Exkursion Mailand 2015 | Nachbericht

Das Institut 02 | Gestaltung war – unter der Leitung von Prof. Jochen Siegmund – unterwegs auf der Expo Milano 2015
Drei facettenreiche Tage zwischen der internationalen Weltausstellung EXPO 2015 und der Mailänder Kultur; ein Überblick über Marken und Länder unter dem Thema „Feeding the Planet, Energy for Life“.

 

OLYMPUS DIGITAL CAMERADeutscher Pavillon von Schmidhuber, München

 

Abbildung_02_01Der japanische Pavillon fiel durch seine umfassende Holzkonstruktion auf

Im Mai 2015 öffnete die Internationale Weltausstellung EXPO 2015, die sich als technische und kunsthandwerkliche Leistungsschau etablieren konnte, ihre Tore. Grund genug für das Cologne Institute of Architectural Design (CIAD) sich auf den Weg nach Mailand zu machen. Das Ziel der Architektur-Exkursion, unter der Leitung von Prof. Jochen Siegemund und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Katharina Koppe war es, Ausstellungsarchitektur, Markenkommunikation und Kommunikation im Raum auf Weltniveau zu erleben und zu studieren. Die „Exponenten“, wie die Gruppe vom ersten Tag an hieß, setzen sich aus Studierenden im Masterstudiengang Architektur mit Studienschwerpunkt Corporate Architecture, sowie motivieren Bachelor-Studierenden aus dem Wahlmodul „Einführung in die Corporate Architecture“ zusammen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA`Air ist food` -ein Slogan des österreichischen Pavillons

 

Abbildung_04_1Eine Installation zu Brot und Reichtum im Pavillon von Caritas

Begleitet von Abenteuern wie verlorengeglaubten Koffern und Gruppenmitgliedern, sowie unerwarteten Schwierigkeiten bei der Sicherheitskontrolle erreichten die „Exponenten“ das Gelände, das mit einer Gesamtfläche von 200 ha plattgelaufene Füße und volle Speicherkarten versprach. Eindrucksvolle Architekturen im gestalterischen Kontext von Kultur, Natur, Technik und Material waren ebenso vertreten wie innovative Ausstellungskonzepte. Der Deutsche Pavillon rangierte zuoberst auf der To-Do-Liste aller Beteiligten, gefolgt vom spielerisch umgesetztem Ausstellungskonzept im „Vanke Corporate Pavillon“, gestaltet von Daniel Liebeskind.
 Professoren kennen keine Gnade: das geplante Pensum wurde mit jedem Schritt in Richtung Hostel um einen weiteren Pavillon ergänzt. Wie versprochen waren am Ende des Tages die Füße platt und Skizzenbücher voll. Viele spannende Eindrücke und neue Erkenntnisse vermischten sich mit der Ahnung, dass „Weltniveau“ nicht in jedem Fall eine Bezeichnung für „exzellent“ sein muss. Viele Bereiche eigneten sich hervorragend dazu, den eigenen Blick zu schulen und kritisch eine eigene Meinungen zu entwickeln. Gleichzeitig konnte an vielen Inszenierungen beobachtet werden, was alles notwendig ist, um ein gelungenes Raumbild zu erzeugen, das in der Lage ist, den Besucher – und die Exponenten – über kulturelle Grenzen hinaus zu begeistern.

Abbildung_05_2Die Exponenten vor dem deutschen Pavillon

Später im Hostel zeigte sich eine solche kulturelle Grenze: das italienische Verständnis von einem 4- Bett Zimmer stimmte nicht mit dem Deutschen überein. Vier Leute in zwei Betten; das war kein Deal, den wir eingehen wollten. Eine einmalige Chance, die Mailländer Streitkultur ausführlich kennen zu lernen und uns im Bereich Internationale Kompetenz weiter zu bilden.

Der Konsens wurde gefunden, so dass zwei Zimmer mehr und eine erholsame Nacht später, der Wecker erneut klingelte.
 Kaffee, Espresso, Latte Macchiato und Croissants in der Osteria um die Ecke, dann Bus, Bahn und Tram zur EXPO. Österreichische und Polnische Wälder, britische Bienenskulpturen und japanische Holzbauweise vervollständigten das Gesamtpaket. Die zahlreichen Kilometer auf dem EXPO-Gelände fanden ihr Ende mit gewagten Sprüngen auf dem Riesentrampolin-Netz im brasilianischen Pavillon. 

Der Weltausstellung bereits den Rücken zugekehrt, zogen die Exponenten mit neuem Ideenreichtum und zahlreichen Inspirationen in das Mailands Zentrum. Ein klassisch italienisches Abendessen mit Wein und hausgemachten Pasta-Spezialitäten bereitete den Weg für Getränke und Gespräche in historischer Umgebung der „Colonne di San Lorenzo“ – dem italienischen Pendant zum Kölner ‚Brüsseler Platz‘.

Abbildung_06_1Ein Statement der Finanzwelt

 

Abbildung_07_1Die Exponenten erkunden das Mailänder Zentrum

Es folgte ein Tag ohne EXPO, aber nicht weniger spannend: Während einer „Walking Tour“ entlang der Universität, vorbei am Mailländer Dom bis hin zum Castello Sforzesco erlebten die Exponenten prägnante Eindrücke und interessante Anekdoten mit dem Mailländer Studenten Alberto, der viel wissenswertes über die Historie und Gegenwart seiner Stadt zu berichten hatte.

Abbildung_08_1`Neu, alt, horizontal, vertikal, weit, eng: OMA-Architekten gelingt es, die scheinbar unterschiedlichsten Gegensätze zusammenzubringen` (Detail: Annika Schröck, 29.05.2015 Fondazione Prada, Mailand, Italien)

Die Fondazione Prada bildet den körnenden Abschluss der Reise. Das im Mai 2015 eröffnete Kunstmuseum, das bewusst die kontinuierliche Überlagerung und Interaktion von Alt und Neu aufzeigt, vereint die gewonnen Eindrücke einer ganzen, eigenen Reise auf einem Areal.
 Der Umgang mit Raum und Exponaten, der gezielte Einsatz von Material und Licht sowie die Möglichkeit, sich als Besucher frei über das Gelände treiben zu lassen, standen im Gegensatz zu vielen Pavillons, die vorab das studentische Auge für diese Themen sensibilisiert hatten.

Abbildung_09_1Zwischen Erlebnis und Erholung in der Fondazione Prada

Schattige Plätze im Angesicht der Schaum-Aluminium Fassade, boten den Exponenten die Gelegenheit, die vergangenen Tage mit einem letzten Kaffee oder kalten Getränk Revue passieren zu lassen und sich nach drei aufregenden Tagen wieder auf Köln zu freuen.

Einladung zur Ausstellung CIAD unterwegs in Mailand

Vernissage: 1.07. 2015 um 15.40 Uhr, 3. OG, Altbau
CIAD bietet die Vertiefung im Corporate Architecture im Masterstudiengang Architektur an. Bewerbungsschluss für das WS 2015/16 ist der 30.06.2015.

Die Exponenten:
Prof. Dipl. Ing. Jochen Siegemund
Dipl. Ing. Katharina Koppe MA
Vladimir Bludlov
Lena Klemstein
Marcel Schmitz
Mina Zuhal Bromand
Patrick Müller
Benedikt Braun
David Buchter
Christin Erdmann
Andrea Molina
Christoph Ungethüm
Rachel Reinhard

Text: Patrick Müller

Bilder: Patrick Müller und Andrea Molina