MASTERSCHAU 2021 | Ergebnisse und Auszeichnungen
Ein neu gestalteter Hansaplatz als Veedel, Entwicklungsoptionen für die Artilleriehalle in Köln-Ehrenfeld, ein Konzept für Dörfer im 21. Jahrhundert sowie ein umstrukturierter Berliner Großmarkt – für diese in ihren Abschlussarbeiten dargelegten Konzepte haben sechs Studierende den Masterpreis der Fakultät für Architektur der TH Köln erhalten. Die „Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen“ fördert die Preise mit jeweils 1.000 Euro.
Insgesamt 24 Absolventinnen und Absolventen aus den Master-Vertiefungen „Strategien des Entwerfens und Konstruierens“, „Corporate Architecture“, „Projektmanagement und Immobilienökonomie“, „Denkmalpflege und Planen im Bestand“ und „Energieoptimiertes Bauen“ präsentierten in der Ausstellung ihre Abschlussarbeiten. Die MASTERSCHAU ist noch bis 29. Oktober 2021 im Forum der Stiftung zu sehen.
TH Köln Masterschau Preisverleihung mit Architekturstudierenden am 01.10.2021
masterpreis
jury 2021
Die Jury um Prof. Johannes Schilling (Architekt), Eva Herr (Leiterin Stadtplanungsamt Köln), Dr. Ursula Löffler (Vizepräsidentin TH Köln), Michael Müller (Architekt) wurden durch Markus Schmale (Vorstand der Stiftung Britta und Ulrich Findeisen 1vl.), Sabine Schmidt (Referentin Öffentlichkeitsarbeit 2.vl) und Dekan Rüdiger Karzel(1.v.r) in der Stiftung begrüßt
1.000 € an
Elena Groger und Jonas Kallenbach
Das kleine Veedel – neue Konzepte für den Hansaplatz
Elena Groger und Jonas Kallenbach überzeugten mit ihren Ideen für die Gestaltung des Kölner Hansaplatzes als Ort mit Veedelcharakter. In ihrem Entwurf interagieren die Wohnungen mit den Überresten der Stadtmauer, die so vom historischen Stadtbaustein zum raumbildenden Element wird. „Das Projekt besticht durch eine eigenständige städtebauliche Typologie, die konsequent im Hochbau durchgearbeitet ist. Die Ausarbeitung der Blöcke zeigt ein hohes Verständnis und vielfältige Raumangebote für ein innerstädtisches Wohnen. Entstanden ist ein Quartier, das man gerne gebaut sehen würde“, betont Jurorin Eva Herr, Leiterin des Stadtplanungsamtes der Stadt Köln.
Beurteilung der Jury (Eva Herr, Leiterin Stadtplanungsamt Köln):
„Das Projekt „Das kleine Veedel“ besticht durch eine überzeugende eigenständige städtebauliche Typologie, die konsequent im Hochbau durchgearbeitet ist. Die lockere Setzung von variablen Clustern („Blöcke“) erzeugt einen passenden Übergang von dichter Stadt und Freiraum. Die Ausarbeitung der Blöcke zeigt ein hohes Verständnis und vielfältige Raumangebote für ein innerstädtisches Wohnen. Eine sorgfältige Abstufung von öffentlichen zu privaten Räumen, ein breites Angebot an gut organisierten Wohnungen und spannende Raumsequenzen bezeugen die entwerferischen Fähigkeiten der Verfasser. Entstanden ist ein Quartier, was man gerne gebaut sehen würde.“
1.000 € an
Mona Ebelt
EATucation – Berlin isst die Zukunft
In ihrer Abschlussarbeit konzipierte Mona Ebelt den Berliner Großmarkt neu, um die Lebensmittelversorgung der Stadt nachhaltig zu gestalten. Dafür nutzte sie die Technologie „Vertical Farming“, bei der in mehreren Etagen von Gebäudekomplexen übereinander Gemüse und Obst angebaut werden. „Der Entwurf beinhaltet eine klare Gliederung des Raumes bei folgerichtiger Anbindung an die drei Transportwege Straße, Gleise und Kanal. Mobilität und Anwesenheit des Menschen sind konstant mitgedacht worden: Der Übergang zur Wasserkante einerseits wie auch zur Stadt andererseits wird schlüssig durch die Baukörper begleitet, Lernen, Arbeit und Freizeit finden in einem aufeinander bezogenen System ihren Platz“, sagt Jurorin Dr. Ursula Löffler, Vizepräsidentin der TH Köln.
Beurteilung der Jury (Dr. Ursula Löffler, Vizepräsidentin der TH Köln):
„Eatucation“ bearbeitet mit dem Westhafen Berlins und dem dortigen Großmarkt das Plangebiet des diesjährigen Schinkel-Wettbewerbs. Das Projekt nähert sich dem Gebiet unter der Prämisse, die Lebensmittelversorgung der Stadt nachhaltig und verlässlich zu gestalten, die Klimabilanz Berlins zu verbessern und Flächen an der attraktiven Wasserkante für Öffentlichkeit, Begegnung und eine Campussituation mit verschiedenen Nutzungen zu schaffen. Neben der gesellschaftlichen Relevanz der Aufgabenstellung treten auch hohe methodische und entwerferische Qualitäten zutage: Entstanden ist ein Entwurf mit einer klaren Gliederung des Raumes bei folgerichtiger Anbindung an die drei Transportwege Straße, Gleise und Kanal. Mobilität und Anwesenheit des Menschen sind im Entwurf konstant mitgedacht worden: Der Übergang zur Wasserkante einerseits wie auch zur Stadt andererseits wird schlüssig durch die Baukörper begleitet, Lernen, Arbeit und Freizeit finden in einem aufeinander bezogenen System ihren Platz.
1.000 € an
Philipp Geuenich
Das Dorf im 21. Jahrhundert
Philipp Geuenich untersuchte exemplarisch das Dorf Vettweiß im Kreis Düren und beschäftigte sich mit Fragestellungen zum dörflichen Leben sowie der Landflucht von jungen Erwachsenen. Er widmete sich der Aufgabe, Potenziale im Inneren des Dorfes zu suchen, um Architektonisches mit soziologischen Strukturen und landwirtschaftlichen Einflüssen in Einklang zu bringen. „Der Untersuchungsgrad reicht von der großmaßstäblichen Analyse des räumlichen und sozialen Gefüges bis hin zur detaillierten Ausarbeitung einzelner, beispielhafter Gebäudekörper. Die Arbeit ist eine hervorragende Auseinandersetzung mit dem Thema Revitalisierung und Erneuerung von Dorfkernen und dem Umgang mit ländlichen Lebensraum“, unterstreicht Juror und Architekt Michael Müller.
Beurteilung der Jury (Michael Müller, Architekt):
Die Masterarbeit „Das Dorf im 21. Jahrhundert“ untersucht exemplarisch das Dorf Vettweiß im Kreis Düren. Neben der Analyse des städtebaulichen und architektonischen Raumes werden gleichzeitig gewohnte Vorgehensweisen zur Stärkung und Revitalisierung ländlicher Lebensräume hinterfragt. Die Fragestellungen zum dörflichen Leben, der Dorfgemeinschaft und der Mehrwerte des Dorfes für seine Bewohner werden als Ausgangspunkt für die Formulierung einer neuen, erweiterten Zielgruppe herangezogen. Dabei spielt die Integration in das Dorf -sowohl im baulichen als auch im sozialen Sinn- eine übergeordnete Rolle. Der Untersuchungsgrad reicht von der großmaßstäblichen Analyse des räumlichen und sozialen Gefüges bis hin zur detaillierten Ausarbeitung einzelner, beispielhafter Gebäudekörper. Die Arbeit ist eine hervorragende Auseinandersetzung mit dem Thema Revitalisierung und Erneuerung von Dorfkernen und dem Umgang mit ländlichen Lebens-Raum.
1.000 € an
Konstantin Holz und Felix Roeder
Partizipatives Wohnen am Alpenerplatz – Entwicklungsoptionen für die Artilleriehalle in Köln-Ehrenfeld
Konstantin Holz und Felix Roeder entwickelten zwei Nutzungsszenarien für die Artilleriehalle in Köln-Ehrenfeld, bei denen die Themen des gemeinschaftlichen Wohnens und die aktive Integration in die Nachbarschaft eine wichtige Rolle spielen. „Die Arbeit überzeugt durch ihren ganzheitlichen Ansatz, ihre stadträumliche und architektonische Qualität sowie die hervorragende Darstellung – vom städtebaulichen und gesellschaftlichen Prozess bis hin zu den nutzungsbedingten und architektonischen Lösungen“, so Juror und Architekt Prof. Johannes Schilling.
Die Arbeit ergründet neue Wege in der Frage qualitätvollen, leistbaren und gemeinschaftsorientierten Wohnens im dichten urbanen Kontext unter Einbeziehung historischen Bestands. Sie entwickelt dabei ein interessantes und zukunftsweisendes Konzept, das bei der Nutzerbeteiligung, der Einbeziehung der Nachbarschaft, der Finanzierungsfrage oder der Nutzung vorhandener städtebaulicher und stadträumlicher Potentiale ansetzt. Auf der Grundlage einer ebenso fundierten wie engagierten Recherche unter Beteiligung möglicher Akteure in einem realitätsnahen Prozessmodell werden zwei überzeugende Architektur-konzepte ausgearbeitet. Die Arbeit überzeugt durch ihren ganzheitlichen Ansatz, ihre stadträumliche und architektonische Qualität sowie die hervorragende Darstellung – vom städtebaulichen und gesellschaftlichen Prozess bis hin zu den nutzungsbedingten und architektonischen Lösungen.