STADTDEBATTEN | Angsträume in der Stadt

KOLLEKTIV

Spaziergang und Diskussion

Warum fühlen wir uns in manchen Räumen wohl und in anderen unwohl? Was macht uns manchmal sogar Angst im öffentlichen Raum? Oft nehmen wir gar nicht bewusst wahr, warum wir uns in machen Räumen unwohl fühlen oder sogar Angst verspüren. Die Frage, welche Faktoren unser Wohlbefinden im städtischen Raum beeinflussen, waren Anlass für ein studentisches Projekt im Rahmen des Kollektivs „Stadtdebatten“ an der Fakultät für Architektur der TH Köln.

Die Studierenden Julia Mehlhorn, Loredana Kelzenberg und Jarno Timpe haben das Projekt initiiert und in der Kölner Innenstadt untersucht, wie unterschiedliche Stadträume auf Passant*innen und Bewohner*innen der Stadt wirken. Hierfür haben sie am 13.05.2025 eine öffentliche Veranstaltung zum Thema „Angsträume in der Stadt“ durchgeführt, die mit einem Stadtspaziergang durch die Kölner Innenstadt begann und mit einem Vortrag mit Diskussionsrunde im Haus der Architektur Köln (hdak) endete. Begleitet wurde das Projekt von Prof. Yasemin Utku.

Rund 50 Personen aus der Stadtgesellschaft haben an der Veranstaltung teilgenommen und sich in die Diskussionen eingebracht. Der Spaziergang startete am Rudolfplatz und gemeinsam ging es über den Neumarkt zum anliegenden Josef-Haubrich-Hof. An mehreren Orten wurde angehalten, um die Eindrücke der Teilnehmenden zu reflektieren und diskutieren. Dabei wurden verschiedene Perspektiven beleuchtet und auch gegenteilige Eindrücke geschildert, was zu erkenntnisreichen und spannenden Debatten führte.

Mit den Eindrücken aus dem rund einstündigen Spaziergang schloss sich im Kubus des hdak eine Diskussion an, die vom Impulsvorträgen begleitet wurden: zum einen stellte die Gruppe „Fotoblick“ aus Köln-Holweide Fotoarbeiten vor , die das Thema fotografisch interpretierten, und zum anderen gab Sonja Gaedicke (Doktorandin an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln) Einblicke in ihre Dissertation, die sich mit dem Thema beschäftigt, und zeigte den aktuellen Forschungsstand aus sozialwissenschaftlicher Sicht auf.

Insgesamt hat der Abend mit seinen unterschiedlichen Zugängen – im Spaziergang, mithilfe der Fotos sowie dem wissenschaftlichen Vortrag – deutlich gemacht, wie unterschiedlich Angsträume von Menschen wahrgenommen werden, basierend auf Faktoren wie beispielsweise Geschlecht, Hautfarbe und Alter, persönlichen Erfahrungen oder Berichterstattungen in Medien. Ebenso deutlich wurde auch die hohe Relevanz, sich mit diesem Themenfeld auch zukünftig zu beschäftigen und in einem breiten gesellschaftlichen Diskurs zu verankern, um individuelle Angsträume zu minimieren und das allgemeine Wohlbefinden in der Stadt zu fördern.