Japan-Austausch | Kyoto Workshop 2025

Vom 10.11. bis zum 27.11.2025 reisten sechs Studierende der Fakultät für Architektur in Begleitung von Dr.-Ing. Frédéric Schnee und Prof. Fabian Storch nach Japan, um in Kyoto an den zweiten Teil des diesjährigen Workshops wahr zu nehmen. Die Aufgabe bestand darin, an bestehenden Bahnstationen einen Mobility-Hub zu schaffen und die Verkehrssituationen für Benutzer*innen unterschiedlicher Verkehrsmittel zu verbessern.

Die japanischen Studierenden, welche im Zeitraum vom 27.10.-05.11.2025 die TH Köln besuchten, beschäftigten sich vor Ort mit dem Wiener Platz in Köln Mülheim.

In Kyoto behandelten die sechs deutschen Studierenden, in Kooperation mit Austausch-Studierenden des Kyoto Institute of Technology, die Demachiyanagi Station am Kamo River. In dieser kurzen Zeit entstanden vier inhaltlich sehr verschiedene Entwürfe, welche am Ende des Workshops im Kyoto Museum of Culture präsentiert wurden.

HINTERGRUND UND AUFGABE

Die Demachiyanagi Station ist ein wichtiger Umsteigepunkt zwischen der Keihan-Linie nach Osaka und der Eizan-Linie nach Kifune und Kurama. In der Umgebung befinden sich bekannte Sehenswürdigkeiten wie der zum Weltkulturerbe gehörende Shimogamo-Schrein und das Kamogawa-Delta, ein beliebter Erholungsort. Trotz dieser attraktiven Lage wird das Potenzial des Bahnhofs derzeit kaum genutzt, da er hauptsächlich als reiner Transitpunkt dient. Im Workshop sollten die Teilnehmenden den Bahnhof neu gestalten und Vorschläge für Funktionen und Räume entwickeln, die ihn zu einem lebendigen Gemeinschaftsort für Anwohnende und Tourist*innen machen.

Demachiyanagi Station

Fluss-Delta des Kamo River

KYOTO KENNENLERNEN

Um in einem fremden Land einen Entwurf bearbeiten zu können, startete die Aufgabe mit einer Besichtigung der Kyoto Station – dem Beispiel einer gut funktionierenden Bahnstation – entworfen von Hiroshi Hara. Auf dem Weg dorthin sowie von den Aussichtsmöglichkeiten vom Dach der Station, erhielten die teilnehmenden Studierenden bereits einen Überblick über japanische Architektur, der dem späteren Entwurf zu Gute kommen sollte.

Im Anschluss fand die Ortsbesichtigung des Entwurfsortes statt. Die Studierenden analysierten die Demachiyanagi Station mit dem benachbarten Erholungsort, dem Flussdelta des Kamo River, um in den Kurzentwurf starten zu können.

In den folgenden neun Tagen wurde fleißig am Kyoto Institute of Technology gearbeitet, an dem ein eigener Raum für Gruppen-Besprechungen, Computer- sowie Modellbau-Arbeit bereit gestellt wurde. Von der Studentenunterkunft Marikouji Kaikan, wurde die Universität – mittels geliehener Fahrräder – innerhalb von 20 Minuten erreicht.

Kyoto-Station

Aussicht Kyoto-Station

ERGEBNISSE

Entwurf Gruppe 1: Lisa, Chelsey, Sarina, Zélie, Nozomi

Entwurf Gruppe 2: Sandy, Leo, Romain, Lubin, Mayuko, Ryota

Entwurf Gruppe 3: Anna-Lena, Lilly, Rose, Aki, Nanami

Entwurf Gruppe 4: Robin, Emilien, Carlotta, Louise, Shunji, Masaya

EXKURSIONEN

Parallel zum Workshop fanden organisierte, wie von den Studierenden selbst initiierte, Exkursionen zu traditionellen japanischen Orten statt.

Architekturen wie das International Conference Centre, die Katsura-Villa, Bauten von Tadao Ando sowie traditionelle buddhistischen Tempel und Shinto-Schreine wurden innerhalb der kurzen Zeit besucht. Auch kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die Innenstadt Kyotos (inklusive Gion-Geisha-Viertel), die Natur (inklusive Bambuswälder und blühender Ahorn-Bäume) sowie die kulinarische Vielfalt wurden erkundigt und erlebt.

International Conference Centre

Teehaus, Villa Katsura

Fushimi Inari Taisha Schrein

Silberner Pavillon Ginkakuji am Philosophenweg

OSAKA

Von der Exkursions-Gruppe wurden drei Tage vor und drei Tage nach dem Workshop, für die Besichtigungen der Millionen-Städte Osaka und Tokyo eingeplant.

Am ersten Tag, in Osakas Innenstadt im Viertel Dotonbori, erhielten die Teilnehmenden erste Eindrücke von Billboard-Architekturen und den vielfältigen japanischen konsumorientierten Angeboten. Von Gemischtwaren-Läden bis hin zu Restaurants und Shopping-Centern, bestaunte die Gruppe unterschiedlichste Einblicke in den japanischen Alltag sowie Touristen-Situationen.

Am zweiten Tag stand eine Exkursion in die Stadt Nara an, welche bekannt für ihre vielen Tempel, Schreine und traditionellen Gärten ist. In der Umgebung dieser Sehenswürdigkeiten, leben freie zutrauliche Hirsche, welche vor Ort als heilig gelten.

Bevor es für den Workshop nach Kyoto ging, fand am dritten Reisetag die letzte Exkursion in die Stadt Kobe statt. Dort wurde das Museum für Holzbau- und Bearbeitungswerkzeuge, Takenaka Daiku Dōgukan, besichtigt, bevor es zum Hyōgo Prefectural Museum of Art von Tadao Ando weiter ging.

Skyline Osaka

Tōdai-ji-Tempel, Nara

TOKYO

Auch die letzten drei Tage in Tokyo wanderte die begeisterte Gruppe noch durch die größte Stadt der Welt. Über die Aussichtsplattform des Tokyo Metropolitan Government Buildings, wurde bei Sonnenuntergang die beeindruckende Skyline inklusive des Mountain Fuji eingefangen. In der Stadt selbst gab es zahlreiche Flagship-Store-Architekturen, also Architekturen die in Material und Form explizit für reiche Brands errichtet werden, zu bestaunen. Nach den Besichtigungen der Olympia-Architekturen, Einblicke in den privaten Haushalt eines in Tokyo lebenden niederländischen Architekten und letzte kulinarische Genüsse, ging es auf die lange Heimreise zurück nach Deutschland.

Skyline Tokyo

Flagship-Store-Architektur

Bilder: Teilnehmende des Workshops

Text: Lilly Hufnagel