicke in die Arbeitsfelder der Denkmalpflege und des Bauens im Bestand geben. Die Reihe wird maßgeblich von den Studierenden im Masterstudiengang der Vertiefungsrichtung Denkmalpflege/ Planen im Bestand organisiert. Am jeweils zweiten Dienstag im Monat (innerhalb des Semesters) laden wir Kollegen zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion und einem Empfang ein.

Im Rahmen dieser Reihe lädt das Institut 04 am Dienstag, 14. Januar 2020
um 17.00 Uhr in Seminarraum 320 zum nächsten Vortrag ein.

Dipl.-Ing. Jost Broser wird mit dem Vortrag Erforschen durch vermessen: Rekonstruktion der geometrischen Planungsgrundlage der Bartolomäuskapelle in Paderborn einen spannenden Einblick in ein aktuelles Forschungsprojekt geben.

Die Bartholomäuskapelle in Paderborn hat in der mittelalterlichen Architektur nördlich der Alpen ein Alleinstellungsmerkmal: Die Überwölbung des Innenraums geschieht durch so genannte Hängekuppeln, die hauptsächlich im Einflussbereich des Byzantinischen Reiches verbreitet sind. Tatsächlich existiert eine ins 11. Jahrhundert datierte Schriftquelle, die in Bezug auf die Erbauer der Kapelle von „operarios graecos“ spricht.

Eine weitere Besonderheit ist die Akustik des Innenraums mit langen Nachhallzeiten, die sonst nur in wesentlich größeren Anlagen erreicht werden. Diese besondere Akustik erweckt auch heute noch immer wieder das Interesse von Musikern und gab den Anlass für das 3D-Laserscanning der Kapelle (TH Köln, Fakultät für Architektur, Institut für Energie Effiziente Architektur und Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege).

Vorgestellt wird hier eine mögliche geometrische Planungsgrundlage auf der Basis des zeitgenössischen Wissens, soweit heute bekannt. Zu deren Verifizierung werden im heutigen Bestand die besonders im Gewölbebereich teilweise erheblichen Deformationen analysiert, ermöglicht durch die flächenhafte Erfassung mit 3D-Laserscanning.