DFG fördert exzellente Forschung an der TH Köln
Neuer Forschungsschwerpunkt
„Erinnerungskultur in der Krise“
Gesellschaftliche Entwicklungen prägen unsere kollektive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Krisen verändern potenziell, wie wir Erinnerungskultur leben und gestalten. Die TH Köln untersucht dies in einem neuen Forschungsschwerpunkt, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund fünf Millionen Euro fördert. In den nächsten fünf Jahren befasst sich ein transdisziplinäres Team mit Erinnerungskultur im Kontext des Klimawandels, der postmigrantischen Gesellschaft sowie der Künstlichen Intelligenz.
Drei Themenschwerpunkte
„Wir leben in einer Zeit multipler Krisen, die den gesellschaftlichen Umgang mit Vergangenheit stark beeinflussen“, sagt Prof. Dr. Carolin Höfler, Sprecherin des Forschungsschwerpunkts. Vor diesem Hintergrund werden neun Professor*innen aus den Fakultäten für Kulturwissenschaften, Architektur und Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln drei Themenfelder bearbeiten: Dazu gehören die Auswirkungen der Klimakrise auf das kulturelle Gedächtnis, wobei ein Schwerpunkt auf dem Erhalt von Kulturgütern und Kulturerbe liegt. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich urbane Erinnerungskultur in der postmigrantischen Gesellschaft angesichts krisenhafter Strukturen gestaltet.
Im dritten Themenfeld beschäftigen sich Forscher*innen mit den Auswirkungen der digitalen Transformation auf kulturelle Erinnerung und betrachten dabei insbesondere, wie Künstliche Intelligenz Erinnerungskultur beeinflusst. „In unserem Projekt möchten wir die bewährten Forschungsmethoden der beteiligten Disziplinen mit partizipativen Ansätzen verbinden, um die gesellschaftlichen Kontexte von Erinnerungskultur in der Krise ebenso zu analysieren wie Bewältigungsmechanismen und Resilienzstrategien“, erläutert Höfler.
Die Rolle der TH Köln in der Forschung
„Mit diesem Forschungsschwerpunkt positioniert sich die TH Köln als eine der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Dass wir uns in diesem hochkompetitiven Wettbewerb der DFG, der wichtigsten Forschungsfördereinrichtung für Grundlagenforschung in Deutschland, durchsetzen konnten, zeigt eindrucksvoll, wie erkenntnisorientierte Forschung und gesellschaftliche Relevanz in der Arbeit unserer Wissenschaftler*innen ineinandergreifen. Diese Förderung ist zugleich Anerkennung und Motivation, unsere Rolle als Impulsgeberin für wegweisende Zukunftsthemen konsequent zu stärken und weiter auszubauen“, erklärt Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Präsidentin der TH Köln.
Antreibende Kräfte
Insgesamt arbeiten neun Forscher*innen der TH Köln im Projekt zusammen: Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad, Prof. Marco Hemmerling, Prof. Dr. Carolin Höfler, Prof. Dr. Tilly Laaser, Prof. Dr. Daniel Lohmann, Prof. Dr. Lasse Scherffig, Prof. Dr. Friederike Siller, Prof. Sabine Tastel und Prof. Andreas Wrede. Hinzu kommen Dr. Alexander van Wickeren, sechs Promovierenden-, drei Postdoktorand*innenstellen; zudem wird eine neue Professur eingerichtet.
Mit dem Förderprogramm „Forschungsimpulse“ möchte die DFG die wissenschaftliche Profilbildung forschungsstarker Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Fachhochschulen unterstützen und die Bedingungen für erkenntnisorientierte Forschung an den Hochschulen nachhaltig verbessern. In der aktuellen Ausschreibungsrunde wurden bundesweit nur fünf Forschungsimpulse bewilligt.
September 2025