„Rheinbraunkohlerevier“ Exkursion | Nachbericht I Juni 2017
Am 27.06.2017 nahmen 36 Studierende unter der Leitung von Jürgen Wulfkühler und den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen Sabina Priese und Horst Kuretitsch an einer Exkursion ins „Rheinbraunkohlerevier“ im Rahmen des Wahlmoduls „Grün- und Freiraumplanung“ teil.
Die Gruppe wurde am Kerpen- Buirer Bahnhof von einem Bus der RWE Power AG erwartet um damit die Ziele rund um den Tagebau Hambach zu erreichen. In Kerpen Manheim-Alt, einem Dorf das in naher Zukunft den Baggern zum Opfer fällt erläuterten die Exkursionsleiter warum dieses Dorf umgesiedelt werden muss, und welche Planungsverfahren, Vorgehensweisen und Zeiträume die ein solches Vorhaben ermöglichen erforderlich sind.
Die anschließende Rundfahrt durch Kerpen Manheim-Neu zeigte auf, wie sich die Merkmale der alten Dorfstruktur in dem neu entstehenden Stadtteil von Kerpen wiederspiegeln. Die ehemalige Marienkapelle wurde aus dem alten Dorf wieder aufgebaut, die Straßennamen sind in Anlehnung an die alten Straßennamen vergeben worden und ein Marktplatz/Festplatz ist vorgesehen. Trotz reger Bautätigkeit bei den privaten Umsiedlern ist der Marktplatz/Festplatz erst in der Entstehung, sodass es noch ein paar Jahre dauern wird bis die Umsiedlung abgeschlossen ist. Bis 2022 sollen alle Umsiedlungen vollzogen sein.
Das „Forum: terra nova“ mit dem Aussichtspunkt in den Tagebau Hambach wurde als nächster Punkt angefahren. Die Gruppe bekam ein Eindruck über die Dimension dieser landschaftsveränderten Maßnahme, sodass die daran anschließende Fahrt zu den bereits rekultivierten Gebieten auf der Sophienhöhe Aufschluss über die bewegten Erdmassen gab. Während der Fahrt mit dem Bus durch die bereits seit 1988 entstandenen Wälder, wurden von Elmar Kampkötter (Förster bei der RWE-Power AG) Erläuterungen zu den Alt- und Neukultivierungen gegeben, die die Entstehung dieses Naherholungsgebietes ermöglicht haben. Ein 100 km langes Netz an Wanderwegen, vorbei an Seen und Tümpel, Rodelbahnen und einem Freiwildgehege erstrecken sich auf dieser ca. 13 qkm und 300 m hohen Abraumhalde des Tagebaus Hambach.
Bei dem abschließenden Vortrag der Exkursion am „Römerturm auf dem Steinstraßer Wall“, einem Nachbau eines römischen Wachturms am höchsten Punkt der Sophienhöhe und am „Höller Horn“ erläuterte Herr Kampkötter die Entstehungsgeschichte dieser Anhöhe und die Vorgehensweise bei der Rekultivierung und Gestaltung dieses Gebietes.
Wir danken der RWE Power AG, die diesen informativen und interessanten Exkursionstag ermöglichte.
Bilder: Horst Kuretitsch