02.12.2025 | Wenn die Zukunft schneller ist als der Plan

Input-Vortrag:
. Prof. Dr. Stefan Kurath, ZHAW Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen, Institut Urban LandscapePodium:
. Tine Vandepaer, Architektin, Bouwmeester Maître Architecte
. plus Studierende der Mastervertiefung Projektmanagement und Immobilienökonomie
Städtebauliche Planungen sind oft auf Jahrzehnte angelegt. Ihre Begründung liegt jedoch meist in Bedürfnissen, die in einem sehr kurzen Zeitraum festgestellt werden.
Auch im Falle der Neuplanungen am Campus Deutz haben sich nach 30 Jahren die Rahmenbedingungen, die Gesellschaft und die Stadt verändert. Der Abrissbeschluss von 2012 mag aus damaliger Sicht technisch nachvollziehbar sein. Doch dominieren heute die fachlichen Debatten um graue Energie, Erhalt, Umbau und Weiterbauen:

„Der Weg zur Klimaneutralität in Deutschland ist noch weit. […] Neben dem Verkehrssektor verfehlt der Gebäudesektor seit Jahren die Minderungsziele. […] Deutschland produziert 220 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle pro Jahr, was 54 Prozent des gesamten Abfalls ausmacht. Nur 7 Prozent davon werden rezykliert und kommen wieder im Hochbau zum Einsatz. Der Rest wird zu minderwertigen Zwecken verwendet. […] Die Anstrengungen müssen also nahezu verdoppelt werden – kleinere Anpassungsstrategien reichen dafür nicht aus, es bedarf einer grundlegenden Neuorientierung der Planungskultur.“ (Alexander Stumm, 2025)
Doch wie sähe so eine Planungskultur aus? Wie muss sich Planung verändern, um wirksam und zukunftsfest zu sein? Wie kann die Wirkung von Masterplänen die Zeit ihrer Entstehung überdauern? Und wie bleiben wir flexibel, ohne uns selbst auszubremsen – und ohne dass Beteiligung zum Stillstand führt?
Der Abend ist kuratiert von der Mastervertiefung Projektmanagement und Immobilienökonomie.

Referent*innen des Abends

Input

Stefan Kurath 


Stefan Kurath
Professor und Institutsleitung am Institut Urban Landscape, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Stefan Kurath ist Architekt, Urbanist und Professor für Architektur und Städtebau sowie Leiter des Instituts Urban Landscape an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Auseinandersetzung mit Stadtlandschaften, räumlichen Transformationsprozessen und der Weiterentwicklung des Bestands. Er führt das Büro urbaNplus in Zürich und publiziert regelmäßig zu Fragen der Beziehung zwischen gebautem und landschaftlichem Raum sowie zur Bedeutung von Bestandsbauten in Planungsprozessen und Formen städtischer Beteiligung.

Podium

Tine Vandepear


Tine Vandepear

Tine Vandepaer studierte Architektur an der Universität Hasselt (UHasselt). Nach mehreren Jahren praktischer Tätigkeit in Architekturbüros in Brüssel arbeitet sie seit 2016 beim Brussels Government Architect (BMA). Dort engagiert sie sich für die Förderung der räumlichen Qualität städtebaulicher Projekte in Brüssel, mit besonderem Augenmerk auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Architektur.

Podium

N.N. BLB (angefragt)

Podium

Absolvent

Felix Beuter

Felix Beuter studierte von 2020 bis 2024 Architektur an der Technischen Hochschule Köln und schloss das Studium mit dem Bachelor of Arts ab. Seit Herbst 2024 studiert er Bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Fotografie, Grafik und Experimentelles Design an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Im Wintersemester 2025/26 begleitet er gemeinsam mit Clara Grothkopp das Studio für konstruktive Kritik an der TH Köln. Felix Beuter ist Mitgründer der initiative.umbau, einem in Köln ansässigen Zusammenschluss architekturinteressierter Menschen, der sich für einen wertschätzenden Umgang mit dem baukulturellen Bestand der Stadt einsetzt.