Eine archäologische Kampagne in Baalbek I Libanon

Nach dem Abschluss meiner Masterthesis in der Vertiefung Denkmalpflege / Planen im Bestand bei Prof. Dr. Daniel Lohmann im Juni diesen Jahres, ergab sich die Frage: „Wie geht es weiter?“. Als Daniel Lohmann dann für eine Kampagne des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) eine wissenschaftliche Hilfskraft für die Ausgrabungen in Baalbek im Libanon suchte, begeisterte mich die Idee sofort und meine Entscheidung war schnell getroffen.

Ausflug in einen der libanesischen Zedernwälder
(Copyright-DAI-Orientabteilung-Magdalena)
Der Bacchustempel
(Copyright-DAI-Orientabteilung-Magdalena)

Henning Burwitz, der seit vielen Jahren als Bauforscher für das Projekt und das DAI arbeitet, bereitete mich in Berlin auf meine Aufgaben vor Ort vor, indem er mein im Studium und anderen Praktika gewonnenes Wissen in der tachymetrischen Vermessung und der Photogrammetrie an praktischen Beispielen vertiefte. Anschließend flogen wir Ende September nach Beirut, um dann weiter in das etwa 80 km entfernt im Hochland gelegene Baalbek zu fahren. Von den hell erleuchteten Tempeln der römischen Kaiserzeit begrüßt, lernte ich am späten Abend bei einem sehr guten traditionellen Essen meine Gastfamilie und die leitende Archäologin Julia Nador kennen.

Das Kampagnenteam beim Frühstück mit den für Baalbek typischen Sfiha (gefüllte Teigtaschen)
(Copyright-DAI-Orientabteilung_Irmgard)
Im Hintergrund die sechs imposanten Säulen des Jupiterheiligtums
(Copyright-Mouhammad-Abdel-Sater)

Meine tägliche Arbeit bestand darin, Bauteile des Haupttempels des Jupiter photogrammetrisch aufzunehmen, die Daten zu verarbeiten und in 2D-Zeichnungen umzusetzen. Ziel dieser Zeichnungen ist es, den ursprünglichen Aufbau des Tempels nachvollziehen und seine damalige Form zeichnerisch rekonstruieren zu können. 

Zudem wurden die Befunde der parallel laufenden archäologischen Ausgrabungen von mir digital aufgemessen und gezeichnet, um sie wissenschaftlich zu dokumentieren und sie in die Ergebnisse der letzten 20 Jahre passgenau einbinden zu können.

Bereits in der ersten Woche meines Aufenthaltes hatte mich die Stadt und das Land gepackt. Neben den beeindruckenden, z.T. außerordentlich gut erhaltenen antiken Bauten und dem unfassbar guten Essen, waren es vor allem die Menschen, die mir den Abschied nach sechs Wochen voller gemeinsamer Erlebnisse schwer machten.

Ich werde wiederkommen!

Magdalena Kilp