Masterstudierende „Städtebau NRW“ gewinnen Architekturpreis
Architekturpreis Stadt Land Quartier – Masterstudierende „Städtebau NRW“ belegen die ersten drei Plätze. Offener Ideenwettbewerb zu zukunftsfähigen Quartierskonzepten in Ostwestfalen-Lippe
24. Mai 2019 – Bei dem diesjährigen studentischen Ideenwettbewerb StadtLandQuartier sind die ersten drei Preise an acht Masterstudierende des Studiengangs „Städtebau NRW“ gegangen. Den ersten Preis und ein Preisgeld von 2.000 Euro erhielten Anna Noldus und Denise Krins. Ein zweiter Platz ging an Tristan Jack Rath, Vanessa Nicola Luz und Johannes Nils Patrick Deneser und wurde mit 1.400 Euro dotiert. Alexandra Garbar, Emine Baykus und Annalena Grobbel belegten den dritten Platz und erhalten 800 Euro. Der Masterstudiengang Städtebau NRW ist ein gemeinsames Studienangebot der TH Köln mit der Universität Siegen, der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Hochschule Bochum und der FH Dortmund. Die Preisverleihung Stadt Land Quartier fand im Rahmen des „14. Bielefelder Kongress Stadtentwicklung“ in der Stadthalle Bielefeld statt.
Insgesamt hat die Jury drei Preise, drei Ankäufe und zwei Sonderpreise vergeben. Ausgelobt wurde der Wettbewerb gemeinschaftlich von der Arbeitsgemeinschaft der Wohnungswirtschaft Ostwestfalen-Lippe und dem urbanLab als Forschungsschwerpunkt der Stadt- und Quartiersforschung an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe.
Studierende aus den Studiengängen der Architektur, des Städtebaus oder der Landschaftsarchitektur verschiedener Hochschulen waren aufgefordert, für eines von drei ausgelobten Plangebieten ein Gesamtkonzept für ein „Stadt Land Quartier“ zu entwickeln. Ziel war es, zukunftsfähige Quartierskonzepte zu erarbeiten, die den Wunsch nach einem überschaubaren Lebensumfeld, mit einer angemessenen Infrastruktur und Nutzungsvielfalt zu einem stimmigen Gesamtkonzept verbinden. Dabei sollen Quartiere entstehen, in denen sich Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen und mit unterschiedlichen Lebensstilen heimisch fühlen können.
In Anna Noldus und Denise Krins Konzept „NetzWERKeln – helfen, austauschen, verbinden“ geht es um eine behutsam geplante Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes in Minden, die sich der stadträumlichen Situation anpasst. Es schafft einen schlüssigen Übergang zwischen der bestehenden Wohnbebauung und dem Grünflächenzug und ergänzt den Bestand, ohne diesen städtebaulich zu dominieren.
Betreut wurde die Arbeit von Prof. Christian Moczala (Fachhochschule Dortmund) und Dana Kurz (Universität Siegen). „Das Konzept von Anna Noldus und Denise Krins überzeugt insbesondere mit seinem partizipativen Ansatz zur Integration aktueller und zukünftiger Bewohner und seiner konsequenten Umsetzung eines der demografischen Situation angepassten zukunftsfähigen Zielgruppenkonzeptes. Von der Analyse bis zur Umsetzung beschäftigt sich der Vorschlag mit der älter werdenden Gesellschaft und der Organisation des Zusammenlebens verschiedener Generationen im Quartier. Der Entwurf erfüllt damit in anschaulicher Weise, wie lebenswerte Stadtteile mit und für die Bewohner entwickelt werden können“, so die Jury.
Tristan Jack Rath, Vanessa Nicola Luz und Johannes Nils Patrick Denesererarbeiteten in ihrem Konzept „Catterick Barracks. Bestand neu interpretiert“ eine Strategie für die Bestandsgebäude eines jahrzehntelang abgeschlossenen Kasernenareals, auf dem ein städtebaulich gemischtes und lebendiges Quartier entstehen kann. Das Konzept bietet ein vielfältiges Raumangebot für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner wie beispielsweise für Studierende, Familien, Kreative oder Unternehmer. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Christian Moczala (Fachhochschule Dortmund) und Dana Kurz (Universität Siegen).
Alexandra Garbar, Emine Baykus, Annalena Grobbel konzentrierten sich mit ihrer Arbeit „Genossenschaft 2.0 – participation, connectivity & mixture“ auf die Entwicklung des Wohnungsbestandes und den Wohnungsneubau an einigen wenigen Stellen des Quartiers. Das mehrstufige Konzept greift die bestehenden Strukturen auf, entwickelt diese fort und begreift das genossenschaftliche Modell als einen nachhaltigen Ansatz in der Quartiersentwicklung. Dabei bleiben sowohl Konzept als auch bauliche Module so flexibel, dass auf veränderte Rahmenbedingungen jederzeit Rücksicht genommen werden kann. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Christian Moczala (Fachhochschule Dortmund) und Dana Kurz (Universität Siegen).
Der Wettbewerb „Stadt Land Quartier“ nimmt Bezug auf die Regionale 2022 „Das Neue UrbanLand“, die sich zum Ziel setzt, mit den neuen Stadt Land Quartieren, neue innovative Quartierskonzepte zu entwickeln und umzusetzen, in denen Stadt und Land nicht als Gegensätze verstanden werden, sondern einen maßstabsübergreifenden, symbiotischen Dialog eingehen.
Das urbanLab als Forschungsschwerpunkt in Quartiers- und Stadtforschung der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe lobte damit bereits zum dritten Mal – mit unterschiedlichen Kooperationspartnern den offenen studentischen Ideenwettbewerb aus, der fachlich fundierte Impulse und Bilder zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und planerischen Aufgaben in den öffentlichen Diskurs trägt. Die studentischen Ergebnisse ermöglichen eine ergebnisoffene Debatte anhand tatsächlicher Planungsszenarien an der Schnittstelle zwischen Praxis, Forschung und Lehre.
Text: Viola Gräfenstein / Pressestelle TH Köln