Kuba Exkursion 2015 | Nachbericht
Vom 10.- 22.12. 2015 nahmen 17 Studierende unter der Leitung von Prof. Jürgen von Brandt und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Horst Kuretitsch aus dem Institut für Städtebau an einer Exkursion nach Kuba teil. Der Städtebau und die Architektur der verschiedenen Epochen und das Kennenlernen eines sozialistisch geführten Staates stand auf dem 12-tägigen Programm der Gruppe.
Tag 1: Ankunft und erster Stadtrundgang/ Malecon
Nach der Ankunft und einem abendlichen Stadtspaziergang durch Havanna /Vedado sammelte die Gruppe die ersten Eindrücke von der Hauptstadt des Landes.
Der Weg an der 23´ten Straße entlang bis zum Malecon führte an zahlreichen Bauten aus den 50’er Jahren vorbei, die hier noch in ihrer Einfachheit und Leichtigkeit erlebbar sind.
Tag 2
Am nächsten Tag besuchte die Gruppe im Nordwesten des Landes den Höhlenkomplex Santo Tomas und die Modellbaustadt Las Terrazas. Auf der ca. 2- stündigen Busfahrt dorthin konnte die einmalige Landschaft im nördlichen Teil Kubas genossen werden und durch den örtliche Reiseleiter Leymar Perreira bekam die Gruppe einen Einblick in die Lebensgewohnheiten und Eigenarten der Kubaner.
Tag 3: La Habanna Vieja Altstadt_die koloniale Epoche (J. Bobe | T. Reuters)
Der dritte Tag stand ganz im Sinne des Städtebaus der kolonialen Epoche.
Zusammen mit einem erfahrenen kubanischen Architekten des OHCH wurde bei einem Stadtrundgang die Altstadt Havannas erkundet.
Der älteste Teil der Stadt besteht aus einem Netz schmaler Straßen und kleinen und großen Plätzen, die von Gebäuden aus der Kolonialzeit geprägt sind.
Tag 4: Östliches Havanna/ Habana del Este (A. Gonsior | N. Rietfort)
Am Sonntag begleitete die Gruppe ein kubanischer Architekt in das östliche Havanna. Dort wurden soziale Wohnsiedlungen, die nach der Revolution im Jahr 1959 entstanden sind, besichtigt. Die sieben Gebiete, unter anderem Alamar und Villa Panamericana, zeichnen sich, trotz des Verfalls durch hohe städtebauliche und architektonische Qualität aus.
Tag 5: Zapata + Schweinebucht (H. Bonekämper | M. Hochheiser)
Aufbruch in Richtung Zapata hin zum größten Sumpfgebiet Lateinamerikas. Das Gebiet ist seit 2001 Weltnaturerbe der UNESCO.
Auf einer kleinen Insel im Laguna del Tesor, einer der größten Süsswasserseen Kubas, besuchte die Gruppe ein nachgebildetes Taino-Dorf, welches die Lebensweise der Ureinwohner Kubas auf authentische und interessante Art und Weise darstellt. Im Anschluss ging es zur Schweinebucht, die weltweite Bekanntheit durch den von den USA inszenierten Angriff von Exilkubanern auf die Regierung von Fidel Castro im Jahr 1961 erlangt.
Desweitern bietet der kleine Ort „Playa Giron“ im Süden der Schweinebucht ein kleines Museum mit Artefakten zur historischen Schlacht.
Tag 6: Cienfuegos (A. Davids | A. Ackermann)
Am 6. Tag besuchte man die 1819 von Franzosen gegründete und erbaute Stadt Cienfuegos. Deren Präsenz ist noch heute im Stadtbild abzulesen. Am Gründungsplatz steht ein kleiner Triumphbogen. Die Gebäude der gerasterten Stadt erinnern an die Stadtpalais in Frankreich und vor dem Rathaus weht die Flagge der Stadt in blau weiß rot.
Tag 7: Koloniales Trinidad (R. Hummelsiep | L. Liedholz | A. Kremer)
Koloniale Prachtbauten, finanzielle Probleme, Zuckerzentrum – Trinidad. Eine kleine Stadt mit dem Charme wunderschöner Straßen und freundlicher Menschen. Hier spaziert man durch die Historie Kubas über Steine mit einer ganz eigenen Geschichte. Hier wird die romantische Vorstellung der karibischen Insel Wirklichkeit.
Tag 8: Trinidad + Topes de Collantes
Nach einer kurvenreichen Busfahrt erreichte man den kleinen Kurort Topes de Colantes auf ca. 800m Höhe, mit dem noch von Diktator Fulgencio Batista erbauten Kurhotel. Dort startete die ca. 3 stündige Wanderung zum Wasserfall „Sendero Caburni“. Dabei konnte man die Natur dieses Landes genießen, einschließlich Kaffeeplantagen, Kolibris, Naturschwimmbecken und faszinierenden Felsgebilden.
Am Nachmittag traf man sich mit einigen Architekt/innen von der örtlichen Stadtplanungsbehörde und bekam einen Einblick in die Abläufe bei der Erstellung von Gebäuden auf Kuba.
Tag 9: Santa Clara (M. Bromand | F. Mokonen)
Am Tag neun begab sich die Gruppe nach Santa Clara, einer Stadt in Zentral-Kuba, die als Symbol für den Erfolg der kubanischen Revolution und einem ihrer wichtigsten Anführer, Che Guevara steht.
Hier besuchten sie das Mausoleum zu Ehren des Nationalhelden und anschließend ein nationales Denkmal der kubanischen Revolution.
Tag 10: Rückfahrt nach Havanna mit regnerischem und stürmischem Malecon
Tag 11: westliches , modernes Havanna (C. Claßen | L. Schlösser)
Das westliche, moderne Havanna lässt sich in zwei Stadtteile unterteilen: Vedado und Miramar. Vedado ist als das moderne Zentrum von Havanna bekannt und Miramar gehört zu den exklusiveren Wohnvierteln. Beide Stadtteile orientieren sich an dem Leitbild der Gartenstadt.
Vedado ist in viereckige Blöcke unterteilt, die meistens eine Fläche von circa 1 ha einnehmen. Der Schwerpunkt der Planung, ausreichend Freiflächen zu generieren, wird durch die großen Gärten und Freianlagen verdeutlicht. Die Orientierung der Gebäude liegt in einem 45 Grad Winkel, um eine bestmöglich Durchlüftung zu gewährleisten. In diesem Stadtviertel verlaufen zwei Promenaden, die ebenfalls viel Platz für Grünfläche berücksichtigen. Hier findet sich eine vielseitige Architektur wieder, wie beispielsweise Holzhäuser bis zu modernen Villen und von Art Deco bis Neoklassizismus. Viele Bauwerke stehen wegen dem historischen und kulturellen Wert unter Denkmalschutz. Der Stadtteil Miramar ist länglicher und zieht sich entlang der Küste. Circa 20 Gruppen von Blöcken erstrecken sich von Osten zum Westen Havannas. Die Blöcke des Villenviertels sind etwas größer als die in Vedado.
Tag 12: La Universidad + Rückflug
Am Vormittag der Abreise wurde die Universität Cujae besucht. Die Geschichte der Universität wurde mittels eines Videos näher gebracht. Zudem erklärten die Professoren den Aufbau des Architekturstudiums an der Cujae. Vier deutsche Auslandsstudierende führten die Gruppe anschließend durch den Campus und berichteten von ihrem Projekt auf Cuba.
Text: Studierende (siehe Abschnitte), Horst Kuretitsch
Fotos: Horst Kuretitsch, Studierende