Architektur-Skizzen-Wörterbuch | Kollektiv-Modul „AG-International“
Ein Semester im Kollektiv-Modul „AG-International“
Das Sommersemester 2020 hat so einige Veränderungen mit sich gebracht. Durch die neuen Prüfungsordnungen im Bachelor- und Masterstudium wurden die Kollektiv-Module ins Leben gerufen, Studierende wie Lehrende experimentierten mit der neuen Art der Kollektiv-Lehrveranstaltung, deren Ziele die Befähigung zur eigenständigen und stetigen Weiterentwicklung der notwendigen überfachlichen Kompetenzen und die Identifikation mit der Hochschule als demokratische Gemeinschaft sind. So wurde auch das Kollektiv-Modul „AG-International“ von Lena Piontek ins Leben gerufen.
Zehn Studierende aus dem zweiten Semester des Bachelorstudiengangs fanden sich in einer Gruppe zusammen mit der Motivation, die Internationalisierung an der Fakultät aus Studierendensicht voranzutreiben. Die Corona Pandemie, als weitere und wahrscheinlich größte Veränderung, erschwerte die Zusammenarbeit enorm. Doch die Studierenden ließen sich nicht entmutigen und schnell kamen die ersten Ideen für Projekte, als auch für die neue Art der Zusammenarbeit auf. Die Studierenden teilten sich in den Projekt-Ideen auf. Hier der Bericht des Architektur-Skizzen-Wörterbuch-Teams, des DicTHionary-Teams.
Die Arbeit im Kollektiv „AG-International“ und das Ergebnis aus der Sicht von Maxim Yurin
In unserer Zeit sind wir nicht mehr an nur einen Ort gebunden. Es zieht viele Menschen ins Ausland um ihre sprachlichen und kulturellen Horizonte zu erweitern. Manchmal fehlt jedoch der Mut diesen Willen durchzusetzen. Der Durst nach Erfahrungen im Ausland ist rezessiv gegenüber dem Angstgefühl, das z. B. mit sprachlichen Barrieren einhergeht. Dabei ist es heutzutage preislos, internationale Kontakte pflegen zu dürfen und die Möglichkeiten zu nutzen, die uns angeboten werden. Doch die sprachliche Barriere bleibt oft ein Problem. Das Projekt DicTHionary ist mit dem Hintergrund geboren, Architekturstudierende zu unterstützen, wenn sie einen Zeitraum im Ausland verbringen möchten oder aber, auch ohne ein Auslandsstudium-Vorhaben, das Fachvokabular in einer anderen Sprache erlernen und sich dabei mit internationalen Architekturstudierenden austauschen möchten.
Da die beteiligten Studierenden im zweiten Semester des Bachelorstudiums studierten, lag es zunächst nahe, mit dem Fachvokabular des zweiten Semesters zu beginnen. Parallel zu den Vorlesungen wurden Computerzeichnungen und Skizzen angefertigt und beschriftet. Anschließend wurde mit Muttersprachlern und mithilfe von Architektur-Wörterbüchern übersetzt und dazugehörig eingetragen, sodass gleich für mehrere Sprachen anhand von einer Zeichnung die jeweiligen Begriffe schnell nachgeschlagen werden können. Die Sprachen wurden anhand der Incoming- und Outgoing-Studierenden an unserer Fakultät gewählt. Das führt zunächst zu sieben Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Türkisch, Russisch und Japanisch.
Die Mitarbeit am fortlaufenden Projekt DicTHionary hilft den Studierenden, die behandelten Themen im Studium zu vertiefen, einen ersten Einblick in eine neue Fremdsprache auf ihrem Fachgebiet zu erhalten und dabei neue internationale Freundschaften zu schließen. Das Ergebnis soll ein kleines Booklet sein, das jeder auf Reisen in der Tasche mitführen oder auch digital nutzen kann. Das Erlernen des Fachvokabulars in einer neuen Sprache wird dabei möglichst von einer Barriere in eine ästhetische Erfahrung umgewandelt, die das architektonische, kulturelle und sprachliche Wissen vertieft und fördert. Denn das reine Arbeiten an diesem Projekt wird entlohnt.
Idealerweise arbeiten Architekturstudierende an unserer Fakultät aus der ganzen Welt gemeinsam kontinuierlich an dem wachsenden DicTHionary. Immer mehr neue Zeichnungen werden hinzugefügt und mit Vokabular bestückt, sodass am Ende ein Ergebnis aus der Kollaboration von Studierenden aus der ganzen Welt entsteht – der DicTHionary soll in Zukunft ein Projekt von internationalem Ausmaß werden, Studierenden die Möglichkeit geben, globale und zwischenmenschliche Verbindungen zu knüpfen und jeden ermuntern, Kulturen und ihre Architekturen kennenzulernen.
Wir wollen das Fernweh subventionieren und setzen die Toleranz in den Fokus, bei der man lernt, neue Situationen zu meistern und das Arbeiten und Lernen aus einem neuen Winkel zu betrachten, um seinen Horizont zu erweitern, sich inspirieren zu lassen und als Mensch zu wachsen.
Nicht umsonst wird zudem ein Auslandsaufenthalt während des Studiums von vielen Menschen als „die beste Zeit meines Lebens” beschrieben.
Gruppe „DicTHionary“: Johanna Katharina Knop, Lya Ayelen Obert, Maxim Yurin
Unterstützt von: Bárbara Prada Rojas, Idilsu Yaman, Sofia McMaster
Im engen Austausch mit der Gruppe „Podcast“: Gloria Clara Marie Althaus, Jana Katharina Huck, Greta Krappen, Andreas Müller, Kim Tram Nguyen, Robert Jasper Rebber, Ida Marlene Schipmann
Text: Maxim Yurin, Lena Piontek
Titelbild: DicTHionary, Maxim Yurin