Smart Mobility Challenge zeichnet Projekte von Masterstudierenden aus

Am vergangenen Donnerstag, den 19. Januar 2023 jährte sich die 2. Jurysitzung der Smart Mobility Challenge zum vierten Mal. Der Ford Motor Company Fund schickt auch in diesem Jahr das Gewinnerteam mit 7.500,-€ Preisgeld in die nächste Projektphase und investiert außerdem vier mal je 2.000,-€ Beratungsleistung für künftige Start-ups. 

Gruppenbild SMC IV; Foto: Larissa Schaffrath

Im Rahmen der Smart Mobility Challenge erarbeiteten Studierende der Masterstudiengänge Automotive Engineering und Architektur, Studienvertiefung Corporate Architecture, nunmehr zum vierten Mal in interdisziplinärer Konstellation Lösungen und Konzepte für Probleme und Herausforderungen urbaner Mobilität. Auch in der zweiten Projektphase entwickelten die Studierendenteams ihre Projektideen rund um zukunftsoffene, umweltverträgliche und nachhaltige Stadt- und Mobilitätskonzepte unter der Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Michael Frantzen und Prof. Dipl.-Ing. Jochen Siegemund weiter.
Dank einer erneuten Förderung des Ford Motor Company Funds, hatten alle Teams in der 2. Phase ein Projektbudget von 5000,-€ zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung und konnten ihre Projektideen mit Bezug auf Anwendung in der Praxis, sowie eine damit verbundene Vermarktung, bzw. Start-up Entwicklung vertiefen.

Nach einer intensiven und langen Diskussion prämierte die Jury, bestehend aus Vertreter:innen der Hochschule und dem Kölner Automobilhersteller, die Projektidee »uniGO« mit zusätzlichen 7500,-€ und ermöglicht dem Team somit eine zeitnahe Vertiefung und Weiterentwicklung ihres Projektes. Erstmalig in diesem Jahr wurden mit dem hochschulinternen Ende der Smart Mobility Challenge vier weitere Projektbudgets von je 2000,-€ aus den Fachbereichen IT, Marketing, Logistik und Business Development an die Teams vergeben. Dabei gingen 4000,-€ an das zweitplatzierte Team »un.ap« und 4000,-€ an das erstplatzierte Team »uniGO«. Debbie Chennells (Ford Fund Manager, Ford Europa) lobt die fantastische und professionelle Zusammenarbeit aller Teams und die außerordentliche Qualität der diesjährigen Abschlusspräsentationen.

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UniGO

Präsentationsplakate UniGO; Foto: Eva Thümling

Das Team um uniGO entwickelte im Rahmen der Smart Mobility Challenge einen innovativen Lösungsansatz für die alltäglichen Herausforderungen im Bereich der urbanen Mobilität: Die App weGO! Das Team bietet Orientierung und Vernetzung für Institutionen und Unternehmen und möchte den Alltag von morgen innovativ, digital, personenbezogen und vor allem verständlich gestalten. Die App soll den Hochschul- und Arbeitsalltag effizienter, individueller und mobiler gestalten. Außerdem wird der Austausch unter Kolleg:innen, Kommiliton:innen und Dozent:innen besonders gefördert. Mittels des geplanten Navigationssystems sollen die Nutzer:innen nicht nur zu den Gebäuden, sondern auch zu den richtigen Eingängen geführt und durch eine gebäudeinterne Navigation zum gewünschten Raum geleitet werden. Somit gestaltet sich das Fortbewegen nachhaltiger, effektiver und auch inklusiv. Die Navigation kann für jede Institutions- und Unternehmensstruktur individuell angepasst werden. Darüber hinaus soll Vernetzung durch eine Plattform entstehen, über die der Austausch von Informationen vereinfacht und transparenter gestaltet wird. Nutzer:innen helfen sich gegenseitig, Anliegen werden schnell geklärt, Unterstützung wird geboten und gefunden. Aber auch die Belegung und Buchung von Räumen, eine Übersicht über vorhandene Labore und Sport- und Freizeitangebote sind Teil des umfassenden Angebots der App.

Um weGO nachhaltig realisieren und etablieren zu können, plant das Team einen hochschulinternen Prototypen, welcher sich zunächst einmal auf das Hochschulsystem der Technischen Hochschule Köln bezieht. Nach einer ersten erfolgreichen Entwicklungsphase wird die Idee in nachfolgenden Entwicklungsphasen auf andere, ähnlich komplexe Strukturen in anderen Institutionen und Unternehmen übertragen.

Team UniGO; Nina Weise, Leona Borkeloh, Vasiliki Togusidou, Leonie Schwettmann, Sophia Salim, Marie-Elén Weder, Felix Nebelin, Nina Juncker,, Gamze Kaya, Jasmin Dockhorn, Lina Kasper, Lisa Gerdiken; Foto: Larissa Schaffrath 

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un.ap

Präsentationsmodelle un.ap; Foto: Eva Thümling 

Das Team von un.ap entwickelt basierend auf einer ausführlichen Auseinandersetzung mit der Stadt Köln, ihrer Zukunftsvision und bereits bestehender Konzepte eine modulare, systembaukastenbasierte Mobilitätsstation.
Selbsterklärtes Ziel des Teams ist ein Smart Mobility Hub, welcher individuell an jeden Standort in der Stadt angepasst werden kann. Die Grundlage dafür schafft ein Katalog mit einzelnen Bauelementen, Modulen und Kombinationen, aus welchen sich eine optimale standortbasierte Station zusammenstellen lässt. Nationale und internationale Basiseinheit eines Moduls sind hier die genormten Abmessungen eines PKW-Parkplatzes. Die Grundkonstruktion der Module basiert auf einem Stecksystem aus feuerverzinktem Vierkantrohr. So behält die Konstruktion eine gewisse Flexibilität und kann in der Weiterentwicklung um andere Konstruktionselemente, innerhalb des Systems, ergänzt werden. Die vorgehängte Fassade besteht aus einem Gerüst, in dem Textilien, Folien oder ähnliches eingespannt und frei gestaltet werden können. So entstehen Werbeflächen und spannende Mosaikspiele, welche für potenzielle Kooperationen mit anderen Start-ups zur Verfügung gestellt werden können.
Die Hubs werden über ein, über eine App gekoppeltes, Sicherheitssystem erschlossen und gewährleisten somit ein sicheres Abstellen. Außerdem möchte das Team das Prinzip des „shared-concepts“ weiter etablieren und Kund:innen nicht nur die Möglichkeit geben, eigene Fahrräder unterzustellen, sondern zudem in Kooperation mit beispielsweise Swapfiets ein Fahrradleihsystem anzubieten. Fahrräder werden somit wiederverwertet (länger genutzt und weitergegeben) und es entstehen nachhaltige Fortbewegungsmöglichkeiten. Hinzu kommen Reparaturhubs mit Werkbänken und Ersatzteilautomaten und Logistikhubs mit Lagerregalen für Packstationen.
Das Team un.ap möchte Zukunftsorte der Mobilität schaffen und einen nachhaltigen und flexiblen Beitrag für das Stadtbild der Zukunft leisten. 

Team un.ap; Laura Kukuk, Anabel Klefisch, Greta Krappen, Jan Reimer, Aylin Kadife, Roman Patucca, Sara Maia Sonnek, Cécile Torn, Niclas Noll, Kim Nguyen; Foto: Larissa Schaffrath 

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MyCity

Präsentation MyCity; Foto: Eva Thümling 

Ziel von MyCity ist es, Kinder spielerisch an gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen und deren Problemlösungsmethoden heranzuführen. Durch die Entwicklung eines kreativen Brettspiels möchte das Team junge Heranwachsende auf Herausforderungen im Umgang mit einer nachhaltigen urbanen Mobilität aufmerksam machen. Im Spiel wird man durch spezielle Missionen an unterschiedliche Themen wie z.B. Platzmangel in der Stadt, Luftverschmutzung, Müllverschmutzung, hohes Verkehrsaufkommen und Verkehrssicherheit herangeführt und lernt dabei Lösungsstrategien zu entwickeln. Im nächsten Schritt will sich das Team von MyCity mit Phycholog:innen und Gamedesigner:innen um eine Weiterentwicklung ihrer Idee sowohl als analoges, als auch digitales Spiel bemühen. 

Team MyCity; Elizaveta Sinizkaja, Charlotte Schuh, Ines Werker, Emine Büsra Erkan, Celia Barnert Segovia, Sascha Röhren, Konstantine Kalandadze, Julia Ignalewski, Gustavo Rodrigues; Foto: Larissa Schaffrath 

Die Smart Mobility Challenge bietet den Studierenden einen sicheren Raum zur Lehrforschung und motiviert sie gleichzeitig ihre gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten auch jenseits der Hochschullehre zu erweitern und im eigenen Interesse einzusetzen. Wie die Erfolgsgeschichte der vergangenen Smart Mobility Challenges zeigt, hat das interdisziplinäre Lehrforschungsmodul unter der Betreuung von Prof. Jochen Siegemund und Prof. Dr.-Ing Michael Frantzen, bereits drei Startups hervorgebracht. 

Mehr Informationen zu den Startups findet Ihr unter:
be-cycle.de
rheinsharing.de
lynesapp.de 

Text: Eva Thümling
Fotos: Larissa Schaffrath, Eva Thümling