Leben(s)fluss gestalten | Nachbericht zur Vernissage

Zwei Wochen küssen die Durchschnittsdeutschen im Leben. 9.000 Liter Bier werden jeweils von ihnen getrunken und 33 Jahre verbringen sie jeweils mit dem Konsum von Medien. Fakten wie diese brachten die Besucher zum Nachdenken und zum Schmunzeln.

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Während der Vernissage am 13.10. im Einrichtungshaus smow hatten die Studierenden der Mastervertiefung Corporate Architecture Jana Mitnik und Patrick Müller die Gelegenheit, ihr Konzept einem breiten Publikum aus Architekten und Designinteressierten vorzustellen. Begleitet wurde das Projekt von Prof. Jochen Siegemund und der WMA Katharina Koppe.

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Die Ausstellung war auf mehreren Ebenen angelegt: Zum einen wurde das Möbel Hack von Vitra eingesetzt. Sowohl die Flexibilität des Schreibtisch-Möbels als auch seine raue Beschaffenheit aus OSB-Platten inspirierte das Team dazu, den Raum im Einrichtungshaus zu „hacken“, im Sinne von einnehmen. Zwei Hacks teilten den Raum und eine Struktur aus Dachlatten, die in den Raum gespannt wurde, bot den Rahmen für weitere Interventionen: Während auf einer Seite anhand von kleinen Infografiken Wissen vermittelt wurde, konnten die Besucher auf der anderen Seite Teil der Installation werden. Mit Thomas Müller, dem Durchschnittsdeutschen wurde der Maßstab an einer Skala festgelegt, mit der sich jeder vergleichen konnte indem er seine eigene Schnur an der Skala spannt. Wie durchschnittlich ist meine eigene Aufstehzeit, das Verhältnis von Arbeitszeit zu Freizeit, der Weg zur Arbeit? Besonders diese Interaktion und das Entstehen eines eigenen Netzes von Informationen kam beim Publikum sehr gut an. Schon bald waren alle vorbereiteten Schnüre an der Wand. Zur Kölner Museumsnacht am 29.10.2016 wurden aber wieder ausreichend Schnüre zur Verfügung gestellt und die interaktive Wand konnte von Neuem wachsen.

Eine besondere Freude für das gesamte Team war es, dass Prof. Paul Böhm die Laudatio zur Vernissage gehalten hat. Er sprach über Veränderungen und Beständigkeit im Lebensfluss der Gesellschaft und der Stadt. Insbesondere in Köln sei der Lebensfluss anhand des Rheins und der Rheinischen Kultur deutlich spürbar. Auch das Strandgut, das ein Fluss anspült, wurde angesprochen. Brüche im Lebensfluss, die genau so dazu gehören, wie der aufregende Strom und das seichte Fließen. Eine Laudatio der stillen Töne, die das Publikum aufmerksam zuhören ließ und gleichzeitig ein schöner Auftakt für interessante Gespräche in schöner Atmosphäre war.

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