ASIO Podcast | KOLLEKTIV-MODUL „AG-International“ SOSE 2020

Ein Semester im Kollektiv-Modul „AG-International“

Das Sommersemester 2020 hat so einige Veränderungen mit sich gebracht. Durch die neuen Prüfungsordnungen im Bachelor- und Masterstudium wurden die Kollektiv-Module ins Leben gerufen, Studierende wie Lehrende experimentierten mit der neuen Art der Kollektiv-Lehrveranstaltung, deren Ziele die Befähigung zur eigenständigen und stetigen Weiterentwicklung der notwendigen überfachlichen Kompetenzen und die Identifikation mit der Hochschule als demokratische Gemeinschaft sind. So wurde auch das Kollektiv-Modul „AG-International“ von Lena Piontek ins Leben gerufen.

Zehn Studierende aus dem zweiten Semester des Bachelorstudiengangs fanden sich in einer Gruppe zusammen mit der Motivation, die Internationalisierung an der Fakultät aus Studierendensicht voranzutreiben. Die Corona Pandemie, als weitere und wahrscheinlich größte Veränderung, erschwerte die Zusammenarbeit enorm. Doch die Studierenden ließen sich nicht entmutigen und schnell kamen die ersten Ideen für Projekte, als auch für die neue Art der Zusammenarbeit auf. Die Studierenden teilten sich in den Projekt-Ideen auf. Hier der Bericht des Podcast-Teams.

Links zu Ausschnitten aus dem ASIO-Podcast mit Thorsten Burgmer:

1 Gesellschaft
2 Perspektivwechsel
3 Professur vs. praktische Architektur
4 Über Angst
5 Vorbereitung Auslandssemester
6 Warum Mexiko
7 Wie hat Sie die Reise geprägt
8 Zeitpunkt Auslandssemester

Links zu Ausschnitten aus dem ASIO-Podcast mit Marco Hemmerling:

1 Auswirkungen auf berufliche Möglichkeiten
2 Tätigkeit als Gastprofessor
3 Über Erfahrungsschätze des Auslandssemesters
4 Über Unsicherheiten
5 Unterschiede in der Lehre
6 Vorbereitung Auslandssemester
7 Warum Mailand
Einrichtung Homeoffice, Bild Robert Rebber

Die Arbeit im Kollektiv „AG-International“ und das Ergebnis aus der Sicht von Andreas Müller

Als wir zum ersten Treffen im Kollektiv „AG-International“ zusammenkamen waren wir gespannt, wie sich das Kollektiv – nachdem der erste Corona-Schock überwunden war – von uns digital umsetzen ließe. Dabei spielte uns in die Hände, dass wir uns alle aus dem ersten Bachelor-Semester kannten und zum Teil auch schon zusammengearbeitet hatten. Wie viele Zoom-Meetings auf dieses erste noch folgen sollten, konnten wir noch nicht ahnen. 

Wir diskutierten zu Beginn nicht nur Ideen zur Internationalisierung, die Lena Piontek uns in der Auftaktveranstaltung vortrug, sondern auch, auf welche Weise wir die Arbeit an der Internationalisierung der Fakultät für Architektur an der TH Köln darstellen konnten, um sie für ein noch größeres Publikum bekannt zu machen.

Nach einer allgemeinen Brainstorming-Phase entschieden wir uns ein altes Projekt wieder zum Leben zu erwecken und auch eine neue Idee zu verfolgen. Das Projekt eines Bild-Wörterbuchs mit individuellen Handzeichnungen für architektonische Vokabeln, mit dem sich schon früher (internationale) Austauschstudierende beschäftigt hatten, machte für uns direkt Sinn.

Neu hinzu wollten wir einen Podcast starten mit Interviews von Studierenden, Lehrenden, Architekten und vor allem Incoming- und Outgoing-Studierenden. Wir wollten nicht nur unsere Fragen, sondern auch die Fragen stellen, die für an internationalem Austausch Interessierte von Bedeutung sein könnten. Daneben haben wir uns viele spannende Einblicke in die Geschichten, wertvollen Erfahrungen und emotionalen Abenteuer unserer Podcast-Gäste erhofft. Schließlich sollten vielleicht auch Architekturstudierende anderer Fakultäten unseren Podcast hören und so einen Eindruck von der Arbeit der „AG-International“ an der TH Köln erhalten.

Es bildeten sich somit die Gruppen „Wörterbuch“ und „Podcast“ und es ging an die Arbeit. Hatten wir uns am Anfang noch vorgestellt, dass wir uns praktisch autodidaktisch direkt an die Produktion des ersten Podcasts begeben würden, sollten wir schnell eines Besseren belehrt werden. Was braucht es überhaupt, um einen interessanten Podcast zu machen? 

Es half, dass Lena Piontek einen Experten für einen Input-Vortrag gewinnen konnte. Christian-Maximilian Steier, Dipl.-Soz.Päd. am Zentrum für Lehrentwicklung, Team Medien in der Lehre der TH Köln war begeistert von der Idee und beantwortete uns erste wichtige Fragen und gab Hinweise zu hilfreicher Literatur.

Jetzt hieß es recherchieren. Welche bekannten Podcasts gefielen uns und warum? Und vor allem, ließ sich das auf unser Konzept übertragen? Genau – was war eigentlich unser Konzept? Wir kamen schnell dazu, dass wir erst ein Logo bräuchten und für ein Logo braucht man einen Namen. Wir haben uns für das Akronym „ASIO“ für „Architecture Students Incoming and Outgoing“ und bei dem Logo für eine Wortmarke entschieden. Schließlich sollte es bei Instagram auffällig und gut lesbar sein.

Nachdem wir Namen und Logo gefunden hatten stellte sich die Frage nach dem Intro und der hierzu passenden Musik. Sollten vor dem Intro noch Outtakes aus dem Gespräch kommen oder wir direkt mit dem Gespräch beginnen. Richtig, für ein Gespräch braucht man einen Gesprächspartner. Wen wollten wir interviewen und wie sollten wir die Gäste kontaktieren? Ein paar von uns haben also einen kleinen Fragebogen erstellt und sind auf Tuchfühlung gegangen. Und tatsächlich bekamen wir auf unsere Interviewanfragen positive Antworten. Auch hier half es vermutlich sehr, dass Lena Piontek alle vorwarnte.

Nun sollte es aber wirklich losgehen. Nur wie führt man ein nicht nur für uns, sondern auch für andere interessantes Gespräch? Wir haben uns für Zweier-Teams entschieden. Der eine sollte den verlorenen Gesprächsfaden des anderen wiederaufnehmen können. Auch sonst erschien uns die Dynamik eines Interviews unter sechs Augen vielversprechender. Zur Vorbereitung haben wir uns über unseren Gast informiert, Themenfelder abgesteckt und zu jedem dieser Felder ein paar Fragen überlegt. Es sollte nichts in Stein gemeißelt sein, aber uns zur Orientierung dienen. 

Im Homeoffice, Bild Robert Rebber

Mit jedem Podcast wurden wir ein kleines bisschen souveräner und trauten uns bei Interesse auch mal nachzuhaken. Obwohl wir uns via Zoom getroffen haben, haben wir die Gespräche als angenehm und unterhaltsam empfunden. Manches lief anders als geplant und deswegen besser und manches hat uns Kopfzerbrechen beim Schnitt bereitet. 

Nicht nur das Programm für den Schnitt, sondern auch genau den richtigen Moment für den Schnitt abzupassen, wenn man vor lauter Aufregung keine Pause zwischen den Fragen lässt, war eine Herausforderung. Der Aufwand für den Schnitt war am Anfang mehr, als für Recherche und Interview zusammen. Auch die Tonqualität hatten wir unterschätzt. Das Mikrofon des Computers und das Headset hat uns das Gespräch überhaupt erst möglich gemacht. Das professionelle Mikrofon, dass wir von der TH Köln zur Verfügung gestellt bekommen haben, hat den Unterschied gemacht. 

Der Schnitt, Bild Robert Rebber

Nach einem langen Prozess und vielen Zoom-Meetings hatten wir, nach einer Testfolge, also zwei Folgen des ASIO-Podcasts im Kasten und schon war das Semester vorüber. Unsere Gesprächspartner haben uns durch ihre Offenheit viele Einblicke gewährt, die in unseren Köpfen Bilder freigesetzt und die Neugier auf Auslandsaufenthalte gestärkt haben. Wir hoffen mit unserem Podcast auch bei den Hörern Bilder freizusetzen und die Neugier zu wecken.

Wir haben viele Schritte vor dem ersten gemacht, mussten zwei zurück und haben uns letztendlich an jede Herausforderung von verschiedenen Wegen aus herangetastet. Der anfängliche Enthusiasmus hat uns ziemlich weit gebracht, auch wenn wir wegen ihm einige Umwege genommen haben. Er ist aber nie der Verzweiflung gewichen, sondern dem Spaß an der Freude – im ganz wörtlichen Sinn. 

Gruppe „Podcast“: Gloria Clara Marie Althaus, Jana Katharina Huck, Greta Krappen, Andreas Müller, Kim Tram Nguyen, Robert Jasper Rebber, Ida Marlene Schipmann

In engem Austausch mit der Gruppe „DicTHionary“: Johanna Katharina Knop, Lya Ayelen Obert, Maxim Yurin

Text: Andreas Müller, Lena Piontek
Titelbild: Robert Rebber