Nancy Workshop I Nachbericht
Zusammen mit Prof. i. V. Susanne Kohte wurden fünf Studierende der TH Köln zur „Semaine International de l’architecture“ der Ecole d’architecture de Nancy eingeladen. In der mittlerweile 24. Auflage der internationalen Workshopwoche beschäftigen sich Studierende der Architekturfakultät Nancy gemeinsam mit Gast-Studierenden europäischer Architekturfakultäten mit Themen vom Städtebau bis hin zur kleinteiligen räumlichen Intervention. Unter der Leitung von Marie-José Canonica hat sich der Internationale Workshop der Architekturfakultät Nancy in den letzten 23 Jahren zu einem Ort des Wissenstransfers und der Begegnung entwickelt.
Fünf hochkarätige internationale Gast-Dozenten bearbeiten gemeinsam mit den Studierenden Fragestellungen zum jeweiligen Workshopthema.
Workshopgruppe Sahlmann, Foto: GH
Der Workshop 2017 folgte der Fragestellung, welchen Einfluss die Bereiche der aktuellen und ehemaligen Bahntrassen und ihrer Umgebung auf die Stadt Nancy haben. So lässt sich entlang der durch die Stadt führenden Bahngleise viel über die historische Entwicklung von Nancy ablesen. Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit, Ausgangspunkt für zukünftige Entwicklungen zu sein.
Das diesjährige Dozenten-Team bestand aus Tim Bauerfeind (TRU Architekten) – Deutschland, Joan Busquets (BAU – B Arquitectura i Urbanisme SL, Barcelona; Professuren: Harvard Graduate School of Design, Technische Universität Barcelona) – Spanien, Anupama Kundoo (Anupama Kundoo Architects) – Indien, Sojin Lee (Ateliers Lion, Seoul; Professur: Universität Seoul) – Südkorea, Thorsten Sahlmann (Renzo Piano Building Workshop, Paris) – Deutschland.
Unter ihrer Leitung bearbeiteten die insgesamt fünf Gruppen unterschiedliche Themenschwerpunkte zum Thema Bahntrassen in Nancy. Die diesjährige Ausgabe des Workshops bot also die Chance mit hochkarätigen Architektinnen und Architekten spannende Projekte zu bearbeiten.
Während der Workshopwoche stellten die Gast-Professoren in Werkvorträgen ihre Arbeit und Positionen dar.
Wurden für die vorangegangenen Workshops die Räumlichkeiten der Architekturfakultät genutzt, stellte der diesjährige eine Ausnahme dar. Durch den Einsturz einer Wand und Treppe in der Architekturfakultät kurz vor dem Workshop konnte nicht in der Hochschule gearbeitet werden, daher mussten die Arbeitsplätze der Workshopteilnehmer kurzfristig in eine nahelegene ehemalige Industriehalle verlegt werden. Der gewählte Ort erwies sich jedoch als Glücksfall für alle Beteiligten. Die großzügige Halle bot den Teilnehmern mehr als ausreichend Platz und förderte kreatives und kommunikatives Arbeiten. Durch die offene Struktur der „Grand Halle“ konnten die Teilnehmer sich neben der Arbeit in ihren Gruppen auch stets über den Stand der anderen Teams informieren.
La Grande Halle, Foto: FCR
Begleitet wurde die Arbeit der Studierenden aus Köln in den Projektgruppen durch den Besuch zahlreicher Bauwerke in der Region Nancy mit Prof. i. v. Susanne Kohte. So wurde das Wochenende vor Beginn des Workshops zu einer Exkursion nach Metz zum Centre Pompidou von Shigeru Ban genutzt. Ein weiteres Highlight stellte der Besuch des Maison Prouvé, 1954 erbaut von Jean Prouvé, dar. Weiter konnte im Stadtteil Plateau de Haye die Revitalisierung einer Großsiedlung aus den 1950er Jahren beobachtet werden. Der Einfluss der „École de Nancy“, einer Stilrichtung der Art Nouveau, konnte an zahlreichen Gebäuden sowie im gleichnamigen Museum in Form von Möbelstücken und Kunsthandwerk nachvollzogen werden.
Auch stadträumlich bot Nancy interessante Situationen, die durch die kurzen Wege innerhalb der Stadt leicht zu erkunden waren. Allen voran sei der „Place Stanislas“, ein im 18. Jahrhundert errichtetes und nach Herzog Stanislas benanntes Gebäudeensemble, genannt. Von diesem zentralen Platz ließ sich die Altstadt mit weiteren Stadtstrukturen der Renaissance erkunden.
Arbeit in den Workshopgruppen, NP
Modelle der Gruppe Anupama Kundoo, GH
Abschlusspräsentation, GH
Der letzte Tag des Workshop wurde für die Präsentation der Ergebnisse genutzt. Jede Gruppe erläuterte vor den versammelten Workshopteilnehmern und Vertretern aus der Politik ihre Ergebnisse und Lösungsvorschläge.
Nach der erfolgreichen Präsentation konnte man bei einem großen Buffet die Ergebnisse diskutieren und die vergangene Revue passieren lassen.
Die Kölner Delegation bestand aus: Gregor Hutter, Donatien Langlois-Meurinne, Jenny Meyer, Nolwenne Pronost und Fabian Reckers.
Gregor Hutter, Nolwenn Pronost, Prof. i.V. Susanne Kohte, Jenny Meyer, Fabian Reckers, Donatien Langlois-Meurinne (v.l.) vor dem Maison Prouvé Foto: HA
Fotos und Bildrechte: Hubertus Adams (HA), Gregor Hutter (GH), Nolwenne Pronost (NP), Fabian Reckers (FCR)