eCAADe 2023 | DIGITAL DESIGN RECONSIDERED | Graz
Digitale Prozesse – vom Entwurf über die Planung bis hin zur Realisierung und Nutzung – sind heute weitestgehend etabliert in der Architektur. Doch mit der beschleunigten und ständig wachsenden Zahl von Anwendungen in der Architekturpraxis und -forschung halten Reflexion und Neubewertung nicht immer Schritt.
Im Jahr 2003, auf der 21. eCAADE-Konferenz im österreichischen Graz diente die Konferenz als Katalysator für Ideen und Konzepte zum digitalen Entwurf zu einer Zeit, die heute als erster „digital turn“ bezeichnet wird.
20 Jahre später, im Jahr 2023, stellt die 41. eCAADe-Konferenz in Graz erneut ein Forum für eine offene Reflexion und Neubewertung der letzten Jahrzehnte dar, um den aktuellen Diskurs über das Digitale in der Architektur zu erfassen. Durch die Rückbesinnung auf frühere Konzepte können wir einen Wandel in der Anwendung digitaler Methoden und einen zweiten „digital turn“ beobachten, hin zu einer nachhaltigeren, partizipatorischen, kollaborativen, effizienten, offenen, inklusiven, komplexen, neu durchdachten digitalen Architektur. In diesem Sinne lud die diesjährige eCAADe-Konferenz „Digital Design Reconsidered“ ein, einen Beitrag einzureichen.
Wir hatten die Gelegenheit auf der eCAADe-Konferenz vom 18.-23.09.2023 an der Graz University of Technology unser Paper zum Thema „Open AI in the Design prozess: To what extent can text-to-image-Software support future architects in the early design process?“ zu präsentieren und unsere Arbeit zur Diskussion zu stellen.
Unsere Forschung hat sich auf die Integration von Text-to-Image-Software im Entwurfsprozess fokussiert und untersucht, wie diese Technologie angehenden Architekten bei der kreativen Gestaltung in den frühen Stadien eines Projekts behilflich sein kann. Dabei haben wir DALL-E 2 dem momentanen Status quo, Pinterest, gegenübergestellt.
Die Konferenz war für uns eine wertvolle Gelegenheit, unsere Forschungsergebnisse mit anderen in der Architekturgemeinschaft zu teilen und von den Erfahrungen und Erkenntnissen anderer Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet zu lernen. Die Diskussionen haben unser Verständnis für die Potenziale und Herausforderungen von Open AI im Designprozess erweitert.
Wir sind optimistisch, dass die Integration von Text-to-Image-Software in den Architekturprozess in der Zukunft zu aufregenden Entwicklungen führen wird. Unsere Arbeit soll als Anstoß dienen, um diese Technologie weiter zu erforschen und zu nutzen, um die Kreativität und Effizienz in der Architektur zu steigern.
Neben den Veranstaltungen der Konferenz, hatten wir außerdem die Möglichkeit Graz zu erkunden. Besonders beeindruckt hat uns das Kunsthaus Graz von Peter Cook und Colin Fournier mit der Medienfassade BIX von realitied:united, welches auf Grund seiner außergewöhnlichen Form auch „friendly Alien“ genannt wird, sowie die Murinsel River Bridge von Vito Acconci, die das Bild der Innenstadt prägen. Besonders durch den Kontrast zur traditionellen Architektur, stechen die beiden modernen Bauwerke prägnant hervor.
Wir möchten uns bei der TH Köln bedanken, sowie bei Herrn Prof. Marco Hemmerling, innerhalb dessen Kurs Architekturwissenschaften wir uns für die Konferenz qualifizierten. Auch möchten wir Prof. Marco Hemmerling und WMA Max Salzberger zu dem überaus gelungen Beitrag zum Thema Digital Design and Fabrication durch Ihr Paper: „Metabolon – A prototypical approach towards sustainable housing“, gratulieren
Wir freuen uns darauf, die Diskussion über die Rolle von Open AI in der Architektur weiterzuführen und innovative Lösungen für die Zukunft zu erkunden.
Hier geht’s zum Paper „OpenAI“
und zum Paper „:metabolon“
Fotos: Kinza Beneich, Ines Werker, Prof. Marco Hemmerling, eCAADe2023 – Graz University of Technology
Text: Ines Werker, Kinza Beneich