Rückblick | Akoeln x CityLeaks Urban Art Festival
Im Rahmen des CityLeaks Urban Art Festival im September 2019 wurden die leerstehenden Bahnbögen entlang der Hüttenstraße einer temporären kulturellen Nutzung überführt. Die in diesem Zusammenhang entstandenen Mikro-Architekturen haben seit Ablauf des Festivals Bestand.
Der Kunstverein artrmx hat mit Simul et Singulis in 2021 die Verstetigung der Zwischennutzung der Mikroarchitekturen in die Wege geleitet und dort von April bis Juni 2021 ein Kunst- und Kulturprogramm realisiert. Anknüpfend an die Impulse aus 2019 galt es zusammen mit lokalen Akteur*innen aus Kunst, Kultur und Politik die Zwischennutzungs-Module für die leerstehenden Bahnbögen weiterzuentwickeln und um weitere temporäre Installationen zu ergänzen.
HAUSstellung
Das studentische Projekt „die HAUSstellung“ befasst sich mit der temporären Zwischennutzung der brachliegenden Bahnbögen entlang der Hüttenstraße als öffentlich zugänglichen Ausstellungsraum.
Studierende des unserer Fakultät erörtern in einem künstlerisch-forschenden Prozess die räumlichen Potenziale der Brachflächen und entwickeln daraus eine modulare Ausstellungsmatrix in Form einer Mikro-Architektur, welche über den Festival-Zeitraum hinaus in den zu sanierenden Bahnbögen wechselnde Ausstellungen beheimaten wird.
Neben der gestalterisch, schaffenden Komponente sind auch baurechtliche Belange Teil des Prozess: Wie lassen sich temporäre Architekturen im öffentlichen Raum möglichst niederschwellig realisieren? Wie können alle beteiligten Parteien effektiv eingebunden werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten? (Workshop unter Leitung von Anna Weber RWTH Aachen).
Auf diese und weitere Fragen gilt es in diesem experimentellen Projekt Antworten zu finden und Möglichkeiten des Selbstbaus für die Quartiersentwicklung auszuloten.
Leitung: Jan-Philipp Neuer
Entwurf: Leon Bischoff, Karla Menzel, Jakob Schäfer, Lennart Schneidereit
mit Rabia Bulut, Ensar Celik, Lucia Hornstein, Julia Ignalewski, Nicolas Kaup, N. Kilic, Margaretha Knoflach, Abdullah Kuruoglu, Sara Matias, Camila Nunez, Bünyamin Öztürk, Merve Picakci, Emily Prast, Rebecca Richter, Alina Rojacher, Simon Schäfer, Christina Sommer, Timo Stein, Julian Strauß, Tugce Varol, Marie-Elén Wehder, Atdhe Zekaj
THE PLACE WHERE I WANT TO STAY
Das Architektur-Projekt „THE PLACE, WHERE I WANT TO STAY“ setzt sich sowohl mit dem spielerischen Nutzungspotenzial des Stadtraumes, als auch mit der von dramatischen Lebensrealitäten geprägten Notwendigkeit der Aneignung öffentlichen Raums auseinander. Über individuell angepasste mobile Raumstrukturen in Nischen und ungenutzten Orten der Stadt analysieren und prüfen Studierende der Fakultät für Architektur Köln den persönlichen Raumbedarf und auch sich dabei ergebende Umnutzungs- und Gestaltungsoptionen der bereits vorhandenen Architektur.
Nach einer Orts- und Bedarfsanalyse entwarfen und entwickelten Studierende des Kurses „Künstlerisch Experimentelles Entwerfen“ unter Anleitung von Julia Stefanovici individuell angepasste Zelte, Tarps und flexible Pop-Up-Behausungen für die Stadt. Diese wurden in Form von Prototypen eins zu eins umgesetzt und im Rahmen des City LEAKS Urban Art Festivals während einer performativen Intervention im öffentlichen Raum installiert.
Leitung: Julia Stefanovici
Teilnehmer*innen:
Tobias Barton, Patrick Bellartz, Leon Bischoff, Frederick Cornelius, Marvin Daniels, Jannik Gießing, Simon Gladbach, Coleen Grabowski, Jana Grund, Jana Huck, Berfin Kahraman, Bongkwan Kang, Nicolas Kaup, Alexandra Klein, Greta Krappen, Carlo Lambrecht, Kai Lehr, Joyce Lindner, Karla Menzel, Firat Mercan, Florian Meyer, Kim Nguyen, Lya Obert, Eylem Özdemir, Jan Rolink, Anjana Tuladhar, Anna von Homeyer, Constantin von Martial, Eric Pohle, Jakob Schäfer, Vanessa Unruh, Marc Wiegand, Marie von Wirth, Maxim Yurin
DISTANCE TO GO
von Jana Grund, Hannah Schulte
OUTDOOR WORKINGSPACE
von Alexandra Klein, Constantin von Martial
TENTES DE DELEUZE ET GUATTARI
von Frederick Cornelius, Kai Lehr
Die gleiche Routine. Jeden Tag. Ich sehne mich nach einem Stückchen Freiheit in dieser monotonen Welt. Tiefe Kerben durchziehen jeden Tag von mir. Am stärksten sind sie genau hier, wo ich wohne. Ich ertrage dies nicht mehr und verlassen meine eigenen vier Wände, um durch die Straße zu gehen, in der Hoffnung meinem Geist etwas Freiraum zu gewähren. Straßen, Häuser, unauffällig umherstreifende Menschen. Alles ist geplant, zielgerecht, jeder hier weiß, wohin er geht und warum, nur Ich nicht. Suchend streife ich umher, einzelne Bäume am Straßenrand, doch einen halben Meter weiter reihen sich schon wieder Stein an Stein in strenger beengender Ordnung. Ich komme an einen großen Fluss. Hier an den nassen Steintreppen trifft glattes auf gekerbtes. Meine Augen streifen über die Ufer des Flusses. Selbst das glatte und unformbare Nass wurde durch den Menschen gekerbt und durch einen Kanal geführt. Mein Blick schweift weiter. Die Auenlandschaft entpuppt sich zu Terrassen, die das Ufer umsäumen. Nicht ist so wie es scheint. An diesem Ort kann ich keine Ruhe finden und so ziehe ich weiter.
Der Tag neigt sich dem Ende. Wie lange suche ich schon? Stunden, Tage Wochen? Die Monotonie aus Beton und Stein bietet keine Anhaltspunkte mehr. Ich will mir Hilfe suchen, blicke fragend in leere Augen. Oder täusche ich mich? Bin nicht ich der leer und frei sein will und nur auf überfüllte und gefangene Menschen trifft? Hier kann mir keiner helfen. Und so ziehe ich weiter.
Nach einer Weile komme ich an einem kleinen unscheinbaren Hinterhof vorbei. 12 kleine Birken in einer Kreisförmigen Anordnung begrüßen mich. Die leichte Erhöhung gibt dem Ort ein eigenes Raumgefühl, indem nur Ich und die raschelnden Blätter existieren. Ich merke wie die tiefen Kerben und Fugen schwinden. Ein kleines aufatmen in der bedrängenden Enge und durch Regeln einschränkende Welt. Hier schlage ich mein Zelt auf. Ich lasse mich nieder, fühle mich geistig freier und finde ruhig meinen Schlaf in der Sänfte des glatten.
COQUILLE SUR LE BANC
von Greta Krappen, Jana Huck, Kim Tram Nguyen
Mist. Maske vergessen! Ich laufe zurück zur Wohnung und packe noch schnell meine Maske ein. Auf dem Weg zum Brüsseler Platzkomme ich an unzähligen Gesichtern mit Masken vorbei und wiederrealisiere ich, durch die Maske nimmt man die Umgebung ganzanders wahr. Es gibt kein Lächeln mehr von Fremden, welches einemeinfach mal den Tag verschönern könnte. Aus Zufall treffe ich auf dem Weg, zum Treffpunkt, noch andere Kommilitonen aus der Uni. Aber gehe ich da jetzt hin? Ich weiß nicht. Die stehen dort schon zu viert und wirklich nah kommen sollte ich denen besser nicht. Außerdem habe ich die jetzt solange nicht mehr gesehen, das letzte Mal im letzten Semesterbei der Endabgabe. Schwierig, immer dieses überlegen, wie ich mich anderen gegenüber verhalten soll, obwohl ich mich doch eigentlich gerne entspannt mit ihnen unterhalten wollen würde. Egal, ich grüße schnell und gehe weiter so bringe ich mich nicht in Gefahr und komme immerhin noch pünktlich. Nach zwei Minuten bin ich am Treffpunkt angekommen. Schon früher waren wir hierjeden Tag, wenn schönes Wetter war und haben mit so vielen anderen das schöne Wetter genossen. Und jetzt, jetzt traue ich mich gerade mal, mich mit maximal zwei Freunden zu treffen, nachdem ich den ganzen Tag vor meinem Computer sitze und online-Vorlesungen habe. Ich freue mich so sehr die beiden endlich nochmal zu sehen, wir haben uns so viel zu erzählen, aber leider ist es nicht so wie sonst. Nicht so locker und entspannt. Trotzdem tut es so unfassbar gut die Freunde aus der Uni nochmal in Reallife zusehen und nicht nur vor dem Computer wegen einer Gruppenarbeit. Auf dem Nachhauseweg geht so langsam die Sonne unter und ich lasse den Tag revue passieren. Ein wunderschöner Tag voller Glücksgefühle und Wehmut zugleich. Wäre Corona nicht, hätten wir uns wahrscheinlich heute zu den andere gesetzt und mit ihnen noch den Abend verbracht. Ich überlege, ob ich noch zu einer Freundin auf ein Bierchen vorbei gehe, aber nein moment… Ausgangssperre.
Ehrenfeld ist Anziehungspunkt Nummer Eins für Studenten.
Bewusst haben wir uns für den Standort, auf der Ecke zum Club Bahnhofehrenfeld und dem Bahnhof entschieden, da dieser Standort im Mittelpunkt steht und dort unser Projekt als Eye- Catcher zur Geltung kommt. Gerade in der aktuellen Zeit trifft man sich lieber draußen an der frischen Luft, anstatt im Inneren eines Gebäudes. Schon immer haben sich dort viele Menschen, aus allen Altersgruppen getroffen und im Stehen oder auf verschiedenen Sitzmöglichkeiten verweilt. Wie gerne würde man doch momentan oft einfach vor dem Laptop und dem eigenen kleinen immer gleich aussehenden Zimmer fliehen.
Doch wohin soll ich gehen?
Wo kann ich alleine sein, aber auch mit anderen in Kontakt treten?
Und wie soll das gehen, wenn es wieder einmal regnet?
Sollen wir Studenten deshalb zuhause vor dem Computer bleiben
und Trübsal blasen? Nein!
Wir wollen zeigen, dass man immer etwas Positives aus jeder doch so schlechten Situation ziehen kann. Bezüglich dieses Problems haben wir eine Lösung. Mithilfe einer Konstruktion von Fiberglasstäben und einer transparenten, wasserdichten Folie konstruieren wir unseren coquille sur le banc. Ob alleine oder für mehrere, ob jung oder alt, ob Student oder Anwalt oder ob Obdachlos oder Millionär, es entsteht ein sozialer Raum, der für jedes Individuum zugänglich ist.
Geh raus und triff dich mit deinen Freunden, denn jetzt können wir überall Platz finden und unseren eigenen kleinen sozialen und kommunikativen Raum schaffen.
EIN MENSCH EIN PARKPLATZ
von Lya Obert, Bongkwan Kang und Maxim Yurin
Eine Auseinandersetzung mit
Bedürfnissen, Grundrechten und Zelten
SHROOMY
von Carlo Lambrecht, Jannick Gießing, Marie von Wirth
Kontext
Eine Pause unter Bäumen.
Eine ruhige und entspannende Atmosphäre.
Ein Spiel aus Licht und Schatten fällt durch die
Baumkronen.
Von oben geschützt.
Zur Seite frei.
Konzept
Qualität schaffen.
Die Qualität ungenutzter Flächen aufzeigen.
Umsetzung
Den schützenden Baum erweitern
PARASITÄRE RAUMBESETZUNG
von Simon Gladbach, Jan Rohlink
Der Text „Das Glatte und das Gekerbte“ von Guilles Deleuze und Felix Guattari beschreibt Räume, die wir während eines Stadtspaziergangs untersuchten. Dabei waren wir auf der Suche nach glatten (frei, unabhängig, nicht gerichtet bzw. besetzt, keinen Normen unterliegend) und gekerbten Räumen (genormt, besetzt, durch den Menschen nutzbar gemacht, den Gesetzen der Metrik untergeordnet). Mit unserer Arbeit machen wir auf ungenutzte Nischen in bebauten (per Definition eingekerbt) und grünen Arealen (per Definition glatt) in der Stadt aufmerksam und unterstreichen ihre Wichtigkeit durch eine temporäre Besetzung. Dabei stellen die Nischen in beiden genannten Gebieten aufgrund der fehlenden Nutzung glatte Räume dar. Genau auf diesen fließenden Übergang zwischen vermeintlich glatten und gekerbten Räumen gehen wir mit unserem Projekt ein. Unsere Arbeit besteht aus einem Körper, der einer natürlichen Form entspringt, jedoch durch Abstraktion und Überführung in das metrische System eingekerbt wird. Hierbei orientieren wir uns an der Form von Kokons und einer damit einhergehenden parasitären Assoziation. Der entsandene Körper kerbt die glatten Nischen ein, sodass er die Aufmerksamkeit auf die Nischen lenkt und ihre Wichtigkeit für die Wahrnehmung von Stadträumen betont.
LATENT
von Léon Bischoff, Jakob Schäfer
Herleitung des Entwurfs: Öffentlich vs. Privat
Eine mobile, anpassbare und transportable Architektur. Leitpunkte, die gemeinsam mit unserer tiefen Auseinandersetzung von privaten und öffentlichen Räumen die Grundlage unseres Konzeptes gebildet haben. Schaffen wollten wir eine Installation, die durch ihren Aufbau Merkmale von öffentlichen, als auch von privaten Räumen beinhaltet.
Ob ein Raum wirklich noch privat ist, ist in heutiger Zeit nicht mehr so genau zu bestimmen. Durch den immer größeren Einsatz von Technik und dem Internet wird der private Raum oft zum virtuellen Treffpunkt von vielen. Die Kommunikation verwandelt so den privaten Raum, ohne dass wir es merken, schnell in einen öffentlichen bzw. gesellschaftlichen Raum.
Diese Problematik war der Hauptanhaltspunkt für unser Konzept. Ein Raum der auf den ersten Blick privat scheint, aber keine klare Grenze schafft.
THE CURTAIN ISLAND
Anjana Tuladhar, Marvin Daniels
Die Insel
Hi, darf ich vorstellen, ich bin Bernd. Einige nennen mich aber nur lyrisches Ich, wegen meiner Geschichten
Heute geht es um meinen Alltag oder den Alltag meiner Mitmenschen, deiner Mitmenschen. Deiner Freunde, deiner Familie oder ist es sogar deine Geschichte? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Wenn ich von mir spreche und Ich sage, meinst du dann nicht eigentlich dich selbst? Liest oder hörst du nicht deine eigene Geschichte?
Es ist Montag. Montag früh. Oder warte, es ist schon SPÄT, ich habe beinahe Verschlafen!!! Ich ziehe mich schnell an und mache mich auf den Weg zur Arbeit während des Weges zum Bahnhof laufe ich über den Bahnhofsvorplatz, wie schon 1000-mal. Es ist einfach der schnellste Weg, dachte ich mir. Die Umgebung nahm ich in der Müdigkeit gar nicht wahr. Feierabend. Ich habe noch einen Termin. Ich muss mich beeilen, sonst schaffe ich das nicht mehr, dachte ich mir. Wieder laufe ich über den Platz. Noch 4 Tage bis zum Wochenende…
Dienstag früh. Ich bin wacher als gestern. Wieder laufe ich über den Platz. Es ist irgendwie kalt. Wir haben gerade mal 17°C, dachte ich mir. Schnell in den Bahnhof rein. Feierabend. Ich laufe nach Hause. Ich nehme die Menschen schleierhaft wahr. Alle sind irgendwie komisch und fremd, dachte ich mir. Noch 3 Tage bis zum Wochenende…
Mittwoch früh. Beim Überqueren des Platzes sah ich im Augenwinkel Menschen, die auf einer Treppe saßen. Alles nur irgendwelche Tagediebe, wenn sie nicht zum Zug laufen und Zeit zum Verweilen haben, dachte ich mir. Feierabend. Auf dem Rückweg vernahm ich einen Gestank wahr. Sicher wieder irgendwelche Obdachlose, dachte ich mir. Schnell nach Hause! Noch 2 Tage bis zum Wochenende…
Donnerstag früh. Es regnete. Der Weg war unangenehm, dachte ich mir. Zum Glück war ich schnell im Zug. Feierabend. Ein Mann mit einer Glasflasche. Oh man, wieder nur Alkoholiker unterwegs, dachte ich mir. Zum Glück nur noch 1 Tag bis zum Wochenende…
Freitag früh. Es war windig. Warum kann es nicht mal schönes Wetter sein, dachte ich mir. Wieder lief ich an diesen irgendwie komischen Personen vorbei. Feierabend. Oh nein, irgendwo eine Demo. Sicher von Rechtsradikalen, dachte ich mir. Schnell lief ich über den Platz auf den Weg nach Hause. In ein paar Tagen muss ich wieder Arbeiten…
Montag früh. Wieder lief ich verschlafen und mit Tunnelblick zur Arbeit. Feierabend. Es regnete und 4 Tage bis zum Wochenende… Toller Start dachte ich mir… Schnell nach Hause.
Auf einmal war irgendetwas anders. Der Platz war anders. Irgendwie wärmer. Menschen standen um etwas herum. Ich war neugierig und stellte mich dazu. Ich fragte jemanden, was das genau ist, oder wofür und wir kamen ins Gespräch. Wir fanden viele Gemeinsamkeiten. Ich erfuhr außerdem, dass er am Freitag für die Umwelt demonstriert hat. Ich bewunderte es, dass jemand seine Zeit für andere Menschen opferte. Neben ihm stand jemand mit einer Glasflasche. Es war eine Mate. Auf der anderen Seite sah ich auf einmal einen Freund. Ich habe ihn schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Was machst du denn hier, fragte ich ihn. Er sagte, er läuft jeden Tag über den Platz, um zur Arbeit zu laufen. Ich realisierte, dass wir seit Jahren jeden Tag aneinander vorbeigelaufen sind. Er sagte, dass er teilweise über 30 Minuten auf den Zug wegen Verspätungen warten muss und sich deshalb oft auf die Treppe setzt. Ich vernahm eine leichte Windpriese. Aber es waren schon 17°C, von daher war es eigentlich ganz angenehm.
Ich ging mit einem Lächeln nach Hause. Irgendwie war der Tag heute schön und die Woche hat gerade erst angefangen. Mir viel auf, dass ich normalerweise anders darüber denke. Ich reflektierte den Tag und erinnerte mich an den Schmetterlingseffekt der Chaostheorie. „Wenn ein Schmetterling in Griechenland mit den Flügeln schlägt, kann das in Florida einen Tornado auslösen“. „Wenn ein Schmetterling in Griechenland jedoch in Florida einen Tornado auslösen kann, kann er ihn auch mit einem Flügelschlag stoppen“. Ich realisierte, dass das Innere der Architektur auf dem Platz den Tornado negativer Gedanken gestoppt hat.
ORIGAMI ARCHITEKTUREN
Joyce Lindner, Colleen Grabowski
Nach dem ihr ursprünglicher Entwurf zur Besetzung von Bäumen aus rechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden konnte, experimentierten Joyce und Colleen Grabowski mit Origamistrukturen auf dem Festival-Gelände des CityLEAKS.
Text : Julia Stefanovici, Jan-Philipp Neuer