Projektentwurf Mastervertiefung | Denkmalgeschützte Grüngürtelsiedlung Düren
Im Rahmen des Projektentwurfs 1 (Prof. Dr. N. Schöndeling) beschäftigten sich 27 Studierende der Master-Vertiefungsrichtung „Denkmalpflege / Planen im Bestand“ im Wintersemester 2016-17 mit zwei Baulücken in der denkmalgeschützten Grüngürtelsiedlung in Düren. Die in mehreren Abschnitten errichtete Arbeitersiedlung verkörpert in idealtypischer Weise städtebauliche Konzepte und Gebäudeformen des Traditionalismus, Expressionismus und Funktionalismus.
Dem Projekt vorausgegangen waren zwei Projektwochen der Lehrveranstaltungen „Städtebau“ (Prof. m. Dutczak) und „Projektorganisation“ (Prof. Storch), in denen die Siedlung analysiert und die Grundlagen für die Nutzungsfindung erarbeitet wurden.
Die Baulücken entstanden durch den Abbruch von zwei nicht mehr erhaltensfähigen turmartigen Gebäuden, die mit ihrer Höhe und Position einen wichtigen Bestandteil der Siedlung bildeten. Umso schmerzvoller wird deren Verlust wahrgenommen.
Eine Herausforderung des Projektes war, eine Architektur zu entwickeln, die keine Rekonstruktion der abgebrochenen Gebäude darstellt, sondern sich mit zeitgemäßen Formen in das funktionalistische Ensemble einfügt. Die Studierenden entwickelten Wohnhäuser mit unterschiedlichen Wohnungsgrößen. Dem demographischen Wandel Rechnung tragend, wurden vielfach 1- und 2-Personen-Wohnungen sowie Gebäude für Wohngruppen konzipiert, die alle dem Standard der Barrierefreiheit entsprechen.
Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Düren, der Wohnungsgenossenschaft, des Bauvereins und des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland besichtigten nun die im Foyer der Fakultät ausgestellten Arbeiten. Nach einer Einführung in das Thema durch Prof. Dr. Schöndeling hatten die Besucherinnen und Besucher ausführlich Gelegenheit, um mit den Studierenden über die Entwürfe zu diskutieren. Das Projekt lieferte wichtige Erkenntnisse für die Reparatur des denkmalgeschützten Ensembles.