Barcelona Exkursion 2019 | Nachbericht
Vom 27.05.- 01.06.2019 nahmen 15 Studierende unter der Leitung von Prof. M. Dutczak, Prof. Y. Utku und dem wiss. Mitarbeiter H. Kuretitsch aus dem Institut für Städtebau, an einer Exkursion nach Barcelona teil.
Das Programm befasste sich mit der städtebaulichen Entwicklung, den dadurch entstandenen Bauwerken und Freiflächen, die in Barcelona beispielhafte architektonische Spuren hinterlassen haben.
01
Nach der Anreise am Montagabend, startete das Programm am nächsten Morgen an der Fira Barcelona. An diesem außerhalb des Zentrums liegendem Ort, wurden die städtebaulichen Strukturen Barcelonas besprochen, Plätze und Freiflächen analysiert und bewertet.
Entlang der „Gran Via“ näherte sich der Gruppe der „Ciutat de la Justicia“ von David Chipperfield. Dabei handelt es sich um den Sitz des judikativen Zweiges der Städte Barcelona und l‘Hospitalet. Es ist in neun Bauwerke unterteilt. Das Projekt umfasst die Gestaltung der Öffentlichkeit, der Gerichtssäle und Büroeinrichtungen.
Der Gebäudekomplex befindet sich an der Grenze der beiden Städte, auf ehemaligen Militärgebiet. Es besteht eine direkte Anbindung an die „Gran Via“, eine wichtige Verkehrsachse der beiden Städte und bietet somit einen optimalen Zugang und ermöglicht eine gute Erschließung mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln.
Weiter ging es über den „Place de Espana“. Nach dem Besuch im „Parc Miro“ wurde ein Höhepunkt dieser Exkursion erreicht: der „ Barcelona Pavillon“ von Mies van der Rohe.
Der weitere Weg führte hinauf auf den Montjuic mit den zahlreichen architektonischen Bauwerken ( Museo National d`Art de Catalunja; Torre de Communications, Estadi Olymic), dann ein kurzer Blick in das berühmte olympische Sprungturmstadion, ein Besuch der Fundacio „Joan Miro“, bevor wir mit der Seilbahn in Barceloneta ankamen, und der Stadtspaziergang mit einem Strandspaziergang endete.
02
Am nächsten Tag wurden die Werke von Antoni Gaudi besichtigt, die eine Sonderform des Jugendstils „Modernisme“ erlebbar machen. Ergänzt wurde dieser Stadtrundgang durch Bauwerke von Luis Domenech, einem Schüler Gaudis, das Hospital „Sant Pau“.
Start war am „Parc Güell“ und der Tag endete mit der Besichtigung der „Sagrada Familia“, bei tief stehender Sonne, sodass das Licht der Kirchenfenster ihre stimmungsvolle Wirkung in dem beeindruckenden Bauwerk voll entwickeln konnte.
Ein Stadtspaziergang durch das moderne Barcelona folgte am darauffolgenden Tag, beginnend an der Av. Diagonal, einer wichtigen Achse der Stadt aus dem Plan von Ildefons Cerda.
Die U-Bahn brachte uns zum „Torre Glories“, ein zylindrischer Turm mit gepixelter Fassade von Jean Nouvel, der die Büros für die Wasserwerke der Stadt beherbergt.
Der weitere Weg führte durch das „Quartier 22“, ein in den letzten 5 Jahren stark erneuertes Viertel mit Museen, Bürobauten aus der Medienbranche und einem Campus im Viertel El Poblenou.
Dieser ehemaliger Vorort Barcelonas, entstanden durch die Industrialisierung im 18. Jh. mit eigener Rambla und Markthalle, wird jetzt durch das neu entstandene „Quartier 22“ direkt an Barcelona angebunden. Durch die Abwanderung der Industrie in die Außenbezirke Barcelonas ergaben sich große Freiflächen, die die Einbindung des ehemaligen Vorortes durch die Stadtplanung ermöglichten.
Als nächstes Ziel stand die Kongresshalle von Herzog de Meuron und das Sonnensegel mit Photovoltaikelementen, das den städtebaulichen Abschluss der Av. Diagonal bildet, auf dem Programm.
Durch eine Großveranstaltung konnte jedoch der gesamte Bereich von der Kongresshalle bis zum Meer leider nicht besichtigt werden, sodass in der Nachmittagssonne der Parc Diagonal mit seinen zahlreichen Wohnhochhäusern durchschritten wurde und der Stadtspaziergang wieder am Meer, entlang des Olympischen Hafens, den Zwillingstürmen von Bigas und Mortell und der kupferfarbenen Skulptur „ the Fish“ von Frank Gehry, endete.
03
Der letzte Tag begann mit einem Stadtrundgang durch die Gründungsviertel der Stadt „Barri Gotic“ und „El Raval“. Der Übergang von der Stadterweiterung Alfons Cerda`s mit seinem Schachbrettmuster zur Altstadt mit engen Gassen und den Plätzen z.B. Placa Reial wurde jetzt besonders deutlich. Ein Besuch des MACBA von Richard Meier und der Markthallen mit dem kulinarischen Angebot, sowie der „Ramblas“ gehört trotz der touristischen Fülle immer zu den besonderen Erlebnissen in Barcelona.
Die Studierenden konnten die Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt erleben und an den zahlreichen besichtigten Bauwerken renommierter Architekten ihre architektonisches Wissen vertiefen, sodass sie ihre Eindrücke und Erfahrungen in ihren eigenen Entwürfen in Zukunft anwenden können.
Text: Horst Kuretitsch
Bilder: Tim Bahn