„Klimaneutraler erhaltenswerter Gebäudebestand KEG“

Ist heutige und zukünftige „erhaltenswerte Bausubstanz“ durch das Klimaneutralitätsziel gefährdet?

Die Erfahrung bei der Arbeit im Gebäudebestand hat gezeigt, dass die denkmalpflegerischen Kriterien des Erhalts von historischer Bausubstanz, unabhängig von ihrem Alter, oftmals im Widerspruch stehen oder zu stehen scheinen mit den Belangen der energetischen Sanierung von Altbauten. Als Beispiel sei die starke Veränderung der äußeren Erscheinung von Bauwerken durch Maßnahmen, die zur Verringerung der Transmissions- und Lüftungswärmeverluste beitragen, erwähnt. Denn diese Maßnahmen ziehen in der Regel wesentliche Veränderungen der Außenbauteile und damit der äußeren, in die Umgebung wirkenden Gestalt nach sich.

Kann es sich unsere Gesellschaft aber vor dem Hintergrund der enormen Herausforderungen des Klimawandels leisten, erhaltenswerte Bausubstanz wie zurzeit praktiziert von energetischen Anforderungen weitgehend auszuklammern? Falls nicht, wie viel erhaltenswerte Substanz ist dann durch die notwendigen Maßnahmen gefährdet?

Ziel des Projekts ist die Annäherung an die Fragen nach dem Anteil erhaltenswerter Gebäudesubstanz am Gesamtbestand sowie den zugrundeliegenden Auswahlkriterien. Die Ergebnisse liefern Anhaltspunkte, die in künftige Forschung einfließen werden. Damit dienen sie der Vorbereitung eines weitergehenden Forschungsvorhabens. Übergeordnetes Ziel ist es, die Gesellschaft für die erhaltenswerten Gebäude zu sensibilisieren und damit den Erhalt des baukulturellen Erbes zu sicher zu stellen, ohne dabei die Klimaneutralitätsziele außer Acht zu lassen.

Das Forschungsprojekt lief von Mai bis September 2022.

PERSONEN
Prof. Thorsten Burgmer
Prof. Dr. Daniel Lohmann
M.A. Gerit Godlewsky

LAUFZEIT
Mai-September 2022

FÖRDERGEBER
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Zukunft Bau