Reclaiming Merzenich | Workshop Masterstudierende

 

von Everton da Silva Naue

Vom 12. bis 14. Juni 2024 absolvierten Studierende des Masterstudiengangs „Corporate Architecture“ einen Workshop zum Thema „Strukturwandel und Transformation der Identität einer Region“. Der Workshop fand im Atelierhaus „Cubity“ der Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen im Herzen von Merzenich, direkt im rheinischen Braunkohlerevier, statt und wurde von Prof. Jochen Siegemund geleitet.

Inhaltlich ging es um die Erarbeitung von Grundlagen, die anschließend in einem Konzept für Merzenich resultieren sollen. Wie geht eine Region mit Identitätsverlust und dem Verschwinden der Dorfcharakteristika um? Dies ist nicht nur ein Problem im Rheinischen Revier und in Deutschland, sondern ein globales Problem mit dem sich auch unsere Hochschulpartner in Tiflis an der Ilia State University und in Kyoto am Kyoto Institute of Technologybefassen. Ziel soll eine wissenschaftliche und inhaltliche Auseinandersetzung mit der Raumplanung am Tagebau Hambach sein.

Die Abschlusspräsentation findet statt
am  18.07.2024 um 10:00 statt.
in    der Fakultät für Architektur / Mastervertiefung Corporate Architecture / 3.OG

Zum Abschluss des Tages stellte einer unserer Masterstudenten, Konstantine aus Tiflis, seine Forschungsergebnisse aus einem ähnlichen Forschungsprojekt in Georgien vor. Es folgte ein aufschlussreicher Vortrag von Prof. Kupatadze von der Ilia State University, der sich auf die Themen der Tranformation von Tschiatura und Tskaltubo konzentrierte und den Diskussionen des Workshops eine zusätzliche Ebene an Kontext und Tiefe verlieh.

Mittwoch, 12. Juni

Der Workshop mit dem Titel „Reclaiming Merzenich“ begann mit einer Begrüßung und Einführung durch den Bürgermeister von Merzenich, Georg Gelhausen. Es folgte eine aufschlussreiche Präsentation über das Cubity durch den Stipendiaten der Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen. Das Cubity ist ein Ort zum Arbeiten und Wohnen. Ein ideales Atelierhaus für Studierende zum Arbeiten. Der Workshop ist eine Initiative und Kooperation zwischen der TH Köln und der Stiftung. Darüber hinaus waren Hochschulpartner von der Ilia State University aus Tiflis, vertreten durch Frau Prof. Kupatadze vertreten. Die Zusammenarbeit im Rahmen des Workshops brachte so eine internationale Perspektive mit ein.

Tag 1 des Workshops war den Gruppentreffen und der Projektarbeit gewidmet. Jede Gruppe hatte ihren eigenen Raum, um Recherche zu betreiben, erste Ideen zu entwickeln und in die von Cubity bereitgestellte Arbeitsumgebung einzutauchen. Diese kollaborative Umgebung förderte eine Atmosphäre der Konzeptfindung und Produktivität.

Donnerstag, 13. Juni

Der zweite Tag des „Reclaiming Merzenich“-Workshops war von intensiver Feldforschung und praktischer Anwendung geprägt. Die Vormittagssitzung begann mit individuellen Präsentationen jeder Gruppe vor der Jury und den Kommilitonen. Jede Gruppe hatte 5-10 Minuten Zeit, um ihre Konzepte und vorläufigen Pläne für die Feldarbeit vor Ort zu erläutern. Diese Präsentationen gaben den Gruppen die Möglichkeit, wertvolles Feedback und Einblicke von der Jury zu erhalten, was einen konstruktiven Dialog förderte, an dem sich die weitere Projektentwicklung orientieren sollte.  Am Nachmittag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Ideen vor Ort umzusetzen und praktische Arbeiten an ihren jeweiligen Projekten durchzuführen. Diese Feldarbeit vor Ort war entscheidend, um ihre theoretischen Konzepte in der praktischen Realität zu verankern und ihnen die Möglichkeit zu geben, die physische Umgebung von Merzenich zu beobachten, ihre Konzepte zu prüfen und mit ihr zu interagieren.

Die Aktivitäten des Tages gipfelten in einer weiteren Runde von Präsentationen. Jede Gruppe präsentierte der Jury die Fortschritte, die sie im Laufe des Tages gemacht hatte. Diese Sitzung bot den Gruppen die Gelegenheit, die Entwicklung ihrer Ideen zu demonstrieren und zusätzliches Feedback zu erhalten, um ihre Projekte weiter zu verfeinern. Der iterative Prozess von Präsentation, Kritik und Überarbeitung trug wesentlich zur Verbesserung der Qualität und Machbarkeit der Vorschläge bei.

Insgesamt war der zweite Tag von dynamischer Interaktion, praktischer Anwendung und iterativem Lernen geprägt und unterstrich das Ziel des Workshops, innovative und nachhaltige architektonische Lösungen für Merzenich zu fördern.

Freitag, 14. Juni

Am Freitag, dem letzten Tag des Workshops, fand die Abschlusspräsentation der Projektarbeiten statt.  Jede Gruppe hatte etwa 20-30 Minuten Zeit, um ihre Arbeit zu präsentieren und der Jury ihre Ideen und Ergebnisse zu erläutern. Das konstruktive Feedback der Jury soll als Grundlage für die nächste Phase des Projekts dienen wird, die noch bis Mitte Juli läuft.

Prof. Jochen Siegemund, TH Köln mit Georg Gelhausen, Bürgermeister von Merzenich.

Fotos: © Sharon Nathan, Stiftung für Kunst und Baukultur Britta und Ulrich Findeisen, 2024