Studentische Aktion für Erhalt von Hügel und Bäumen vor dem Fakultätsgebäude

Das Baustellenschild über die geplanten Maßnahmen, Grafik: Felix Beuter, Foto: Hannes Soballa

Studierende unserer Fakultät riefen vergangene Woche eine Aktion ins Leben, um die Planung  eines temporären Parkplatzes zwischen dem Altbau und dem Hauptgebäude am Campus Deutz zu hinterfragen.

In den kommenden Wochen soll dort mit Baumfällungen begonnen werden, um rund 140 temporäre Parkplätze zu schaffen. Dafür sollen zunächst 27 Bäume gefällt und ein Hügel abgetragen werden, weitere 18 Bäume folgen an anderer Stelle. Infolgedessen beginnen erste Abbruch-Maßnahmen der Zuwegung zum Haupteingang des unter Denkmalschutz stehenden IWZ (Ingenieurwissenschaftlichen Zentrum).

Die Aktion hatte zunächst zum Ziel, die Problematik der Planungen zu verbreiten. Über ein Plakat mit der Aufschrift „Autos, Autos, Autos, Autos, Autos“ machte die Studierendengruppe auf das Thema aufmerksam und stellen die geplanten Maßnahmen vor. Zudem entwarf sie ein ‚Baustellenschild‘, das die passierenden  Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden über die Baumaßnahmen und die daraus resultierenden Folgen für den Campus informieren sollte.

Die Plakate, Grafik und Foto: Hannes Soballa

Am Nachmittag des 17.12. wurde eine spontane Versammlung am Eingang des IWZ einberufen. Circa 100 Personen kamen dort zusammen, um nach einer kurzen Vorstellung die Aktion zu unterstützen und weitere Plakate im Hauptgebäude des Campus Deutz zu verteilen. Die gefährdeten Bäume wurden mit orangefarbenen Gitter-Planen markiert und fiktive Parkplätze wurden mit Kreide auf dem Boden aufgemalt.

Die Studierendengruppe erklärte ihren Widerstand gegen die geplanten Maßnahmen mit den Inhalten der Architekturlehre: Innerstädtische Hitzeinseln, Kritik an fehlenden Beteiligungsmöglichkeiten und die Forderungen nach Weiterverwendung von materiellen Ressourcen ständen für sie im Widerspruch zu einer Schotterfläche anstatt schattenspendender Bäume.

Darüber hinaus beriefen sie sich auf Recherchen der initiative.umbau über die Abriss-Planungen auf dem Campus im Allgemeinen. Sie fordern deshalb, das Fällen der Bäume und die Abtragung des Hügels zu unterlassen und eine alternative Lösung zu finden.

Um die Thematik über den Hochschulkontext hinaus in die Stadtgesellschaft zu tragen, führten Studierende auch Interviews mit lokalen Medien, darunter dem Kölner Stadtanzeiger und der WDR Lokalzeit.

Ziel der Studierendengruppe war es, andere Nutzer*innen des Campus über die geplanten Maßnahmen zu informieren, die Schwierigkeiten zu benennen und sowohl intern, also auch in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Im Zuge der Aktion verschickte die Gruppe einen offenen Brief an die Präsidentin der TH Köln, Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, mit der Bitte um ein Gespräch über mögliche Alternativen zum Parkplatz.

Die Studierenden erklären die Aktion, Foto: Hannes Soballa
Studierende ’schmücken‘ die gefährdeten Bäume, Foto: Henri Windbergs