Bildungsfachkräfte schulen Architekturstudiernde
Gebäude und bauliche Anlagen sind so zu errichten, dass sie von allen Menschen leicht, sicher und selbstbestimmt genutzt werden können. Die Errichtung von Gebäuden ohne Barrieren, aber auch der Abbau von Barrieren in Bestandsgebäuden, stellt für Architektinnen und Architekten ein großes Aufgabenfeld dar.
Seit vielen Jahren bietet die Fakultät für Architektur hierzu das Wahlfach Barrierefreies Planen an, in welchem das Fachwissen für die barrierefreie Gestaltung von Gebäuden vermittelt wird. In Rahmen dieses Seminars kam es nun zu einer Zusammenarbeit mit der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln. Am dortigen Institut für inklusive Bildung NRW werden derzeit in einer dreijährigen Ausbildung Menschen mit Behinderungen zu Bildungsfachkräften qualifiziert. Diese gestalteten nun im Rahmen des Fachs „Barrierefreies Planen“ eine eigene Seminarveranstaltung.
Jenny Cöllen, Juca Prachthäuser und Amandsch Hoseyni unternahmen mit den Studierenden einen virtuellen Rundgang durch das Hochschulgebäude am Ubierring. Für die Bereiche Erschließung und Zuwegung, die Lehr- und Lernräume, die Mensa und die Toiletten wurde aufgezeigt, welche besonderen Anforderungen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Sehbehinderung und geistiger Behinderung zu berücksichtigen sind.
Jenny Cöllen machte deutlich, wie wichtig für Menschen mit geistiger Behinderung Beschilderungen in leichter Sprache sind, und wie sehr klare und einfache Piktogramme dazu beitragen können, sich in Gebäuden gut zu orientieren. Amandsch Huseyni zeigt mit Hilfe kleiner Filme, wie er sich mit einer Sehbehinderung im Hochschulgebäude orientiert und welche Hilfen hier sinnvoll wären.
Luca Prachthäuser demonstrierte, welche Punkte Architektinnen und Architekten zu berücksichtigen haben, damit auch Rollstuhlfahrer ein Gebäude gut nutzen können.
Der äußerst interessante Gedankenaustausch soll in den nächsten Semestern fortgesetzt werden.
Text: Norbert Schöndeling