Vorwort
Robert von Molesme war ein Mann der Tat: Er wollte die Regel des Heiligen Benedikt, das „Bete und Arbeite“, mit neuer Radikalität leben und gründete am 21. März 1098 im burgundischen Citeaux den Zisterzienserorden. Die Abtei wurde zur Geburtsstätte einer der bedeutendsten Orden des Abendlandes. In diesem Jahr feiern die Zisterzienser das 900-jährige Bestehen ihrer Gemeinschaft.

Schnell reifte der Plan, dieses Jubiläumsdatum zu würdigen und so entschlossen wir uns, gleich einem Geburtstagsgruß, die Kapitellplastik der ehemaligen Otterberger Zisterzienserabteikirche darzustellen. Sie bietet ein reiches Spektrum der am Oberrhein und in der angrenzenden lothringischen Kunstlandschaft in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gebräuchlichen Kapitellformen.

Im folgenden soll versucht werden – vor dem Hintergrund einer kurzen Darstellung der allgemein bekannten Kapitellformen, der Herstellung und der Besonderheiten des Zisterzienserordens beim Umgang mit der Bauzier und der Ausstattung ihrer Klosterkirchen – den nicht zu übersehenden Wandel des künstlerischen Empfindens bei der Gestaltung der Otterberger Kapitelle über die lange Bauzeit (1180/90 – 1254) zu beschreiben.

Köln zu Ostern 1998

VERLAG


Verlag Franz Arbogast, Otterbach, 1998

HERAUSGEBER


Dr.- Phil. Jürgen Kaiser
Prof. Dr.-Ing. Michael Werling

ISBN


3-87022-251-4