Studierende stellen Entwürfe für den Ebertplatz vor

Der Ebertplatz im Norden der Kölner Innenstadt ist seit Jahren in der Diskussion: Auf der einen Seite geht es in den Debatten um Instandhaltungsstau und soziale Probleme – auf der anderen Seite hat sich der Ebertplatz in den letzten Jahren als Ort der kreativen Szene mit Kunsträumen, zahlreichen Veranstaltungen und als Treffpunkt für die angrenzenden Quartiere etabliert. Einen wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung hat die Zwischennutzung am Ebertplatz, die seit 2018 läuft. Für die Weiterentwicklung des Platzes wurde im März 2021 vom Rat der Stadt Köln ein zweistufiger Wettbewerb mit Vorqualifizierung beschlossen sowie auch die Fortführung der Zwischennutzung in Verbindung mit der Vorbereitung der langfristigen Gestaltung. 

Das Projekt (Zwischennutzung) trägt dazu bei, den Platz wieder attraktiver zu gestalten, Möglichkeiten zur Mitgestaltung des öffentlichen Raumes zu schaffen und Nutzungsideen unter Realbedingungen für den parallel beginnenden Planungsprozess zu erproben.”(Pressemitteilung: Stadt Köln – Die Oberbürgermeisterin, Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 29.03.2022)

Dazu soll mit drei temporären Interventionen auf dem Ebertplatz ein Beitrag geleistet werden: eine Freitreppe vom Eigelstein, Sitzmöglichkeiten im Bereich der Passage und eine Installation zur Sichtbarkeit der Passage im Straßenraum. Die Interventionen werden im Sommer 2023 für drei Monate realisiert. Ziel ist es, in dieser Zeit Möglichkeiten der Gestaltung rund um den Passagenbereich zu zeigen und die Bevölkerung zur Erprobung einzuladen. 

Die Interventionen wurden im Rahmen des Projektes „Ebertplatz 0?“ von Studierenden im Master Architektur der Technischen Hochschule Köln unter der Leitung von Frau Prof. Yasemin Utku, Dipl. Ing. Susanne Kohte und Dipl. Ing. Chris Schroeer-Heiermann geplant. 

Das Projekt „Ebertplatz 0?“ startete im Oktober 2021 in Kooperation mit dem Brunnen e.V. und Baukultur Nordrhein-Westfalen sowie in Abstimmung mit dem Kulturamt der Stadt Köln, dem Bürgerverein Kölner Eigelstein e.V., der Alten Feuerwache, Zwischennutzenden und weiteren Akteur*innen und Ämtern der Stadt Köln. 

In der ersten Phase des Projektes im Winter 2021/22 wurden zunächst Grundlagen zusammengetragen und analysiert sowie erste Gestaltungsansätze entwickelt und öffentlich präsentiert und diskutiert. Das Feedback und die Anregungen wurden in der zweiten Phase ab Frühjahr 2022 aufgenommen und in einem «World Café», unter anderem mit Vertretenden des Stadtplanungsamts, des Kulturamts, des Ordnungsamts, der Polizei sowie der Kunsträume und des Bürgervereins, mögliche Ansätze diskutiert und weiterentwickelt. Darauf aufbauend wurden in einem Workshop von Studierenden der TH Köln und der RWTH Aachen im Juni 2022 Entwürfe für temporäre Interventionen erarbeitet. In der dritten Projektphase seit Herbst 2022 werden die temporären Interventionen auf dem Ebertplatz weiter detailliert, mit den lokalen Akteuren diskutiert und die Realisierung in der vierten Phase wird vorbereitet. Mit den folgenden drei Interventionen sollen der Bereich um die Ebertplatzpassage stärker mit dem Stadtraum verknüpft und die Aufenthaltsqualität und Nutzung gestärkt werden:

01

Freitreppe vom Eigelstein zum Ebertplatz

Mit einer Treppenanlage wird der Ebertplatz enger an den Eigelstein angebunden und ist damit ohne Unterführung erreichbar. Die Freitreppe schafft auf dem Ebertplatz weitere Aufenthalts- und Veranstaltungsmöglichkeiten.

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Sitzmöglichkeiten in der Passage

Um die Aufenthaltsqualität auch in der Passage zu stärken, werden dort Sitzpodeste realisiert. Sie sollen auch der Außengastronomie dienen, die im Rahmen der temporären Intervention die Nutzung in der Passage ergänzen soll.

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Sichtbarkeit der Passage

Eine temporäre Intervention über dem Lichthof bewirkt, dass die Passage als Ort für Kunst und Kultur im Stadtraum wahrgenommen wird. Zudem soll durch diese Intervention die städtebaulich wichtige Achse vom Eigelstein zum Agnesviertel visuell gestärkt werden.

Ziel der Interventionen und des Gesamtprojektes ist es, zusammen mit Akteur*innen vor Ort die Chancen und Potenziale der Orte in, neben und über der Passage zu erkunden und herauszuarbeiten. Auf dieser Basis lassen sich die Gegebenheiten temporär räumlich verändern, so dass sie mit Akteur*innen und der Stadtöffentlichkeit im Sommer 2023 erlebt und erprobt werden können.

Am 18. Januar 2023 um 18.00 Uhr wird die Ausstellung mit den Entwürfen für die temporären Interventionen im Projektraum in der Ebertplatzpassage eröffnet und die Arbeiten werden vorgestellt. Ab 20.00 Uhr lädt der Bürgerverein Kölner Eigelstein e.V. zur Diskussion der Entwürfe und der langfristigen Umgestaltung im „Em Kölsche Boor“, Eigelstein 121, ein.

TH Köln: Susanne Kohte, Yasemin Utku, Chris Schroeer-Heiermann
Brunnen e.V.: Meryem Erkus

Fotografie: Chris Schroeer-Heiermann