MASTERSCHAU 2018 | Die Preisträger | Nachbericht
Die Fakultät für Architektur der TH Köln präsentierte zum zweiten Mal die MASTERSCHAU. Diese nun jährlich stattfindende Ausstellung zeigte ausgesuchte Master-Abschlussarbeiten des vergangenen Jahres. Eine hochkarätige Jury vergab den MASTERPREIS an die besten Arbeiten.
Insgesamt 26 Absolventinnen und Absolventen aus den Vertiefungen „Strategien des Entwerfens und Konstruierens“, „Corporate Architecture“, „Projektmanagement und Immobilienökonomie“, „Denkmalpflege und Planen im Bestand“ und „Energieoptimiertes Bauen“ präsentierten in der Ausstellung ihre Abschlussarbeiten. Ein eigens dafür entwickeltes Ausstellungskonzept setzte die Arbeiten in Szene:
Ein Highlight war die Vergabe des MASTERPREISes, bei dem insgesamt 3.000 EUR Preisgelder an die Studierenden übergeben werden. Der Preis wurde gefördert von der Stiftung für Kunst und Baukultur, Britta und Ulrich Findeisen.
Die Preisträger 2018
1. Preis – 1.000 EUR
KATHARINA MEILER – Erblühende Industriearchitektur
Umnutzung der Garbe-Lohmeyer Halle in Aachen-Nord
Betreuer: Prof. Dr. Norbert Schöndeling und Prof. Dr. Michael Werling
Vertiefung: Denkmalpflege und Planen im Bestand
1. Preis – 1.000 EUR
KATRIN TABBONE – Strategie für ein polyfunktionales Stadtquartier am Inneren Grüngürtel – Ein Zusammenleben zwischen den Polen von Individuum und Gesellschaft
Betreuer: Prof. Carola Wiese und Vertr.-Prof. Susanne Kothe
Vertiefung: Strategien des Entwerfens und Konstruierens
1. Preis – 1.000 EUR
KATHARINA VOLLMER – Lippstadt Netzwerk[t]
Zukunftsperspektiven für das Uniongelände im Kontakt der Entwicklung Lippstadt Ost
Betreuer: Prof. Hildegard Schröteler- von Brandt und Prof. Andreas Fritzen
Vertiefung: Städtebau
Anerkennung
GERIT YONNY GODLEWSKY – „Über allen Gipfeln ist Ruh“ (J.W. von Goethe)
Ein Waldkrematorium
Betreuer: Prof. Nikolaus Bienefeld und Prof. Carola Wiese
Vertiefung: Strategien des Entwerfens und Konstruierens
Anerkennung
TIMON SCHNEIDER – Rathausensemble Korbach
Betreuer: Prof. Eva-Maria Pape und Prof. Thorsten Burgmer
Vertiefung: Energieoptimiertes Bauen
Die Gewinnerprojekte
Katharina Meiler hat für ihr Konzept einer Umnutzung einer Industriehalle einen von drei ersten Plätzen und 1.000 Euro gewonnen. Sie beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit der Thematik von leerstehenden und zerfallenen Industriegebäuden und -grundstücken. Um den Charakter der Industriearchitektur auch für die nächste Generation zu erhalten, ist es für sie wichtig, erhaltenswerte Gebäude und Gebäudeensembles, wie das ehemalige Grundstück der Firma Garbe- Lahmeyer in Aachen Nord, sowie die sich darauf befindende Garbe-Lahmeyer Halle, aufzuwerten und den Anforderungen des demographischen Wandels anzupassen.
Die ehemalige dreischiffige Fertigungshalle wird zu einem multifunktionalen Wohn- und Geschäftshaus mit einem innenliegenden Garten verwandelt, positioniert auf einem Gelände, welches einen vielfältig bespielten Außenraum für Kommunikation und Naherholung schafft.
Durch diese Änderungen entsteht ein zukunftsfähiges Grundstück mit einem vielfältigen, ansprechenden Lebensraum für Jedermann.
Das Ziel der Masterthesis der Preisträgerin Katrin Tabbone ist, ein Stadtquartier zu entwickeln, das auf einem Regelwerk basiert, welches unter Berücksichtigung des Ortes auch in weiteren Stadtgebieten anwendbar ist.
Das Regelwerk besteht einerseits aus städtebaulichen Instrumenten, wie auch architektonischen Vertiefungen. Es soll städtebauliche Bezüge definieren, die zu der Entwicklung eines polyfunktionalen Stadtquartiers führen, die sowohl spezifisch, als auch unabhängig vom Ort entwickelt wurden. Es entstehen Räume, die durch verschiedene Zielgruppen zu jeder Tageszeit belebt werden, Wohnfromen, die der heutigen Gesellschaft entsprechen und Beziehungen, die sich zu Nachbarschaften entwickeln. Vielfalt, Austausch und Aufenthalt sind die Elemente, die das polyfunktionale Stadtquartier auszeichnen.
Im Lippstädter Osten tut sich etwas! Die Masterpreis Gewinnerin Katharina Vollmer beschäftigt sich mit der Entwicklung des Stadtteils Lippstadt Ost. Im Laufe der letzten Jahre hat sich der zentrale Stadtteil vom einstigen Produktionsstandort zu einem Wissens- und Technologiestandort gemausert – nicht zuletzt durch wichtige Entwicklungsimpulse wie die Ansiedlung der Fachhochschule Hamm-Lippstadt sowie dem neuen ,Digital Innovation Campus‘. Gleichzeitig aber ,erleiden‘ gewerblich- industriell genutzte Grundstücke durch den Strukturwandel einen Funktionsverlust: Produktionshallen stehen leer, Parzellen in bester altstadtnaher Lage liegen brach. Dazu zählt auch das ehemalige Produktionsgelände der Drahtseilwerke Union- das Uniongelände. Innerhalb der Arbeit wird anhand des Uniongeländes aufgezeigt, wie städtebauliche, untergenutzte ,Filetstücke‘ für eine zukunftorientierte, gesamtstädtische Transformation Lippstadt Osts entwickelt werden können. In einem Rahmenplan werden verschiedene Entwicklungskomponenten und Impulsräume festgehalten, zwischen denen Wertschöpfungsketten hergestellt werden können, um den Lippstädter Osten zukünftig zu einem modernen ,nachhaltigen sowie effizienten städtischen Netzwerk entwickeln zu können.
Fotos: Heike Fischer | TH Köln