architectural tuesday | Sommersemester 2023

architectural tuesday | 2023

Neue Werkzeuge im Anthropozän – Über eine Neuausrichtung im Architekturdiskurs

Mehr Gebäude und stetige Versiegelung: Die gängige Baupraxis in Städten und Ballungsräumen verdeutlicht den immensen Einfluss des Menschen auf die Natur. Die Vortragsreihe „architectural tuesday“ der Fakultät für Architektur der TH Köln beschäftigt sich unter dem Motto „Neue Werkzeuge im Anthropozän“ daher mit einer möglichen Neuausrichtung des Architekturdiskurses. Dazu sprechen Referent*innen aus Architektur, Kunst, Design und Wissenschaft an fünf Dienstagen jeweils um 19 Uhr im Karl-Schüssler-Saal am Campus Deutz. Den Auftakt machte Dr. Marc Angélil, Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich, am 2. Mai 2023. 

 

Die Auswirkungen der wachsenden Bausubstanz und die stete Versiegelung von Flächen sind nur einige Folgen menschengemachter Prozesse mit denen wir im Zeitalter des Anthropozäns konfrontiert sind. Besonders sichtbar wird der Einfluss des Menschen auf die Natur in der kapitalistisch geprägten Baupraxis in Städten und deren Ballungsräume. Es sind die unzähligen Fragmente gebauter Substanz, mit denen wir uns zunehmend auseinandersetzen müssen und die infolgedessen immer mehr widersprüchliche Situationen erzeugen.
Die daraus entstehenden Spannungsfelder zwischen Mensch und Umwelt sind zu berücksichtigen und neu zu verhandeln. Ideen, Konzepte und Werkzeuge, um die Umwelt architektonisch sozial zu gestalten und den status quo nicht nur instand zu halten, müssen entwickelt werden. Dies impliziert eine Erneuerung der sozialräumlichen Praktiken für Architekt:innen –  unter Bezug diverser Interessen in einer noch weitgehend kapitalisierten Urbanisierung.

Ein solcher Kurswechsel könnte ein entscheidender Schritt sein, die längst überfällige Neuausrichtung des Architekturdiskurs anzukündigen. Die AT-Reihe im Sommersemester 2023 widmet sich dieser Suche nach NEUEN WERKZEUGEN im Gespräch mit geladenen Gästen.

Kuratiert und organisiert von Dr. Adria Daraban, Frédéric Schnee, Sabine Schmidt. Grafik: akaMalo.