PROJEKTWOCHE 2025

In diesem Sommersemester fand die fakultätsübergreifende Projektwoche der TH Köln wie in jedem Sommersemester im Modul Gestaltung des 2. Bachelor-Semesters statt. Da das Thema in diesem Semester die Gestaltung und Erstellung eines Hockers/Sitzmöbels ist, bezogen sich sämtliche Angebote auf das Thema Design von Sitzobjekten und themenübergreifenden Bereichen.

Unter der Leitung von Prof.in Dr.in Nadine Zinser-Junghanns und einem engagierten Kollektiv-Team wurden Workshops in den Bereichen Bauphysik/Raumakustik, Lino-Druck, Textil-Verarbeitung, Töpfer-Werkstatt, Labor für Vermessung, Archi-CAD, MAKK (Museum für angewandte Kunst), Baulabor, Farblabor und InDesign angeboten.

Im folgenden Bericht erfahrt ihr mehr zu den einzelnen Workshops.

KÜNSTLERISCH

TECHNISCH

MAKK

KUNST + DESIGN

Im Rahmen der Projektwoche besuchten 14 und 9 Teilnehmende in zwei Gruppen gemeinsam mit Philip Herz und Eric Stach das Museum für Angewandte Kunst (MAKK) in Köln. Ziel des Workshops war es, sich durch das Zeichnen vor Ort intensiv mit der Ausstellung – insbesondere mit dem Thema Sitzmöbel – auseinanderzusetzen. Die Aufgabe knüpfte direkt an die Inhalte des Fachs Gestalten an.

Die Teilnehmenden dokumentierten ihre Eindrücke durch Zeichnungen, Fotografien und Notizen. Dabei ging es weniger um technische Perfektion als vielmehr um das genaue Beobachten und Festhalten von Form, Material und Gestaltungsidee.

Als zentrales Ergebnis stand weniger ein konkretes Produkt, sondern die Inspiration für zukünftige Projekte und Aufgaben im Vordergrund.

BAUPHYSIKLABOR

RAUMAKUSTIK

Im Rahmen der Projektwoche beschäftigte sich der Workshop „Raumakustik“ unter der Leitung von Peter Lieblang mit den Grundlagen und praktischen Aspekten der Schallabsorption. Ziel des Workshops war es, die Schallabsorptionsfähigkeit eines geplanten Objekts zu bestimmen, das im Verlauf der Woche entwickelt wurde.

Die Teilnehmenden begannen mit einem Einführungsvortrag, der ihnen die physikalischen Grundlagen der Raumakustik näherbrachte. Anschließend wirkten sie aktiv bei Messungen im Hallraum mit, um reale Daten zur Schallabsorption zu erfassen. Den Abschluss bildete die eigenständige Auswertung der Messergebnisse, bei der die Teilnehmenden die ermittelten Werte analysierten und interpretierten.

Durch die Kombination aus theoretischem Input, praktischer Anwendung und analytischer Auswertung erhielten die Teilnehmenden einen fundierten Einblick in die akustische Bewertung von Materialien und deren Bedeutung für die Raumgestaltung.

BAU.KÖLN

HOCKERENTWÜRFE

Im Workshop „bau.köln“ entwickelten 14 Teilnehmende unter der Leitung von Marcello Bramigk Bonon individuelle Hockerentwürfe für das Allerweltshaus Köln e.V.. Die Aufgabe bestand darin, entweder einen neuen Hocker zu gestalten oder einen bestehenden Entwurf weiterzuentwickeln – stets im Sinne des Selbstbauprinzips. Ziel war es, eine Bauanleitung zu erstellen, mit der Nutzer: innen den Hocker eigenständig herstellen können. Zwei Nutzungsszenarien standen zur Wahl: das Café oder der Innenhof des Allerweltshauses. Dabei sollten möglichst recycelte, kostengünstige und leicht zu bearbeitende Materialien verwendet werden.

Als gestalterische Methode kam die „Maqueta de la mano“ (Handmodell) nach Campo Baeza zum Einsatz. Durch diese Arbeitsweise konnten die Studierenden ihre räumlichen und konstruktiven Ideen direkt im Modell überprüfen und weiterentwickeln. Zu jedem Entwurf wurde ein Handbuch mit detaillierter Aufbauanleitung erstellt – inklusive Materialliste, Werkzeugbedarf und Montageschritten. Je einfacher und klarer die Anleitung, desto erfolgreicher der Entwurf.

Am Ende entstanden pro Person ein Handmodell im Maßstab 1:5 sowie ein gedrucktes Handbuch im Format 21 × 21 cm. Die Arbeit mit den Modellen förderte ein schnelles, präzises Nachdenken über die Umsetzbarkeit und Optimierung der Entwürfe. So zeigte sich, dass die gewählte Methode besonders geeignet war, um funktionale und realisierbare Lösungen zu entwickeln, die sich kaum vom späteren 1:1-Objekt unterscheiden.

VERMESSUNGSLAB.

SFM VERFAHREN

Im Workshop „SfM-Verfahren“ vermittelte Jaqueline Schmidt eine praxisorientierte Einführung in das digitale Vermessungsverfahren Structure from Motion (SfM). Ziel war es, anhand realer Objekte – etwa einem Tisch, einem Ziegelstein oder einem Modell – den Prozess der 3D-Rekonstruktion zu erlernen und anzuwenden.

Die Teilnehmenden arbeiteten mit verschiedenen Smartphone-Apps wie Polycam, Scaniverse und Dot 3D, um die Objekte aufzunehmen und daraus präzise 3D-Modelle zu generieren. Der Zugang über Mobilgeräte ermöglichte einen unkomplizierten Einstieg in die Technologie und zeigte die Potenziale moderner Vermessungsverfahren auf.

Als Ergebnis entstanden detaillierte 3D-Modelle, die in CAD-Programme importiert und dort weiterverarbeitet werden konnten – ein spannender Einblick in die Verbindung von analogem Objekt und digitalem Raum.

FARBLABOR

FARBIGE ANSTRICHE

Im Workshop „Farbige Anstriche“ beschäftigten sich 19 Teilnehmende unter der Leitung von Alice Blum und Maya Sezen Suavak mit der Herstellung und Anwendung traditioneller Farbbindemittel. Ziel war es, ein grundlegendes Verständnis für Farben, ihre Ursprünge und handwerkliche Herstellung zu vermitteln.

Im Mittelpunkt standen die Bindemittel Eitempera und Kalk-Kasein, die aus einfachen Zutaten wie Ei, Quark und Kalk selbst angemischt wurden. Einzelne Teilnehmende wirkten aktiv an der Herstellung mit, bevor alle eigenständig auf vorbereiteten Platten malten und experimentierten.

Am Ende konnte jede Person ein bis zwei grundierte und bemalte Platten mitnehmen – gestaltet mit verschiedenen Pigmenten und Bindemitteln. Der Workshop bot eine sinnlich-praktische Erfahrung, die nicht nur farbtheoretisches Wissen vertiefte, sondern auch ein Gefühl für die Materialität und Wirkung traditioneller Anstrichmittel vermittelte.

SPACE +

VIRTUAL REALITY

Im Workshop „Space+“ setzten sich 25 Teilnehmende unter der Leitung von Francis Cüpper mit der Darstellung und Erlebbarkeit von Architektur in virtuellen Welten auseinander. Den Studierenden wurde der Einsatz von Virtual Reality (VR) als gestalterisches und räumliches Werkzeug nähergebracht.

Zu Beginn wurde die Benutzung der VR-Brillen erläutert und die Teilnehmenden erhielten die Möglichkeit, ihre eigenen digitalen Modelle in den virtuellen Raum zu übertragen. Dabei wurde nicht nur das Zeichnen in VR erprobt, sondern auch das Betrachten eingescannter Objekte in der immersiven Umgebung ermöglicht.

Im Laufe des Workshops entstanden unter anderem Sitzmöbel und Gebäudemodelle, die in der virtuellen Umgebung exploriert und weiterentwickelt werden konnten. Die Teilnehmenden erhielten so einen neuen Zugang zur räumlichen Gestaltung und entwickelten ein Gefühl für Maßstab, Form und Raumwirkung.

UNIT LEAR

LINOLDRUCK

Im Workshop „Linoldruck“ tauchten 16 Teilnehmende unter der Leitung von Johannes Lange, Nika Messing-Davlatov, Lennard Eickhoff und Finja Nacke in die kreative Welt des Linoldrucks ein. Ziel war es, die Drucktechnik kennenzulernen, mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen zu experimentieren und neue künstlerische Impulse für den Studienalltag zu gewinnen.

Die Teilnehmenden näherten sich dem Thema praxisorientiert und mit großer Offenheit. Nach einer kurzen Einführung in das Hochdruckverfahren begannen sie frei und intuitiv mit ersten Druckversuchen. Viele ließen sich zunächst von Fotovorlagen inspirieren, die sie abzeichneten und anschließend in Linolplatten übertrugen.

Am Ende entstanden vielfältige und individuelle Drucke, die unterschiedliche Herangehensweisen und Stile widerspiegeln. Der Workshop bot nicht nur einen spannenden Zugang zur künstlerischen Praxis, sondern eröffnete auch neue Perspektiven für kreative Ausdrucksformen im Studium.

CAD

ARCHICAD

Im Workshop „ArchiCAD“ erhielten insgesamt 32 Teilnehmende unter der Leitung von Lara Reitzig und Finja Nacke eine Einführung und Vertiefung in die Arbeit mit ArchiCAD 27. Ziel war es, den Umgang mit den 3D-Tools des Programms zu erlernen und das digitale Entwerfen von Gebäuden praxisnah umzusetzen.

Nach einer allgemeinen Einführung starteten die Teilnehmenden mit dem Aufbau einer neuen Datei. Schritt für Schritt wurden alle relevanten 3D-Werkzeuge gemeinsam durchgegangen und deren Funktionen anhand eines einfachen Hausmodells erklärt. Im weiteren Verlauf arbeiteten die Teilnehmenden eigenständig: Sie bauten ein Gebäude, erstellten Schnitte und Ansichten und brachten schließlich alle Elemente auf ein Layout, wie es in der Architekturpraxis üblich ist.

UNIT LEAR

TEXTIL

Im Workshop „Textil“ erlernten 13 Teilnehmende unter der Anleitung von Lina Buntrock, Paula Schumacher und Metin Adiyaman die Grundlagen des Nähens. Ziel war es, den Umgang mit der Nähmaschine zu erproben und ein kleines, alltagsnahes Projekt – einen selbstgenähten Kissenbezug – eigenständig umzusetzen.

Nach einer kurzen Einführung in den Ablauf und die Maschinenbedienung begannen die Teilnehmenden mit dem praktischen Teil: Sie schnitten Stoffe zu, bügelten, versäuberten Kanten und näh­ten schließlich ihre eigenen Kissenbezüge. Die Mischung aus Anleitung und eigenständigem Arbeiten förderte das Verständnis für textile Prozesse und handwerkliches Arbeiten.

Am Ende konnten alle Teilnehmenden einen individuell gefertigten Kissenbezug mit nach Hause nehmen.

LAYOUT

INDESIGN

Wie lässt sich ein Architekturprojekt ansprechend und professionell präsentieren? Im Workshop „InDesign“zeigte Kalina Ortomarova, wie das Layout-Programm Adobe InDesign gezielt im Architekturstudium eingesetzt werden kann – sei es für Pläne, Portfolios oder Präsentationsunterlagen.

Nach einer kompakten Einführung in die grundlegenden Funktionen des Programms bekamen die Teilnehmenden die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Schritt für Schritt konnten sie ausprobieren, wie sich Inhalte strukturieren, typografisch gestalten und visuell aufbereiten lassen.

Die Teilnehmenden konnten neue Impulse für ihre eigene Arbeitsweise mitnehmen, die sicherlich im Verlauf ihres Studiums benötigt werden.