MASTERSCHAU 2020 | Die Preisträger | Nachbericht

Die Fakultät für Architektur der TH Köln zeichnet zum vierten Mal die besten Abschlussarbeiten mit einem Masterpreis aus. Die Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger sowie alle weiteren Masterprojekte der Fakultät können in einem digitalen Rundgang bei der Stiftung für Kunst und Baukultur angesehen werden. Zugang über die Website: https://stiftung-findeisen.de/. Besuche einzelner Interessierte ist nach Anmeldung im Forum möglich.

Insgesamt 17 Absolventinnen und Absolventen aus den Vertiefungen „Strategien des Entwerfens und Konstruierens“, „Corporate Architecture“, „Projektmanagement und Immobilienökonomie“, „Denkmalpflege und Planen im Bestand“ und „Energieoptimiertes Bauen“ präsentierten in der Ausstellung ihre Abschlussarbeiten.

Die Vergabe des MASTERPREISes, bei dem insgesamt 3.000 EUR Preisgelder an die Studierenden übergeben werden, fand zum ersten Mal ausschließlich online statt.. Der Preis, gefördert von der Stiftung für Kunst und Baukultur, Britta und Ulrich Findeisen, wurde von einer ausgesuchten Jury ermittelt und per Video-Botschaft übergeben. Wir gratulieren ganz herzlich!

Die diesjährige Jury

Prof. Christl Drey, Vorständin HdaK
Aysin Ipekci, Architektin BDA    
Dr. Thomas Werner, Stadtkonservator Köln 
Caspar Schmitz-Morkramer,  Architekt 

Christine Drenker von Stadt- und Raumplanung GmbH moderierte die Jurysitzung.

1.000 € MASTERPREIS

Nina Kuka

Titel der Arbeit:  Dimmu Hellir & Sprunga
Prüfer*innen: Prof. Eva-Maria Pape, Harald Kees

Begründung der Jury: 
Nina Kuka setzt sich auf sehr einfühlsame Weise mit der Landschaft und der Kultur Islands auseinander. Beeindruckt hat die Jury an ihren beiden Entwürfen, wie einerseits das Besucherzentrum Dimmur Hellir Schutz und Ausblick in die Landschaft bietet, während das Vulkanmuseum Sprunga andererseits das Thema der Spalte selbstverständlich in Architektur übersetzt. Neben dem starken Entwurf für die zwei Einzelformen überzeugt die Masterthesis aber auch durch Materialwahl, Energiekonzept und das tiefe Auseinandersetzen mit der Aufgabe. Die Jury war besonders angetan von der starken, jedoch unaufgeregten und dem Entwurf angemessenen graphischen Aufbereitung des Entwurfes. Die intensive und leidenschaftliche Beschäftigung und Identifikation mit dem Entwurf ist deutlich spürbar. Daher freut sich die Jury Nina Kuka für ihre Arbeit den Masterpreis 2020 zu verleihen. (gez. Caspar Schmitz-Morkramer, Jurymitglied)

1.000 € MASTERPREIS

Cindy Guchi

Titel der Arbeit: Bau einer lokalen Schule auf Sumba – Transformation der vernakularen Architektur zur Anpassung an die heutigen Bedingungen im sozialen und ökologischen Bereich
Prüferer*innen: Prof. Eva-Maria Pape, Prof. Carola Wiese

Begründung der Jury: 
Dieser Entwurf besticht durch seine Analogie zur traditionellen Architekturtypologie Indonesiens und zur regionalen Bautradition. Genau diese – man könnte sie hier als archaische Aspekte ansehen – werden nicht einfach imitiert oder kopiert, sondern in eine zeitgenössische Architektursprache transformiert. Der Entwurf passt sich somit gleichwertig in den bestehenden architektonischen Kontext ein, ohne seine zeitliche Herkunft zu verleugnen. Darüber hinaus werden die bewährte traditionellen Raumstrukturen sinnvoll adaptiert und mit heimischen Baumaterialien ökonomisch umgesetzt. Damit wird die handwerkliche Tradition des materialspezifischen Fügens für die kommenden Generationen überliefert.

Das Projekt zeigt zudem eine hohe Sensibilität im Umgang mit „Ressourcen sparendem Bauen“ und erfüllt des weiteren die soziologische Aufgabe die genuin an die Architektur gestellt wird.

Die Einfachheit und Klarheit des Entwurfes resultiert aus einer vorgeschalteten, umfangreichen Analyse der oben genannten Kategorien und erfüllt mit diesem Niveau den Anspruch einer qualitätvollen Masterarbeit. (gez. Dr. Thomas Werner, Jurymitglied)

500 € MASTERPREIS

Nils Michaelis

Titel der Arbeit: Corporate Architecture als Unterstüztung von Generationenwechsel | Rebranding und Planung der neuen Firmenzentrale des Unternehmens „G.Wurm GmbH & Co. KG“
Prüfer*innen: Prof. Jochen Siegemund, Prof. Dr. Nadine Zinser-Junghanns

Begründung der Jury:
Im Rahmen der Masterschau 2020 der Technischen Hochschule Köln freuen wir uns, Nils Michaelis eine Anerkennung für ein zukunftsweisendes Corporate Architecture des Logistikunternehmen G. Wurm GmbH & Co KG in Köln Eil auszusprechen.

Wie möchten wir in Zukunft leben und wie wird sich unser Konsumverhalten und damit verbunden die An- und Ablieferung unserer Produkte entwickeln? Nils Michaelis widmet sich mit seinem Abschlussprojekt diesen Fragen und entwickelt einen innovativen Ansatz für diese Typologie.

Aufbauend auf eine ausführliche historisch-typologischen Analyse von Verteilerzentren gelingt Herrn Michaelis die Entwicklung einer eigenen Architektursprache – zum einen: eine allgemeine, die die Warenverteilung als vertikal-konzentrischen Turm strukturiert und dafür zusätzlich die Verteilung mit Drohnen über die Luft einbindet. Diese Konzentration erlaubt es, die bisher sehr flächen-extensiven Logistikzentren als intensive flächenschonende Typologie zu manifestieren – zum anderen entwickelt Herr Michaelis eine firmenspezifische Architektur und überträgt diese auf Fassade, Tragwerk und den Innenraum. Die einzelnen Etagen weisen neben ihrer Flächen- und Lagereffizienz eine hohe Aufenthaltsqualität für die Mitarbeiter aus. Herzlichen Glückwunsch Nils Michaelis! (gez. Aysin Ipekci)

500 € MASTERPREIS

Marc Rieser

Titel der Arbeit: Produktive Stadt
Prüfer*innen: Prof. Kathrin Volk, Prof.Bernd Borghoff

Begründung der Jury:Marc Rieser zeigt mit seiner Arbeit Bilder und Stadtbausteine für eine zukunftsfähige Transformation und Gestaltung  von Stadt  anhand beispielhafter Entwürfer für vier Städte im Bergischen Land. Es gelingt der fundierten, vielschichtigen und anschaulichen Masterthesis ein bemerkenswerter Beitrag zur hochaktuellen Städtebaudiskussion. Die Arbeit zeigt, wie das überholte, zentrenfixierte und funktionstrennende städtebauliche Leitbild der Moderne creativ transformiert und ersetzt werden kann, durch ein neues Stadtverständnis von Stadt als einem vernetzten System einer produktiven Region. Eine beeindrucke Abschlußarbeit im Studiengang Städtebau. (gez. Christl Drey)