Prof. i. V. Dr. Teresa Fankhänel

Nachbericht

Teresa Fankhänel

Am 22. Mai 2025 war Prof. I. V. Dr. Teresa Fankhänel im Rahmen des „architectural tuesday“ zu Gast in Kaiserslautern. In ihrem Vortrag „From Bits to Tricks – Über Sprache, Technologien und Missverständnisse“ beleuchtete sie die Schnittstelle von Architektur, Sprache und Technologie – ein zentrales Thema in ihrer Forschung.

Teresa Fankhänel begann damit zentrale Inhalte der Ausstellung „The Architecture Machine“ (Architekturmuseum München, 2020) vorzustellen, an deren Konzeption sie mitgewirkt hat. Die Ausstellung gab erstmals einen angelegten Überblick über die Entwicklung digitaler Technologien in der Architektur seit den 1960er-Jahren. Dabei stand die Frage im Vordergrund, was als wirklich „neu“ gilt – wann Software nicht nur beschleunigt oder optimiert, sondern konzeptuelle Veränderungen im architektonischen Denken bewirkt.

Frau Dr. Fankhänel zeigte anhand konkreter Programme und Anwendungen, wie sich Vorstellungen über Technologie im architektonischen Kontext gewandelt haben. Der Vortrag verdeutlichte, dass sich Architektur seit Jahrzehnten in einem ständigen technologischen Wandel befindet, der Planung, Gestaltung und Dokumentation fortlaufend transformiert

Ein besonderer Fokus lag auf der Rolle der Sprache: Nur wer die richtigen Worte und Prompts findet, kann digitale Werkzeuge wie KI-Systeme sinnvoll nutzen. Die Wahl der Begriffe beeinflusst maßgeblich die Resultate und macht Sprache zu einem zentralen Steuerinstrument technologischer Anwendungen in der Architektur.

Auch auf die Nutzung und Strukturierung digitaler Architektursammlungen ging sie ein. Durch die Digitalisierung entstehen neue Ebenen der Interpretation: Digitale Reproduktionen entwickeln ein Eigenleben und werden als Datensätze für KI nutzbar – mit Chancen, aber auch begrenzter Tiefe. Hierzu wurde ein Beispiel mit einem KI-generierten Bild gezeigt, welches die ursprüngliche Zeichnung nicht korrekt interpretierte.

Zum Ende hin diskutierte Teresa Fankhänel die Frage, ob und wie sich Architektur überhaupt in Sprache übersetzen lässt. Dabei gibt es unterschiedliche Auffassungen: Manche sehen Sprache als zentrales Werkzeug architektonischer Reflexion, andere betonen die Grenzen sprachlicher Repräsentation angesichts der Komplexität des Gebauten.

LECTURE

From Bits to Bricks – Über Sprache, Technologien und Missverständnisse.

Das Verhältnis von Architektur und Sprache könnte aktuell komplexer nicht sein. Large Language Models und Text-zu-Bild Intelligenzen erweitern nicht nur das Feld aktueller Architekturproduktion sondern werfen Fragen nach dem Wert von Datensammlungen und Archiven in der Architektur auf. Was ist heute das Verhältnis des einzelnen Objekts zum Ganzen? Und wie lässt sich unser Blick auf die Architektur erweitern durch die Linse der Technik?

Über

 Prof. i. V. Dr. Teresa Fankhänel

Teresa Fankhänel is a curator, writer and editor-in-chief of The Architectural Exhibition Review. Currently she is acting professor of architecture theory at Karlsruhe Institute of Technology. Her recent exhibitions include Shouldn’t You Be Working? (2023), Andrea Canepa: As We Dwell in the Fold (2023-24) and Farmland (2025). Among her interests are the use of technologies and media for architectural design, and the history, theory and practice of architecture exhibitions. During her time as a curator at the Architekturmuseum der TUM, she was responsible for the large-scale research project “Pixels, Vectors and Algorithms” about the origins of digital tools in architecture that resulted in the exhibition and catalogue “The Architecture Machine. The Role of Computers in Architecture” (2020).