Mies im Westen – AACHEN | Ausstellungseröffnung

Am 11. Mai 2019 wurde die erste Ausstellung der Reihe „Mies im Westen“ AACHEN – KREFELD – ESSEN im  NAK – Neuer Aachener Kunstverein in Aachen feierlich eröffnet. Die Teilausstellung in Aachen läuft vom 12. Mai – 16. Juni. „Mies im Westen“ ist ein Projekt der TH Köln, der TH Mittelhessen und der Alanus Hochschule in Kooperation mit dem Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW (M:AI NRW).

Die Ausstellungsreihe „Mies im Westen“ zeigt Projekte Mies van der Rohes in AACHEN, KREFELD und ESSEN, die bislang kaum Beachtung gefunden haben. Studierende der Mastervertiefung „Denkmalpflege und Planen im Bestand“ unter Leitung von Prof. Dr. Daniel Lohmann vom Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege unserer Fakultät und Studierende der TH Mittelhessen unter Leitung von Prof. Norbert Hanenberg haben das Konzept der Ausstellung entwickelt, die Inhalte gestaltet und die Ausstellungsarchitektur entworfen und gebaut.

Spielort der Ausstellung ist der NAK – Neuer Aachener Kunstverein

Ludwig Mies van der Rohe ist einer der einflussreichsten Architekten des Zwanzigsten Jahrhunderts. Weltbekannt wurde er durch seine Tätigkeit in Berlin und Chicago, doch ziehen sich seine Heimatverbundenheit mit Aachen und seine Arbeit im heutigen NRW wie ein roter Faden durch sein Lebenswerk. Die Ausstellung in Aachen zeigt eindrucksvoll die Anfänge des jungen Ludwig Maria Michael Mies. Drei unbekannte Projekte bilden den Inhalt der Ausstellung und werden näher erläutert.

Die Ausstellungsarchitektur wurde von Studierenden entworfen und umgesetzt.

In jungen Jahren arbeitete Ludwig Mies van der Rohe u.a. für den Aachener Architekten Albert Schneiders. Er erzählte in mehreren späten Interviews, dass er als Lehrling Zeichnungen für die Ornamente der Tietz-Fassade erstellt hat. Das Kaufhaus Tietz wurde bedauerlicherweise in den 1965 abgerissen.

Kaufhaus Tietz | Modell und Fassadenzeichnung
Kaufhaus Tietz | Modell und Fassadenzeichnung

Erst kürzlich wurde ein unbekanntes Bauwerk entdeckt, das nun in der Ausstellung detailliert beleuchtet wird. Haus Oeben, auch Volkshaus „Zur Neuen Welt“ genannt wird heute als das erste Gebäude angesehen, an dessen Entwurf Mies van der Rohe mitgewirkt hat. Der Schriftzug „Zur neuen Welt“ über dem Eingangsbereich weist erstaunliche Ähnlichkeiten mit einem Schriftzug eines Plakats auf, das Mies van der Rohe mit seinem Freund Gehard Severain gestaltet hat.

Haus Oeben | Modell
Prof. Dr. Daniel Lohmann (TH Köln)

Gezeigt wird außerdem das Projekt für die VEGLA Vereinigten Glaswerke, für die Mies im Jahr 1968 eine Firmenzentrale entwarf. Aachen ist somit der Ort, an dem das älteste Bauwerk erhalten ist, an dem Ludwig Mies mitarbeitete. Beinahe wäre die Stadt auch diejenige mit dem „letzten“ Mies geworden, wenn die Vegla die Zusammenarbeit mit Mies‘ Enkel Dirk Lohan über den Tod des Baumeisters hinaus aufrechterhalten hätte.

VEGLA Hauptverwaltung | Modell

Die Ausstellungseröffnung zog zahlreiche, interessierte Besucher an. Einige der Studierenden waren anwesend und konnten so viele Fragen zur Ausstellung beantworten.

Intervention „Al dente“ | durch die roten Rohre erklingt Mies van der Rohes Stimme
Projektbeteiligte vor Intervention „Reduktion“ (Bild: Claudia Dreyße)

 

Drei Wirkungsstätten – drei Ausstellungen

 

AACHEN // 12. Mai – 16. Juni 2019
NAK Neuer Aachener Kunstverein, Passstraße 29, 52070 Aachen
Öffnungszeiten: Di – So, 14 – 18 Uhr

Mies van der Rohe Business Park, Girmesgath 5, 47803 Krefeld
Eröffnung: Mittwoch, 15. Mai, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Di – Fr, 10 – 18 Uhr; Sa – So, 12 – 18 Uhr

ESSEN // 23. Mai – 5. Juli 2019
NEUE GALERIE der VHS Essen, Burgplatz 1, 45127 Essen
Eröffnung: Mittwoch, 22. Mai, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Mo – Fr, 9 – 21 Uhr; Sa, So und Feiertage geschlossen
Gesonderte Öffnungszeiten: Sa + So, 15. + 16. Juni: 9 – 17 Uhr

 

weitere Informationen:

M:AI NRW | Mies im Westen

Instagram | mies_im_westen

 

Text und Bilder: Janina Hofius