Austausch Vortragsreihe WS 2020/21 | Nachbericht

01

Frankreich, Österreich & Polen

23.11.20 Die Austausch Vortragsreihe startet in eine neue Runde. Am Montagabend trafen sich die Vortragenden und zahlreiche interessierte Zuhörer*innen über Zoom. Aufgrund von COVID-19 gab es dieses Jahr eine digitale Kurzreise um die Welt. Dabei wurden folgende Länder vorgestellt: Frankreich (Saint-Étienne und Paris), Österreich (Graz) und Polen (Krakau). Die Präsentierenden stellten ihre Erfahrungen und ihr Leben in den jeweiligen Städten vor und berichteten von ihren Eindrücken bezüglich der Kultur und Stadt. Besonders wurde herausgestellt, wie unterschiedlich die Hochschulen mit ihren Arbeitsweisen und Lehrmethoden umgehen.

Dächer, Polen/Krakau (Foto: Wiktoria Krapiec)
Schlossgarten, Österreich/Graz (Foto: Nicolas Flier)

So berichteten Anna und Paula aus Frankreich von einer sehr gestalterischen Arbeitsweise. An den beiden Partnerhochschulen École Nationale Supérieure d’Architecture de Saint-Étienne und École d’Architecture de la ville et des territoires a Marne la Vallée wurde weniger Wert auf die Konstruktion gelegt, dafür mehr auf Analyse und Entwurfsidee. Beide erzählten besonders von der Art des Umgangs und den Präsentationen. Die Studierenden in Frankreich arbeiteten weniger mit dem Computer und viel mehr analog und zeigten wöchentlich ihre Arbeitsstände in einer Ausstellung vor anderen Semestern. Beide schwärmten von Essen und Wein. Dabei verriet Paula uns ein gastronomisches Konzept der Stadt Saint-Étienne. Man kann dort bei einheimischen Familien zu Gast sein und so die französische Küche kennenlernen. Zudem erfährt man bei so einem Essen noch etwas über die Kultur der Gastgeber. „Da kommt man der Kultur viel näher“, sagt Paula.

Partnerhochschule, Frankreich/Paris (Foto: Anna Rifahi)
Eiffelturm, Frankreich/Paris (Foto: Anna Rifahi)

Im Anschluss wurde noch über die unterschiedlichen Erfahrungen diskutiert. Speziell auch über die Wohnungssuche und die zum Teil komplizierten Webseiten der Partnerhochschulen. Für internationale Snacks wurde, wie in den vorherigen Jahren, gesorgt, allerdings dieses Mal online. Alle Rückkehrer stellten dazu nationale Rezepte zusammen, so konnte jeder bei sich zu Hause für ein internationales Flair sorgen.

02

Griechenland & Türkei

30.11.20 Montags fand die zweite Vortragsreihe zu Griechenland und der Türkei statt. Beide Vorträge zeigten sehr unterschiedliche Erfahrungen. Dadurch entstand ein sehr spannender und reger Austausch im Anschluss. Vanessa startete die Vortragsreihe und berichtete über Thessaloniki im Norden Griechenlands. Aufgrund von Corona konnte sie nur über einen verkürzten Aufenthalt berichten.

Promenade, Griechenland/Thessaloniki (Foto: Vanessa Luz)
Inseln in der Ägais, Griechenland (Foto: Vanessa Luz)
Inseln in der Ägais, Griechenland (Foto: Vanessa Luz)

Zum Leben in Thessaloniki erzählte Vanessa über das sehr leckere griechische Essen und die lange Promenade am Meer mit den zahlreichen Bars und Cafés. Insgesamt, so berichtete sie, waren die Leute sehr herzlich und sprachen gut Englisch.

Die Aristotle University of Thessaloniki hat ein großes Angebot an Kursen und bietet auch den Erasmus-Studierenden zahlreiche Veranstaltungen an, um sie miteinander zu vernetzen. So wird der sogenannte „Greek today“-Kurs angeboten, in dem man viel über die Politik, Religion und Kultur Griechenlands erfahren kann. Zusätzlich werden auch Sprachkurse angeboten.

Die Vorlesungen, die nur auf Griechisch angeboten werden, sind nicht verpflichtend für die Erasmus-Studierenden.

Von der Arbeitsweise her wurde die Analyse in Kleingruppen bearbeitet und es gab wöchentliche Korrekturen. Zum Arbeiten mit den anderen Studierenden traf man sich meistens in Cafés in der näheren Umgebung.

Eine Wohnung findet man auch im Voraus sehr leicht über die Hochschule, oder eine Facebook-Gruppe. Insgesamt bedauerte Vanessa, dass sie nur einen sehr kurzen Aufenthalt in Griechenland hatte.

 

Neugierde wurde geweckt durch die Erfahrungen, die Kerem in der Provinz Kocaeli in der Türkei machte. Die Kocaeli Universitesi hilft den Studierenden bei der Wohnungssuche und vermittelt WG-Plätze. Kerem suchte sich aber selbst eine Wohnung, da er lieber alleine wohnen wollte.

Die Infrastruktur vor Ort ist sehr gut und mit der „Kent Kart“ auch sehr günstig. So konnte er viele Ausflüge unternehmen.

Die Bewohner der Provinz sprechen nicht gut Englisch und auch an der Partnerhochschule wird sehr viel Türkisch gesprochen. Deswegen ist der Aufenthalt dort eher zu empfehlen, wenn man über Türkischkenntnisse verfügt.

Die Studierenden an der Partnerhochschule waren sehr offen und Kerem hat sich schnell eingefunden. Allerdings musste er sich an ein anderes Verständnis von Pünktlichkeit gewöhnen. So war es nicht ungewöhnlich, auch schon mal ein bis zwei Stunden auf einen Lehrenden zu warten, bis der Kurs endlich starten konnte. Die Anwesenheit während der Vorlesungen ist an der Partnerhochschule aber trotzdem Pflicht.

03

Italien

07.12.20 Am Montag, in der zweiten Dezemberwoche, haben wir tolle Vorträge aus Italien gehört. Die Studierenden waren in Venedig (Università IUAV di Venezia), Palermo (Università degli Studi di Palermo) und Mailand (Politecnico di Milano) unterwegs. Sie nahmen uns mit auf ihren Rückblick auf das Semester im Ausland und berichteten von ihrem Leben, der Wohnungssuche und den Partnerhochschulen.

Italien/ Venedig (Foto: Jonas Kallenbach)
Dächer, Italien/ Palermo (Foto: Elena Groger)

Alle Studierenden waren sich in einem Punkt besonders einig: Die Hochschulen in Italien waren aus ihrer Perspektive unorganisiert. Besonders Jonas erzählte von seinem Erlebnis: „In einem Kurs auf Italienisch, mit 60 Leuten in einem Raum, acht Stunden auf seine 10 Minuten Korrektur warten … “. Wer einen Arbeitsplatz oder Sitzplatz haben wollte, kam besser eine halbe Stunde früher.

Doch nicht nur die Organisation war anders als in Deutschland, sondern auch das Verhältnis der Studierenden zu den Lehrenden. Elena sagte dazu: „Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist, aber die Studierenden hinterfragen die Aufgaben nie. Es wird das gemacht, was vorgegeben ist. Ob es passend ist zum eigenen Entwurf oder nicht. Die Lehrenden dort werden irgendwie verehrt. Ganz anders als hier in Deutschland.“

Dies klingt aus unserer Perspektive etwas abenteuerlich, doch alle sind sich einig: Diese Erfahrung hat sich gelohnt und kann allen anderen Studierenden sehr empfohlen werden. Die Vortragenden würden jederzeit wieder dorthin reisen. Und nicht nur die Erfahrungen in der Uni zählen, sondern auch die Kultur und alles, was sie gesehen haben, hat sie begeistert.

An dem Abend haben auch Studierende aus Kamerun von ihrem Leben und der bunten Kultur auf dem afrikanischen Kontinent erzählt. Wir haben einen humorvollen und eindrucksvollen Blick auf Kamerun erhalten. Die einheimischen Studierenden haben uns besonders von der Essenskultur erzählt und der Offenheit der Leute. Julian, TH Köln-Studierender, der selbst ein Auslandsstudium in Kamerun absolviert hatte, bestätigte alles begeistert. Er erzählte ebenfalls von der ausgefallenen Küche: „Ich habe mir einfach auf dem Markt etwas gekauft und es mir im Restaurant zubereiten lassen.“ Wirkt hier in Deutschland untypisch, Essen selber mitzubringen, doch dort ist es normal. „Es kann da nicht jeder kochen und man braucht auch mal Abwechslung“, verriet uns Michael.

Im Rahmen einer Kooperation zwischen der TH Köln und dem Institut Catholique Bonneau D’Ebolowa (ICABE) in Kamerun ist der Aufbau einer Architekturfakultät am ICABE geplant. In diesem Zusammenhang wird im „bau.cameroon“-Projekt eine Bibliothek für Ebolowa entworfen und soll anschließend auch gebaut werden.

Zeichnung, Italien/ Palermo (Foto:Elena Groger)
Ebolowas Innenstadt, Kamerun
(Foto: Joachim Tiwa Zeufack, Wilfried Arnaud Abbe, Michael Roslin Kamga)

04

Ungarn & Spanien

14.21.20 Am zweiten Montag im Dezember wurde erst einmal der Vortrag von Jana aus Ungarn Budapest nachgeholt. Aus der Sicht einer Person mit ungarischen Wurzeln berichtete Jana über ihr Master-Auslandssemester an der Budapest University of Technology and Economics in Budapest und über die schöne Architektur, das leckere Essen der Stadt und die Kultur. Am Campus gab es viel Gruppenarbeit, wodurch sie Studierende aus anderen Ländern kennenlernen konnte und eine gute Erasmus-Community entstand. Es gab einen englischen und einen ungarischen Zweig, was die Lehrsprache betraf, und sie genoss viel Freiheit bei der Bearbeitung ihrer Projekte.

Marina Hafen, Spanien/ Valencia (Foto: Gizem Gedik)
La Ciutat de les Arts I les Ciencies, Spanien/ Valencia (Foto: Joost Jansohn)

Danach war Valencia, Spanien, dran. Joost, der an der Universidad Cardenal Herrera (CEU) in Valencia studierte, machte den Anfang. Die CEU ist eine kleine Privathochschule und sehr international, es wird dort ausschließlich in Englisch gelehrt. Die meisten Studierenden kommen aus dem Ausland und somit hat auch Joost alle Module auf Englisch absolviert.

Obwohl die CEU etwas außerhalb von Valencia liegt, ist sie gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Es empfiehlt sich dennoch in dieser Gegend eine Wohnung zu suchen. Joost verriet uns unter anderem einige seiner Lieblingsrestaurants, um Paella zu essen.

 

Anschließend wurde über die Escuela Tecnica Superior de Arquitectura, Universidad Politecnica de Valencia (UPV) berichtet.

Ähnlich wie es Jana in Budapest erging, empfand auch Gizem die Beziehungen zwischen Lehrenden und Studierenden in Valencia als sehr nah. Sie lobte die Infrastruktur der Universität: die Sportanlagen, ihre Größe und die Arbeitsatmosphäre. Auf jeden Fall würde sie ihren Auslandsaufenthalt dort sofort wiederholen.

 

Nina war auch sehr begeistert von ihrer Zeit in Valencia. Sie hatte nicht nur zwei Semester an der UPV verbracht, sondern anschließend auch noch ein Erasmus-Praktikum begonnen. Dieses musste sie leider aufgrund der Corona-Situation frühzeitig beenden. Es war für sie aber trotzdem eine großartige Erfahrung.

Wie Gizem hat auch Nina problemlos alle Module auf Englisch absolvieren können. Allerdings müsste man sich schon ein wenig an die Aussprache mancher Lehrenden gewöhnen.

Dafür haben beide aber ihre Spanischkenntnisse deutlich verbessern können.

„Es gab so viele Sachen zu tun, ich war fast nur zum Schlafen zu Hause“, erzählte Nina.

Sie zeigte uns auch ein von ihr zusammengestelltes Video, in dem Freunde aus dem Studium sehr positiv und lebhaft von ihrem Aufenthalt in Valencia erzählten. Alle bewunderten die Stadt für ihr Leben, das schöne Wetter und die vielfältigen Möglichkeiten. Man bekam große Lust, diese Erfahrungen selber zu machen.

Zuletzt erläuterte uns Celia, eine Incoming-Studierende aus Valencia, ihre Sichtweise. Sie hatte bereits drei Jahre an der UPV studiert. Auch sie hat ein Video zusammengestellt, dieses enthielt Fotos und Videos aus ihrem Alltag und von besonderen Anlässen. Es gab einem den Eindruck, man würde sich dort nie langweilen.

Sie bestätigte den Eindruck von Gizem und Nina, im Architekturstudium an der UPV wird viel Wert auf Konstruktion und Tragwerk gelegt und beides ist vom Entwurf, wie auch an der CEU, ziemlich getrennt.

Danach gab es einen interessanten Vergleich zwischen Valencia und Köln; über die Arbeitsmöglichkeiten nach dem Studium oder die unterschiedlichen Chancen, ein Praktikum machen zu können.

Ayuntamiento de Valencia, Spanien/ Valencia (Foto: Joost Jansohn)
Park Turia, Spanien (Foto: Joost Jansohn)

05

Chile, Mexico & Peru

Zum Jahresabschluss gab es nochmal sehr unterschiedliche Vorträge und Erfahrungen aus Lateinamerika. Die vortragenden Studierenden waren in Chile, Mexico und Peru. Die Vortragsreihe startete mit Daniela und ihrem Vortrag über Valparaíso in Chile. Valparaíso ist eine gewachsene Hafenstadt mit vielen steilen Wegen und selbstgebauten Häusern. Die sehr bunte Stadt ist geprägt von vielen Street-Art-Künstlern.

Chile/Valparaíso (Foto: Daniela Winkel)
Street Art, Chile/Valparaíso (Foto: Daniela Winkel)

Durch Proteste im Land gab es Verzögerungen in Danielas Studium. Diese Zeit nutzte sie, um die Gegend besser kennenzulernen. Sie zeigte Bilder von einer vielfältigen Umgebung, wie z.B. der „Playa Ancha“, einer Küstengegend, dem Hafen „Puerto“, dem Meer „Vina del Mar“ und der riesigen Sanddüne in Concon. Hier konnte sie sandboarden. Sie hatte Gelegenheit in Portales freilebende Seehunde am Strand zu beobachten, die von Fischerbooten angelockt wurden.

Eine schöne kleine Unterkunft mit Blick über die Stadt fand Daniela über die Universität, wo sie mit anderen Austauschstudierenden zusammenwohnte. Sie nutzte oft die “Acensores“, eine Art Seilbahn, um ihre hoch oben liegende Unterkunft zu erreichen.

Typisches Essen in Valparaíso sind Empanadas (fleischgefüllte Teigtaschen) und andere kulinarische Spezialitäten, die frisch zubereitet werden.

Die sehr herzliche und persönliche Universität förderte vor allem das Miteinander der Studierenden. So wurden z.B. über die Hochschule verschiedene Sportkurse und poetische Vorlesungen angeboten, die in einem Gebäude am Strand etwas außerhalb der Stadt abgehalten wurden.

Bei ihren Studienarbeiten fiel das – für uns sehr ungewöhnliche – Riesenformat der gezeigten Plakate und Modelle auf.

Neugierig machten uns auch die Erfahrungen, die Christof in Mexiko, an unserer Partnerhochschule in Guadalajara, sammelte. Er entschied sich für Mexiko, weil er gerne sein Spanisch verbessern wollte und ohnehin ein Fable für Lateinamerika hat. Auch unsere ehemaligen Austauschstudierenden, die bereits in Guadalajara studiert hatten, inspirierten Christof dazu, nach Mexiko zu reisen. Er wohnte in einer großen schönen Wohngemeinschaft mit Studierenden aus vielen anderen Ländern. Er kaufte frisches Gemüse und Obst auf den örtlichen bunten Märkten ein und kochte viel. Allerdings ist das kulinarische Angebot vor Ort eher fleischlastig, doch auch Vegetarier werden fündig. Die Universidad de Guadalajara hat einen modernen Campus und bietet eine große Auswahl an Modulen und Lehrveranstaltungen an. Im Rahmen des Entwurfes wurden innerhalb eines Semester drei Hauptprojekte hintereinander bearbeitet. Dies war ungewöhnlich, die Herangehensweise und Präsentation glich dann aber wieder der für uns üblichen Bearbeitung.

Mexiko/Gudalajara (Foto: Christof Ritter)
Casa Iteso (Luis Barragan), Mexiko/Gudalajara (Foto: Christof Ritter)

Eine ganz besondere und ungewöhnliche Erfahrung sammelte Ylvie in Cusco, Peru. Cusco ist eine mittelgroße Stadt und liegt auf ca. 3400m Höhe in den Anden. Die Universität in Cusco ist keine Partnerhochschule der TH Köln. Ylvie hat sich um ihre Hochschule selbst bemüht, sie war eine sogenannte „Free-Moverin“, und für ihr Auslandsstudium beantragte sie erfolgreich Auslands-BAföG. Es handelte sich bei der Universität nicht um eine Architekturhochschule, sondern um eine private Universität, die Kurse in Inkaarchitektur anbot. Somit war Ylvie nicht in einem klassischen Architekturstudium an dieser Hochschule eingeschrieben, dennoch lernte sie sehr viel über die historischen Bauweisen vor Ort. Sie durfte bei der Besichtigung einer archäologischen Ausgrabungsstätte teilnehmen und beschäftigte sich selbst immer wieder vor Ort mit der dort vorkommenden, durch die Inkas geprägten Architektur, den kolonialen Einflüssen, der landestypischen Bauweise und dem Städtebau im Allgemeinen. Sehr außergewöhnlich war, dass es an dieser privaten Hochschule nur zehn Studierende gab, die sich aber dadurch alle untereinander gut kannten. Gewohnt hat sie bei einer Gastfamilie, wodurch sie vor allem die Kultur und das Alltagsleben Perus näher kennenlernte. Was nicht ganz leicht war, war die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, weil es z.B. keine Buspläne gab und man nicht genau wusste, wohin der Bus fährt und wann er überhaupt kommt. Auf eigene Faust machte sie sich am Ende ihrer Reise auf eine Wanderung durch die Anden.

 

Ausgrabungsstätte, Peru/Cusco (Foto: Ylvie Kohlhof)

06

Taiwan, Australien und Japan

11.01.21  Unsere virtuelle Weltreise endete mit sehr interessanten Präsentationen aus Taiwan, Australien und Japan.

Bar Beach, Australien (Foto: Laura Mechernich)
Ana Bay Sandboarding, Australien (Foto: Laura Mechernich)

Leonie begann mit dem ersten Vortrag, sie hatte ein Semester in Taipei, Taiwan, an der National Taiwan University of Science and Technology (NTUST) studiert. Die NTUST ist Partnerhochschule der TH Köln.

Das ganze Semester verlief auf Englisch. Die Landessprache ist Mandarin, aber die Lehrenden sprechen sehr gut Englisch und der Lerninhalt wird oft in die englische Sprache übersetzt.

Leonie ist Masterstudentin in der Vertiefung Denkmalpflege und konnte an der NTUST aus einer Vielzahl an Kursen wählen. Sie wählte unter anderem auch einen Sprachkurs und fand diesen sehr empfehlenswert, auch um die Kultur des Landes besser kennenzulernen.

Die Bewerbung für diesen Studienplatz (hochschulweite TH Köln-Kooperation) wurde, wie alle anderen Bewerbungen für Partnerhochschulen, zunächst in der Fakultät bei Lena Piontek eingereicht, die sich dann parallel um die Absprache mit dem Referat für Internationale Angelegenheiten der TH Köln kümmerte.

Leonie suchte eine Wohnung über Facebook, mit der sie sehr zufrieden war, da sie zusammen mit Einheimischen wohnte. Die Mietpreise dort sind vergleichbar zu Köln und es ist ein sehr sicheres und tolerantes Land.

Taiwan/Taipei (Foto: Leonie Melz)
Taiwan/Taipei (Foto: Leonie Melz)

Taiwan/Taipei (Foto: Leonie Melz)

Danach erzählte uns Laura über ihr Semester in Newcastle, Australien.

Sie erklärte im Detail, wie ihre Aufenthaltsvorbereitung gelungen war, da die University of Newcastle keine Partnerhochschule der TH Köln ist und durchaus hohe Studiengebühren fordert. Laura hatte sich von der Organisation „GOstralia!“ beraten und helfen lassen. Sehr wichtig war es, eine gute Versicherung zu haben, da es schon mal vorkommt, in Australien von einer Schlange gebissen zu werden, wie Laura erfahren musste.

Sie entschied sich dafür, off-campus zu leben und suchte in der ersten Woche dort eine Wohnung. Laura lernte schnell neue Leute kennen, da die Menschen in Australien sehr nett und hilfsbereit sind.

Laura besuchte Nobby’s Head, Bar Beach oder die Hunter Valley Wine Tour und ging auch surfen oder sandboarden. Sie ist sehr viel selbständig gereist und sie reiste auch mit Unterstützung der Universität nach Sydney und zu den Blue Mountains.

Opernhaus Sydney, Australien (Foto: Laura Mechernich)

Zuletzt erzählte uns Niklas über sein Jahr in Kyoto, Japan.

Monat für Monat berichtete er über seine verschiedenen Erfahrungen: der erste Kulturschock beim Beginn im September, die verschiedenen Landschaften, die sich mit den Jahreszeiten verändern, die vielen Reisen durch Japan (Hiroshima, Nara, Okinawa, Kanazawa…), die traditionellen Feste und die Gastronomie.

Er war sehr begeistert von den vielen schönen Tempeln und Sehenswürdigkeiten, die sie mit der Partnerhochschule, dem Kyoto Institute of Technology (KIT), besichtigen und analysieren konnten.

Es gab eine große Anzahl an Kursen, die man wählen konnte. Niklas bearbeitete insgesamt vier Entwürfe und hatte dafür weniger Nebenfächer. Die meisten Kurse waren auf Englisch.

Auch er wählte einen Sprachkurs und hatte die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops teilzunehmen.

Der Bewerbungsprozess war insgesamt sehr einfach und das KIT bietet den Studierenden auch an, im Wohnheim der Studierenden zu leben. Das Verhältnis zwischen den Preisen in Köln und Japan fand er ziemlich ausgeglichen.

Japan (Foto: Niklas Thelen)
Japan (Foto: Niklas Thelen)

Fazit

Aufgrund von COVID-19 gab es dieses Jahr eine digitale Weltreise. Wir haben uns sehr gefreut, so viele Vortragende und Interessierte für diese gewinnen zu können. Die Auslandsaufenthalte variierten von kurzen Aufenthalten von ein paar Wochen (Corona bedingt) bis zu einer Dauer von einem Jahr. Manche Studierende besuchten Partnerhochschule der TH Köln, andere organisierten den Aufenthalt selbstständig. Sprachkenntnisse waren oft hilfreich, aber auch mit geringen Sprachkenntnissen hatten es einige Studierende geschafft, sich im Land und in ihrem Studium zurecht zu finden. Es wurden viele Fotos und auch einige Videos gezeigt. Im Anschluss an die Vorträge kam es stets zu interessanten Diskussionen und Fragen, die z.B. die unterschiedlichen Lehrmethoden an den Hochschulen betrafen. Bereichert wurde die Vortragsserie durch das neue digitale Kochbuch mit typischen Rezepten aus den von den Studierenden bereisten Ländern. Positiv in der Erinnerung bleibt, dass alle von ihrem Aufenthalt und ihrer Zeit im Ausland begeistert waren und alle dies sofort wieder tun würden. So konnte der Funke auf einige am Auslandsstudium Interessierte überspringen und regte sie an, ihr eigenes Auslandssemester zu planen.

Wer Interesse an den einzelnen Vorträgen und Informationen hat, kann diese in Ilias (Ilias Bereich „Interesse Auslandsstudium“) in Gänze finden, sowohl als einzelne Präsentation, als auch als Aufzeichnungen der Zoom-Meetings. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr ein digitales Kochbuch mit landestypischen Rezepten von den Auslandsstudierenden.  Die Rezepte findet man auf dem Miro-Board.

Die digitale Vortragsreihe wurde vom Kollektiv „Austausch International II“ in Teamarbeit von den Studierenden Lea Schäfer, Celia Barnert Segovia, Joao David da Silva Varela und Lucy-Fee Giebat ermöglicht.