architectural tuesday | Dietrich C. Neumann | Nachbericht
Am 17.10 war Prof. Dietrich C. Neumann, mit seinem Vortrag „Mies van der Rohe im Kontext seiner Zeit. Fallstudien zum Frühwerk“ an der Reihe. Diesmal war der AT schon zwei Tage nach dem ersten Vortrag, also sozusagen ein „architectural thursday“. Anlässlich seines 50. Todesjahres widmet sich die Vortragsreihe „architectural tuesday“ der TH Köln dem Architekten Mies van der Rohe und fand neben der Ausstellung „Mies im Westen“ im Landeshaus des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) statt.
Als einer der derzeit aktivsten Architekturhistoriker zu Mies van der Rohe forscht der Deutsch-Amerikaner Dietrich C. Neumann insbesondere zum Frühwerk des Architekten.
In München wurde Neumann zum Architekten ausgebildet und ist nun Professor für History of Modern Architecture & Director of Urban Studies an der Brown University.
Neumann begann seinen Vortrag auch mit dem Beginn der Karriere von Mies. Es war ein Plakatwettbewerb des Hohenzollern Kunstgewerbehaus, welchen er auch gewann, da sein Beitrag sehr von den anderen Bewerbern herausstieß.
Während die anderen Bewerber mit vielen Mustern und Verschnörklungen arbeiteten, hatte Mies, wie Dietrich C. Neumann sagt, „mehr Mut zur Einfachheit“.
Ein weiterer Wettbewerb bei dem sich der Architekt beteiligte war der Entwurf für einen Bismarckturm, eine Bewegung in der Architektur, die politische Hintergründe hatte.
Die Einreichung von Mies, namens „Deutschlands Dank“, wurde so die zweite veröffentlichte Teilnahme an einem Wettbewerb.
Hierbei verwendet er die Methode der Fotomontage. Dabei werden in einen Hintergrund Bilder, wie zum Beispiel ein Modellfoto, einfügt, um so einen Entwurf an einem bestimmten Ort erscheinen zu lassen. Außerdem verwendet Mies sehr große Schaubilder, die weit über dem Format der anderen Teilnehmer waren und stellt so wieder einen Kontrast zu den Bewerbern her.
Daraufhin bat uns Neumann einen Einblick in den Briefverkehr von Mies, in dem er sich über seinen kreativen Prozess äußert oder mit Bauherren kommunizierte. Neumann schildert einen Konflikt, bei dem Entwürfe von Mies des Dualismus bezeichnet wurden, also das Entwerfen von zwei verschiedenen Stilen zur gleichen Zeit. Das wird auch bemerkbar, als Mies sich der modernen Tätigkeit widmet und Glashochhäuser entwirft.
Bei dem Briefverkehr, in dem es um die Planung des Haus Ryders ging, musste wegen späten Antworten von Mies mit Detailzeichnungen des Hauses, der Bau verzögert werden. Dieses Haus zählt zu dem bürgerlichen Landhausstil, den Mies in seiner früheren Architektur verwendete. Es orientiert sich sehr an dem Grundriss des Haus Riehls.
Haus Ryder (1923) von Ludwig Mies van der Rohe, ausgeführt von Gerhard Severain (Bildurheber: Marion Halft)Bei dem Briefverkehr, in dem es um die Planung des Haus Ryders ging, musste wegen späten Antworten von Mies mit Detailzeichnungen des Hauses, der Bau verzögert werden. Dieses Haus zählt zu dem bürgerlichen Landhausstil, den Mies in seiner früheren Architektur verwendete. Es orientiert sich sehr an dem Grundriss des Haus Riehls.
Das machte das Publikum neugierig und wurde in der darauffolgenden Fragerunde mehrfach angesprochen. Es wurden nach weiteren Informationen gefragt, die Neumann aber erst mit seiner nächsten Literatur bekannt gibt.
Text: Jakob Schäfer
Bilder vom Vortrag: Fabio Burghardt
Quellen: Haus Ryder