DenkmalDienstag | Die Bartholomäuskapelle in Paderborn | Nachbericht
Am 27. März hielt Jost Broser, im Rahmen des „DenkmalDienstag“, einen Vortrag über die Bartholomäuskapelle in Paderborn. Als Bauzeit wird das Jahr 1017 angenommen, die Kapelle gilt als die älteste Hallenkirche nördlich der Alpen. Außerdem hat der Innenraum ein Alleinstellungsmerkmal in unseren Breiten, nämlich die Überwölbung mit sogenannten Hängekuppeln, die im damals noch intakten oströmischen Reich häufig vorkommen. Eine weitere Besonderheit ist die Akustik des Innenraums mit langen Nachhallzeiten, die sonst nur in wesentlich größeren Anlagen erreicht werden. Diese besondere Akustik erweckt auch heute noch immer wieder das Interesse von Musikern und gab den Anlass fürdas 3D-Laserscanning der Kapelle (TH Köln, Fakultät für Architektur, Institut für Energieeffiziente Architektur und Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege). Untersucht werden sollte der Einfluss der Raumgeometrie auf die akustische Besonderheit und, soweit möglich, ein Rückschluss darauf gezogen werden, ob dies von den Erbauern bereits so beabsichtigt war. Im Jahre 2015 wurde die Kapelle vollständig mit 3D-Laserscanning erfasst. Das Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege an der Fakultät für Architektur verfügt zusammen mit dem Institut für Baubetrieb, Vermessung und Bauinformatik an der Fakultät für Bauingenieurwesen über ein für diese Zwecke geeignetes Laserscanner-System. Auf der Grundlage dieser Daten konnten die in einem Jahrtausend auftretenden Deformationen analysiert und geometrische Konstruktionen gefunden werden, also Möglichkeiten, wie die damaligen Baumeister das Gebäude geplant haben könnten. Außerdem wurden Schallmessungen durchgeführt, welche die außergewöhnlich langen Nachhallzeiten bestätigten. Die Untersuchungen sind noch im Gange, der augenblickliche Stand wurde vorgestellt.
Text und Bilder: Jost Broser