Interdisziplinäres Lehrforschungsprojekt geht in die 5. Runde – Auftaktveranstaltung und 1. Jurysitzung

Bereits am 05.10.2023 startete die fünfte Smart Mobility Challenge in Kooperation mit Ford Fund und der Technischen Hochschule Köln. Bei der Auftaktveranstaltung bildeten sich sieben Teams mit Studierenden aus den Fakultäten Architektur und Supply Chain and Operations Management, die bis zur 1. Jurysitzung an ihren Ideen zu Stadt und Mobilität arbeiteten. Am vorletzten Donnerstag, den 02.11.2023 jährte sich die 1. Jurysitzung der Smart Mobility Challenge zum fünften Mal und schickte auch in diesem Jahr drei auserwählte Teams in die zweite Projektphase. 

Im Zuge der Smart Mobility Challenge haben Studierende der Masterstudiengänge Architektur „Corporate Architecture“ und Supply Chain and Operations Management bereits zum fünften Mal in einer inspirierenden und interdisziplinären Kooperation innovative Lösungen und Konzepte für die komplexen Probleme und Herausforderungen der innerstädtischen Mobilität erarbeitet.

Vorletzten Donnerstag fand die erste der zwei Jurysitzungen der Smart Mobility Challenge statt und erneut wurden drei erlesene Teams in die zweite Phase des Projekts geschickt, um ihre visionären Konzepte für nachhaltige Stadtentwicklung und innovative Mobilität weiterzuentwickeln. Die Technische Hochschule Köln (TH Köln) kann auch in diesem Jahr mit großer Freude auf die großzügige Förderung des Ford Motor Company Funds blicken. Gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Michael Frantzen und Prof. Dipl.-Ing. Jochen Siegemund unterstütz Ford Fund die verschiedenen Studierenden bei ihren Projektideen. Im Rahmen dieser forschungsbasierten Lehrveranstaltung steht die Verwirklichung und Entwicklung der wegweisenden Projektideen der Studierenden im Vordergrund.

Nach einer lebhaften und tiefgreifenden Diskussion hat die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschule sowie des renommierten Kölner Automobilherstellers, drei vielversprechende Projektideen in die zweite Bearbeitungsphase geschickt. Die Teams werden für die weitere Ausarbeitung ihrer Ideen Projektbudgets in Höhe von 5.000 Euro pro Team erhalten, die dazu dienen sollen, die Projektidee weiter voran treiben zu können und sich bei Bedarf außenstehende Hilfe zu suchen.

Team 01

Breaking Barriers


Team Breaking Barriers: Linus Bäumer, Luca Christ, Carlo Lambrecht, Helena Wellkamp & Nicklas Ullmann | Foto: Greta Krappen

Das entwickelte Projekt „Breaking Barriers“ beschäftigt sich mit der häufig übersehenen Problematik der Mobilitätseinschränkungen in städtischen Umgebungen. Deutschland zählt etwa 7,8 Millionen Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Diese wie auch ältere Bürgerinnen und Bürger, Familien mit Kindern und Menschen mit vorübergehenden Verletzungen sind auf barrierefreie Zugänge angewiesen. Öffentliche Räume sind jedoch oft nicht ausreichend angepasst. Das Team rund um „Breaking Barriers“ entwickelt ein Handyspiel im Stil eines „Jump-‚N‘-Runs“, um Jugendliche spielerisch für die Alltagsprobleme mobilitätseingeschränkter Menschen zu sensibilisieren. Das Spiel zeigt nicht-barrierefreie Situationen im öffentlichen Raum und fördert die Suche nach innovativen Lösungen für nachhaltige Mobilität und inklusive Stadtplanung. Ein wesentliches Merkmal von „Breaking Barriers“ ist die Darstellung von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen in den Videospielen. Verschiedene Charaktere werden mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen vorgestellt, die als Heldeninnen und Helden dargestellt sind. Das Projekt bietet die Möglichkeit, kreative Lösungsansätze für Barrierefreiheit in realen Situationen zu entwickeln, indem Umsetzungsmöglichkeiten und -ideen von Nutzerinnen und Nutzern des Handyspiels in die Weiterentwicklung barrierefreier Orte mit einbezogen werden.

Team 02

+BAG

Team +BAG: Birk-Tewes Stenkamp, Francis Cüpper, Lya Ayelen Obert, Metin Adyaman & Miriam Brantl | Foto: Greta Krappen

Das Team von „+BAG“ entwickelt eine modular erweiterbare Tasche und präsentiert damit eine Lösung für einen Rucksack, um den verschiedenen Anforderungen im Alltag, sowie der Verschwendung von Materialien gerecht zu werden. Kundinnen und Kunden sollen zukünftig ihre Tasche individuell zusammenstellen, indem sie Module nach Bedarf auswählen können. Diese Module können einzeln oder in Kombination verwendet werden und bei Bedarf ergänzt werden. Das System ist vielseitig und kann ferner an Fahrrädern befestigt werden. Es zielt darauf ab, die Mobilität von Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu fördern, indem spezielle Module für Rollstühle oder Kinderwagen angeboten werden. Ein weiteres Ziel von „+BAG“ ist die Verwendung recycelter Materialien, um eine nachhaltige Herstellung zu gewährleisten. Dies ermöglicht die Nutzung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel und reduziert den Konsum, da nur notwendige Module erworben werden. Bei sich ändernden Bedürfnissen können Module wieder verkauft oder ausgetauscht werden, wodurch eine lange Lebensdauer gewährleistet werden kann. „+BAG“ bietet die Möglichkeit, Taschen an den Alltag anzupassen und umweltfreundliche Transportmittel zu nutzen.

Team 03

Mein 4tel

Team Mein 4tel: Lea Traue, Jana Katharina Huck, Ruben Jonathan Caspers, Michel Seegers, Hans Fiete Willamowski & Julius Anton Geiger | Foto: Greta Krappen

Das Projekt „Mein 4tel“ steht für mehr Gemeinschaft und Nachhaltigkeit in der Stadt. In städtischen Gebieten ist die soziale Isolation ein Problem, besonders für Neuankömmlinge. Genau dort setzt das Projekt „Mein 4tel“ an, um die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt in Stadtvierteln zu verbessern. Die entwickelte Plattform soll den Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglichen, Baumpatenschaften zu übernehmen und ungenutzte Grünflächen im öffentlichen Raum zu verwenden. Die App soll zukünftig zusätzlich Informationen zu lokalen Unternehmen, Gemeinschaftsarbeitsplätzen und Mobilitätsangeboten bieten, um nachhaltige und gut vernetzte Gemeinschaften zu schaffen. Diese gemeinschaftliche Gestaltung von Vierteln fördert die Vernetzung der Bewohnerinnen und Bewohner. Das übergeordnete Ziel ist, das Konzept der „Stadt der kurzen Wege“ zu etablieren und eine integrative und nachhaltige Veränderung zu fördern. Durch die Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner an der Pflege von Grünflächen und Baumpatenschaften sowie die gemeinschaftlichen Aktivitäten wird der Zusammenhalt gestärkt. Dies bildet die Grundlage für größere gemeinschaftliche Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität in den Vierteln. „Mein 4tel“ strebt eine gemeinschaftsbildene und nachhaltige Stadt an, in der die Bereitschaft zur Gemeinschaftshilfe gefördert und so der öffentliche Raum aufgewertet wird.

Text: Greta Krappen