Ausstellung | Backstein, Beton & Businesspläne | 6. – 21. Oktober 2018
Ideen für die Umnutzung von denkmalgeschützten Bauten auf der Kokerei Zollverein
Entwürfe von Studierenden der Architektur in der Vertiefung Denkmalpege / Planen im Bestand der TH Köln
Das Projekt
Im Sommer 2018 beschäftigten sich Studierende der Architektur im Masterstudium der Vertiefungsrichtung „Planen und Bauen im Bestand/ Denkmalpflege“ mit Bauaufgaben im besonders sensiblen Umfeld der höchst bedeutenden Industrieanlage Zeche Zollverein in Essen. Bauliche Veränderungen und Entwicklung in dem seit 2001 als Welterbe geschützten Areal sind mit einer Vielzahl von Auflagen und Regeln belegt. Gleichzeitig ist Entwicklung ausdrücklich erwünscht und notwendig, um das Areal zu beleben und mit Nutzungen zu ergänzen, die die musealen Hauptfunktionen des Geländes nach dem Wegfall der ursprünglichen industriellen Funktion erweitern.
Es standen den Studierenden zwei Objekte im Bereich der Kokerei zur Verfügung. Erstens die prägnanten Ventilatorenkühler, für deren Bebauung sich ein Investor interessiert, der hier ein Gründerzentrum errichten möchte. Hierbei geht es um möglichst flexible Flächenangebote von Büros und Ateliers mit gemeinsam genutzten Einrichtungen für Start-Up-Unternehmen aus den Bereichen der Energiewende, des Klima- und Umweltschutzes, sowie der intelligenten Mobilität. Im Sinne eines „Wissenschaftscampus“ ist der Wunsch, Gründer gemeinsam mit etablierten Unternehmen anzusiedeln. Zweitens wurden die Gebäude der sogenannten HD-Anlage und der zugehörigen Feinreinigung bearbeitet, für die derzeit noch keine genauere Nutzungsidee besteht. Die Studierenden konnten auf das gleiche Konzept eines Gründerzentrums zurückgreifen oder einen eigenen Vorschlag machen.
Die Aufgabe der Studierenden war es, unter der Anleitung von Prof. Dr. Daniel Lohmann (TH Köln), in enger Zusammenarbeit mit Andreas Hungerbühler (Stiftung Zollverein) und unter Begleitung von Harald Siebert (Bezirksregierung Düsseldorf), gestalterisch-bauliche Lösungen zu finden, die den Bestand bestmöglich respektieren, erhalten und integrieren. Die Entwürfe bauen fundiert auf eine ausführliche Analyse des Bestandes auf. Hierzu zählte nicht nur eine gründliche Analyse der Denkmäler in all ihren Eigenschaften, sondern auch eine Standortanalyse aus städtebaulicher Sicht, vor allem unter Berücksichtigung der vielfältigen Regularien.
Die Bearbeitung als Semesterprojekt im Entwurf diente dazu, das Spektrum möglicher baulicher Ergänzungen auszuloten. Hierbei dienen die historischen Industriebauten als identitätsstiftende Bestandteile und Inspiration für die Entwicklung einer gestalterischen Idee – insbesondere als Überbleibsel einer Kokerei, in denen sich in der Nach-Kohle-Ära Unternehmen mit den Themenfeldern der Energiewende beschäftigen.
Zur Ausstellung der vielfältigen Ergebnisse laden wir Sie hiermit herzlich ein!
Ausstellung
6. – 21. Oktober 2018 täglich von 10 bis 18 Uhr
Eröffnung: 9. Oktober 2018, 17 Uhr
UNESCO-Welterbe Zollverein, Areal A [Schacht XII], Halle 8 [A8] Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen
Fotos: Daniel Lohmann
Posterentwurf: Sofia Fürstenberg
Abgebildeter Architekturentwurf: Nacef Chakir