21.10.2025 | Denkmalwert und -wandel | Andreas Putz
Mit dem architectural tuesday 2025/26 „Nichts zu verlieren“ diskutieren wir an der Fakultät für Architektur der TH Köln ein Szenario: Statt Abriss und Neubau bliebe der Hochschulkomplex am Campus Deutz bestehen und würde im Bestand weiterentwickelt. Eine zunächst überzeugende Idee im dringend nötigen Umdenken im Umgang mit der Ressource Gebäudebestand. Doch was einst den Abriss verhindern sollte, wird im Szenario des Weiterbauens zur Herausforderung: Das IWZ steht seit 2012 offiziell unter Denkmalschutz.
Dies wirkt paradox. Schließt der Denkmalschutz den Komplettabriss nicht grundsätzlich aus? Er bestimmt zumindest mit über den Umgang mit den „Relikten“ vergangener Zeiten. Wie könnte man das IWZ weiterdenken, weiterentwickeln, unter Wahrung der Denkmalwerte und unter Einbezug des Denkmalschutzes als aktiver Diskurspartner? Oder würde der Denkmalschutz größeren Eingriffen – und damit der Zukunft des Gebäudes – tatsächlich im Wege stehen?
Der Beitrag der Vertiefungsrichtung Denkmalpflege und Planen im Bestand fragt im Rahmen des architectural tuesday „Nichts zu verlieren“ deshalb: Auf welchen Werten beruht der Denkmalstatus des IWZ und vergleichbarer Bauten und wie lässt er sich überhaupt sinnvoll auf modulare Großstrukturen der 1970er-Jahre anwenden? Wie verändert das „jüngere“ bauliche Erbe unseren Denkmaldiskurs?
Mit Lust am Gedankenspiel und offener Diskussion stellen wir schließlich die Frage: Wie könnte die Aufgabe des IWZ zur Aufgabe für den Denkmalschutz werden?
Referent*innen des Abends
Input-Vortrag
Prof. Dr. Andreas Putz (angefragt)
Professur Neuere Baudenkmalpflege, TU München
Vita
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Podiumsgäste
Gast 1
Vita
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Gast 2
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Prof. Dr. Daniel Lohmann
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Clara Charlotte Grothkopp
Bild: Felix Beuter
Clara Grothkopp studierte Architektur an der TU München und absolvierte den Master an der TH Köln in der Vertiefung ‚Denkmalpflege und Planen im Bestand‘. Dort entdeckte sie ihre aktivistische Ader wieder und veröffentlichte 2023 einen Nachruf auf das abgerissene Rathaus Rodenkirchen. Als Mitbegründerin des Projekts ‚Pehnthaus‘ bewohnte sie gemeinsam mit zwei Kommilitoninnen und 7.000 Büchern das ehemalige Wohnhaus des Architekturhistorikers Wolfgang Pehnt.
In ihrer Masterthesis untersuchte sie, wie sich die baukulturelle Bedeutung vermeintlich „unbeliebter“ Nachkriegsarchitektur vermitteln lässt – ein Anliegen, das sie als Vorsitzende des Vereins initiative.umbau e.V. (i.G.) in Köln weiterverfolgt.
Seit 2024 ist Clara Grothkopp Lehrbeauftragte für Ausstellungsarchitektur an der HS Düsseldorf sowie im WS 2025/26 für den vertiefungsübergreifenden Master-Entwurf ‚Studio für konstruktive Kritik‘ an der TH Köln tätig. Zusammen mit weiteren (ehemaligen) Studierenden der TH Köln ist sie Teil der Urbanen Liga.